Es raucht, stinkt und dauert: Wer mit Holz, Holzkohle oder Briketts grilliert, kennt das. Ursache dafür ist neben der Kohle meist das Anzündsystem.
Der K-Tipp wollte herausfinden, wie man ohne Rauch und Gestank schnell zu einer perfekten Glut kommt. Verglichen wurden die acht verbreitesteten Anzündhilfen für Holzkohlegrills: Anzündkamine, Anzündwollen, Brennpasten, Flüssiganzünder, Zündwürfel aus Holz, Zündwürfel aus Paraffin und Kerosin, Heissluftföhns und Elektroanzünder. Hans Jörg Elsasser, Präsident der Swiss Barbecue Association, und Röbi Keller, Grillmeister und Kursleiter, untersuchten die 30 meistverkauften Produkte auf Handhabung, Glutbildung, Geruch und Rauchentwicklung.
Fazit: Die Anzündkamine schnitten am besten ab. «Mit Abstand das beste System. Innert 10 bis 15 Minuten hat man eine perfekte Glut», sagt Hans Jörg Elsasser. Überzeugt hat ihn vor allem der Kamin von Weber. Dank praktischen Griffen ist die Handhabung einfach. Und wegen der vielen Luftlöcher zieht er sehr gut.
Es bildeten sich Blasen auf der Hülle
Allerdings fielen zwei Anzündkamine im Praxistest durch. Beim Kamin «BBQ Charcoal Starter» von European Outdoorchef warf die Farbe auf der Aussenwand nach fünf Minuten Blasen und entwickelte dabei einen starken Gestank. Das Gleiche passierte beim Kamin von Migros Giardino. Dazu Hans Jörg Elsasser: «Es ist unnötig, einen Anzündkamin zu lackieren. Er wird sowieso schmutzig.»
Gemäss Marcel Gueissaz von European Outdoorchef handelt es sich um ein Auslaufmodell. Neu würden nur noch unlackierte Anzündkamine produziert. Migros hat das Problem ebenfalls erkannt und verspricht, das Problem mit dem Lieferanten abzuklären.
Flüssige Grillanzünder schnitten im Praxistest am schlechtesten ab: Sie stinken, produzieren teilweise viel Rauch und sorgen nur kurz für Hitze. Zudem sind sie giftig und gefährlich. Man darf auf keinen Fall Zündflüssigkeit nachschütten, wenn der Grill brennt. Sonst riskiert man eine Explosion.
Diese Probleme hat man mit Anzündwolle nicht. Denn sie besteht meist aus Holz und Wachs – ist also ungiftig. Ausserdem entsteht kaum Gestank oder Rauch. Von den Experten kritisiert wurden jedoch die teilweise kurze Brenndauer und die nur kleinen Glutnester.
Wer vorwiegend zu Hause grilliert, kann auch einen elektrischen Anzünder benützen. Dabei handelt es sich um einen Heizstab, den man in die Kohlen legt. Dieser wird durch Strom zum Glühen gebracht und bringt damit einen Grossteil der Kohlen im Grill ebenfalls zum Glühen. So entstehen weder Russ noch Gerüche – und man kann das Gerät fast beliebig häufig wiederverwenden.