Eine gute Pizza steht und fällt mit dem Teig», sagt Samuel Koch Widmer. Er kocht in «The Restaurant» des Hotels Dolder Grand in Zürich. Zusammen mit anderen Experten hat er für den «Kassensturz» zwölf Fertigprodukte der Sorte Pizza Prosciutto aus den Grossverteilern degustiert. Neben der Margherita ist sie die meistverkaufte Sorte in den Läden. Alle Pizzas wurden nach der aufgedruckten Backanleitung in einem normalen Haushaltsofen aufgebacken. Die Jurymitglieder bewerteten unter anderem Geschmack und Konsistenz. Sie degustierten blind, wussten also nicht, welche Produkte sie probierten.
Ergebnis: Die Gesamtnote «sehr gut» oder «gut» erreichte keine einzige Pizza. Die drei bestklassierten erreichten das Gesamturteil «genügend». Sie wiesen immerhin noch ein «natürlich-harmonisches Kräuteraroma» und einen «knusprigen Teigboden» auf. Sieben Pizzas fielen durch. Sie hatten etwa einen zu trockenen Teig, einen penetranten Pesto-Geschmack oder sie enthielten zu wenig Schinken.
Auf dem letzten Platz landete die teuerste Pizza der Degustation: die «Bio Natur Plus Pizza Prosciutto» von Manor. Sie schmeckte laut dem Urteil der Experten mehr nach einer Käseschnitte als nach Pizza und war «zäh und teigig».
Manor schrieb dazu, bei einer internen Nachprüfung habe die Pizza «einwandfrei geschmeckt».
Tipps: So holen Sie das Beste aus einer Fertigpizza raus
Profis backen Pizzas bei 350 bis 500 Grad. Innert weniger Minuten wird so einerseits der Teigboden knusprig, andererseits bleibt der Belag schön saftig. In Haushaltsbacköfen sind aber maximal 300 Grad möglich.
Beim Zubereiten einer Fertigpizza sollte man deshalb Folgendes beachten:
Wer einen Backofen mit separater Pizzastufe besitzt, sollte diese wählen, weil nur so die optimale Temperatur erreicht wird.
Bei Fertigpizza aus dem Tiefkühler oder aus dem Kühlschrank den Ofen stets mindestens 15 bis 20 Minuten vorheizen (idealerweise auch das Backblech), damit man die benötigte Temperatur erreicht.
Wenn man eine tiefgefrorene Pizza direkt in den Ofen schiebt, sinkt die Temperatur sofort um einige Grad. Dadurch wird sie weniger knusprig. Deshalb die Pizza vor dem Backen ein, zwei Stunden auftauen.
Neben der Temperatur unbedingt auch die auf der Verpackung vorgegebene Backzeit beachten: Bereits ein, zwei Minuten zu langes Backen kann dazu führen, dass Boden und Belag austrocknen.
Hilfreich sein können spezielle Pizzasteine für den Backofen. Sie speichern die Hitze am Boden besser und sorgen für einen knusprigen Teig.
Wer Pizza lieber selbst zubereiten möchte: Man benötigt 500 g Weissmehl, 1,5 Teelöffel Salz (in einer Schüssel mischen), 25 g frische Hefe, 3 dl lauwarmes Wasser (Hefe mit etwas Wasser anrühren), 2 Esslöffel Olivenöl (zusammen mit dem restlichen Wasser und der angerührten Hefe in die Schüssel geben). Dann alles mischen und kneten, bis der Teig nicht mehr klebt, weich und geschmeidig ist. Den Teig in der Schüssel bei Zimmertemperatur zugedeckt stehen lassen, bis er etwa auf die doppelte Grösse aufgegangen ist.