Sie sehen schnittig aus, sind aber zu schwach: Die Scheibenbremsen des Jumbo-Kindervelos «California MTB Memphis» funktionierten im K-Tipp-Test nicht richtig. Der Bremsweg war länger als fünf Meter – das ist viel zu weit. Zudem war das Velo nach Ansicht der Experten für die Kinder zu gross und unbequem. Deshalb schnitt es mit einer ungenügenden Gesamtnote ab.
Ebenfalls ungenügend: «Speedy» von der Migros-Eigenmarke Crosswave. Bei diesem Modell berührten die Pedalen beim Fahren den Boden. Es war zudem mit 12 Kilo das schwerste Velo im Test.
K-Tipp, «Kassensturz» und das «Velojournal» testeten insgesamt acht Kindervelos mit einer Radgrösse von 20 Zoll. Sie eignen sich für Kinder von 7 bis 10 Jahren. Schüler bewerteten die Velos in einem Praxistest.
Ausserdem untersuchten zwei Experten, wie viel Kraft die Bremse benötigt, sowie Ausstattung und Ergonomie (siehe Kasten «So wurde getestet»).
Am besten schnitten die Modelle «Flizzi 20 Zoll blau» und «Naloo Chameleon» ab. Beide erhielten die Note 5,2. Bei Flizzi lobten die Experten das mitwachsende System und die gute Verarbeitung: «Dieses Velo hält für mehrere Kindergenerationen», sagt der «Velojournal»-Experte Marius Graber. Von Naloo waren vor allem die Schüler begeistert: Die Gänge liessen sich sehr einfach schalten.
Die Schüler bewältigten auch leichte Anstiege gut, weil es das Velo mit dem geringsten Gewicht im Test war. Die beiden besten Velos kosten je 499 Franken. Damit zählen sie zu den teureren Modellen im Test.
Mit 749 Franken noch teurer ist das «Seeker 20» von Early Rider. Es schnitt ebenfalls gut ab. Besonders gut war die Verarbeitung und Ausstattung. Der Sattel war aber für einige Kinder zu tief und die Schaltung ging nur streng.
Eine genügende Note gabs für das günstigste Velo, das «Btwin Rockrider ST120» für 160 Franken. Kleine Kinder konnten jedoch die Pedalen vom Sattel aus fast nicht erreichen.
Migros kündigt an, dass sie Gewicht und Grösse des Crosswave-Velos verbessern werde. Jumbo will Bremsen und Grösse überprüfen lassen.
So wurde getestet
Der K-Tipp, der «Kassensturz» und das «Velojournal» haben acht Velos für Kinder mit einer Rädergrösse von 20 Zoll getestet.
Praxistest: Eine 20-köpfige Schulklasse fuhr jedes Velo auf einem Parcours mit Geraden und leichten Anstiegen. Dann bewertete jeder Schüler zusammen mit Experten, ob es sich bequem darauf sitzen lässt, ob die Bremsen leichtgängig sind und wie gut die Schaltung funktioniert.
Bremstest: Zwei Spezialisten des «Velojournal» haben gemessen, wie viel Kraft es braucht, um die Bremsen zu betätigen, und ermittelten den Bremsweg.
Werkstatttest: Die Experten massen die Abstände zwischen Sattel, Pedalen und Boden. Danach bewerteten sie, wie gut das Velo verschiedenen Körpergrössen angepasst werden kann. Ausserdem untersuchten sie, wie gut die einzelnen Teile verarbeitet sind.