Die Provence im Süden von Frankreich steht für viel Sonne, Wind und den Duft von Kräutern. Im Osten der Region zwischen Mittelmeer und Alpen liegt das Weinbaugebiet Côtes de Provence. Dort werden zum grössten Teil Roséweine produziert. Sie sind meist eine Mischung aus den Rebsorten Grenache, Cinsault, Syrah oder Mourvèdre. Läuft beim Anbau und bei der Herstellung alles gut, entstehen daraus frische, vielschichtige Weine mit fruchtigen und würzigen Aromen.
Bestnote für den «Esprit Gassier»
In der Degustation des K-Tipp zeigten viele Flaschen solche Eigenschaften. Die fünfköpfige Jury beurteilte zwölf Côtes-deProvence-Weine mit der zarten rosaroten Farbe, alle mit Jahrgang 2022 und zu Preisen bis maximal 20 Franken pro Flasche.
Ergebnis: Sieben Weine erhielten eine gute Bewertung. Am besten gefiel der Jury der «Esprit Gassier», eingekauft bei Chez Grisoni. Damit schaffte es ein Bio-Wein auf den ersten Platz. «Ein frischer, duftiger und harmonischer Rosé», notierten die Experten zum Degustationssieger.
Auch bei den anderen sechs Weinen mit dem Gesamturteil «gut» erachtete die Jury das Zusammenspiel von Fruchtaromen, Säure und Würzigkeit als recht ausgewogen. Fünf Weine überzeugten die Fachleute nicht: «Fast künstlich», «aromatisch eindimensional» oder «insgesamt flach» lautete das Urteil. Der «Céline», eingekauft bei Denner, war als einziger Rosé «ungenügend». Laut Jury roch und schmeckte er nach Kohl. Denner sagt dazu, man stufe den Wein auch als «nicht zufriedenstellend» ein.
Demnächst stehe die 2023er-Abfüllung des «Céline» in den Regalen. Diese sei frischer. Auch andere Händler sagen, sie würden bereits den neuen Jahrgang verkaufen. Manor schreibt, der Hersteller des «Château Gairoird» habe sich überrascht gezeigt über das nur genügende Abschneiden seines Rosé. Schubi Weine teilt mit, der «M de Minuty» gehöre zu den meistverkauften Rosés, sei im Sortiment aber nicht die erste Wahl.
Schuler Weine sagt, 2022 sei in Südfrankreich wegen einer langen Hitzeperiode ein schwieriges Weinjahr gewesen – mit Temperaturen, die nach 21 Uhr oft noch über 31 Grad Celsius lagen. Das habe es Winzern erschwert, den optimalen Zeitpunkt zum Ernten zu finden.
Die Fachjury
Die Jury hat die Weine wie immer blind degustiert und anhand der gebräuchlichen 20-Punkte-Skala benotet. Für den K-Tipp degustierten folgende Experten: Theres Bachmann, Sommelière Benjamin Fisch, Winzer Sybille Geiser, Sommelière und Weinberaterin Nicole Harreisser, Weinjournalistin Fränzi Schubiger, Weinberaterin