Rotwein: Ein guter roter Port ugiese für nur Fr. 5.30

Das Angebot an portugiesischen Rotweinen ist in den letzten Jahren gestiegen. Das ist gut so, denn die Degustation von zwölf Tropfen aus der Region Alentejo zeigt: Es gibt mehrere «gute» Weine unter 9 Franken.

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K-Tipp 17/2013

16.10.2013

Letzte Aktualisierung:
08.10.2019

Eva Zwahlen, Thomas Vonarburg

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Die Weinregion Alentejo – im Süden von Portugals Hauptstadt Lissabon gelegen – zeichnet sich durch sanfte Hügel, Weizenfelder, die bis zum Horizont reichen, Olivenplantagen und Dörfer mit weiss gekalkten Häusern aus. Hier wird auf rund 24 000 Hektaren Wein angebaut, was rund einem Zehntel der Weinproduktion Portugals entspricht.

Die K-Tipp-Degustation zeigt: Die Rotweine aus dem Alentejo, die alle mindestens 14 Prozent Alkohol aufweisen, überzeugen vor allem im unteren Preissegment. Keiner der drei erstplazierten Weine kostet mehr als 9 Franken (siehe Tabelle).

Diese Weine passen übrigens bestens zu Gerichten wie Schlachtplatten und Wild – allen voran der Sieger der Degustation, der von der gleichnami-gen Winzergenossenschaft stammende Reguengos 2011. Einzelne Jurymitglieder bewerteten den Wein für nur Fr. 5.30 pro Flasche gar als «sehr gut». Die Assemblage aus je 40 Prozent Aragonez und Trincadeira sowie 20 Prozent Castelão zeichnet sich durch reife Frucht, geschmeidige Fülle und gut integrierte Gerbstoffe aus.

Auffallend: Bei Produzenten, die mit zwei Weinen vertreten waren, klassierte sich der günstigere Wein besser. So auch der Zweitplazierte, der Monte Velho 2011. Dieser Wein wird aus den gleichen Sorten gekeltert wie der Sieger und verfehlte den ersten Platz nur knapp. Der zweite Wein des Guts ist rund Fr. 3.– teurer und landete auf dem drittletzten Platz. Auch die Quinta de Terrugem konnte bloss ihren einfacheren Wein aufs Podest hieven – den Drittplazierten Alabastro 2011 (nur in Westschweizer Denner-Filialen erhältlich). Möglicherweise ist der Jahrgang dafür verantwortlich: Alle 2011er-Weine schnitten gut ab. Vielleicht aber auch der Umstand, dass die Önologen bei einfacheren Weinen weniger experimentieren.

Die Fachjury

Nicolas Bourassin, Aigle, Dozent an einer Schule für Sommeliers
Stéphane Meier, Genf, Organisator von Degustationen
Jean Solis, Lausanne, zweifacher Schweizer Meister im Weindegustieren
Pierre Thomas, Lausanne, Weinjournalist
Eva Zwahlen, Zürich, Weinjournalistin

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