Schweizer Rosé-Weine schwingen obenauf
Der Œil de Perdrix gilt unter Weinkennern als der beste Schweizer Rosé. Dieses Urteil hat die akuelle K-Tipp-Degustation von Rosés bestätigt.
Inhalt
K-Tipp 12/2012
10.06.2012
Letzte Aktualisierung:
08.10.2019
ezw/arb
Experten wissen: Kaum eine Weinsorte verrät so erbarmungslos die Stärken und Schwächen eines Kellermeisters wie ein Rosé. Wer einen exzellenten Rosé zu keltern vermag, der wird auch mit seinen anderen Weinen überzeugen. Für den Konsum gilt: Rosé sollte unbedingt jung genossen werden, also höchstens zwei Jahre nach der Ernte.
Die K-Tipp-Jury hat zwölf Rosés 2011 aus der Schweiz, Frankreich und Deutschland degustiert....
Experten wissen: Kaum eine Weinsorte verrät so erbarmungslos die Stärken und Schwächen eines Kellermeisters wie ein Rosé. Wer einen exzellenten Rosé zu keltern vermag, der wird auch mit seinen anderen Weinen überzeugen. Für den Konsum gilt: Rosé sollte unbedingt jung genossen werden, also höchstens zwei Jahre nach der Ernte.
Die K-Tipp-Jury hat zwölf Rosés 2011 aus der Schweiz, Frankreich und Deutschland degustiert. Fazit: Die Hälfte der Weine wurde als «gut» bewertet.
Spitzenreiter: Süffig als Apéro und zum Essen
Klarer Sieger war der Neuenburger Œil de Perdrix 2011 der Cave des Coteaux – erhältlich bei Coop für Fr. 12.90, ein charaktervoller, wunderbar fruchtiger Essensbegleiter. Vinifiziert wurde dieser Rosé übrigens von Janine Schaer, der Kellermeisterin der Kooperative Boudry & Cortaillod. Diese Kooperative wurde beim Grand Prix des Schweizer Weins 2011 – mit einem anderen Wein – zur Schweizer Meisterin in der Kategorie Rosé erkoren.
Auf dem zweiten Platz landete ein ebenfalls sicherer Wert und beliebter Klassiker: der Neuenburger Œil de Perdrix vom Château d’Auvernier (Coop). Er war mit Fr. 15.90 der zweitteuerste Tropfen im Feld: ein eleganter, noch sehr jugendlich wirkender Rosé. Beide Weine präsentieren sich trocken, fruchtig, frisch und eignen sich somit zum Apéro, aber auch zum Essen.
Ein Listel landete auf dem letzten Platz
Den dritten Rang belegte ein weiterer Wein von Coop. Der Walliser Dôle Blanche ist viel günstiger als die beiden Erstplatzierten, qualitativ aber auch weniger interessant. Mit seinem durchaus charmanten Süsse-Säure-Spiel empfiehlt er sich eher als Apéro denn als Wein zum Essen.
Die ausländischen Rosés – die billigsten als Aktionsangebot für weniger als 5 Franken – mussten sich der Schweizer Konkurrenz beugen.
Der beste französische Wein schaffte es nur auf den vierten Platz (siehe Tabelle). Drei Weine aus Frankreich belegten auch die letzten Ränge – ganz am Schluss der südfranzösische Listel: Dieser Wein war lange Zeit der am besten verkaufte Rosé bei Grossverteilern. Die Abfüllung 2011 macht allerdings ausgesprochen wenig Freude – trotz des tiefen Preises
Nächste Degustation:
Weisse Walliser Spezialitäten 2011
Die Fachjury
Nicolas Bourassin, Aigle, Sommelier und Ausbilder
Stéphane Meier, Genf, zweifacher Preisträger des Prix Beau-Rivage
Arnaud Scalbert, Sitten, Sommelier
Pierre Thomas, Lausanne, Weinjournalist
Eva Zwahlen, Zürich, Weinjournalistin