Babys und Kleinkinder sind sehr empfindlich. Babybrei sollte deshalb keine Schadstoffe enthalten. Rückstände von Furan sind bei der Produktion allerdings kaum vermeidbar. Dieser Stoff ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) krebserregend. In Tierversuchen hat sich gezeigt, dass Furan bei langfristiger Aufnahme die Leber schädigen kann. Der Stoff entsteht beim Erhitzen von Gemüse.
Beim Kochen zu Hause ist das kaum ein Problem, denn Furan entweicht beim Erhitzen in die Luft. Bei der industriellen Herstellung von Babybrei jedoch sammelt sich der Stoff beim Sterilisieren der Produkte im Glas an.
Der aktuelle K-Tipp-Test von 15 Babybreiprodukten zeigt, dass sehr tiefe Furangehalte möglich sind. Am besten gelang das dem Hersteller Organix: Im vegetarischen Brei «Bio Pasta Gratin Broccoli & Leek» fand das Labor gar kein Furan. Und im «Bio Apple, Oat & Cinnamon» betrug der Gehalt lediglich 1,9 Mikrogramm pro Kilo. Generell waren die Gehalte an Furan bei allen Produkten sehr gering: In keinem einzigen Brei steckten mehr als 20 Mikrogramm Furan pro Kilo. Zum Vergleich: In der letzten Babybrei-Untersuchung der deutschen Zeitschrift «Öko-Test» enthiel-ten 11 von 20 geprüften Produkten mehr als 27 Mikrogramm pro Kilo («Öko-Test» 10/2021).
Brei besser ohne Deckel erhitzen
Eine akute Gefahr für die Kinder besteht bei den gemessenen Furangehalten nicht. Trotzdem gilt: Je weniger Furan, desto besser, denn zu möglichen langfristigen Schäden weiss die Forschung noch wenig. Tipp: Ein Teil des Furans verflüchtigt sich, wenn man den Brei im Glas ohne Deckel erhitzt. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit lässt sich die Belastung so um 15 bis 30 Prozent verringern.
Ein weiterer heikler Stoff in vielen Lebensmitteln ist Nitrat. Es kommt in frischem Gemüse vor und ist für Menschen unbedenklich. Aber: Der Stoff kann im Körper zu Nitrit umgewandelt werden. Zu viel Nitrit ist gemäss dem deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung für Säuglinge schädlich. Es kann den Sauerstofftransport durch die roten Blutkörperchen stören und Sauerstoffmangel verursachen.
Gemäss Gesetz darf ein Babybrei nicht mehr als 200 Milligramm Nitrat pro Kilo enthalten. Kein einziges Produkt im Test überschritt diesen Wert. Der bei Lidl gekaufte Brei «Bioland Gemüse-Allerlei» von Lebenswert kam mit 193 Milligramm pro Kilo aber nahe an den Grenzwert.
Mamia-Brei von Aldi enthielt kein Eisen
Der K-Tipp liess die Babybreie auch auf den Gehalt an Eisen untersuchen. Kinder brauchen das Spurenelement für eine gesunde körperliche Entwicklung. Am meisten Eisen enthielten die Produkte mit Fleisch sowie der Testsieger «Bio Pasta Gratin Broccoli & Leek». Er enthielt mehr als 0,5 Milligramm Eisen pro Kilo. Das ist dem Broccoli und den Teigwaren zu verdanken, die beide gute Ei-senlieferanten sind. Der Testsiegerbrei ist für Babys ab acht Monaten geeignet.
Im Brei «Mamia Bio Apfel-Aprikose» von Aldi, der als einziges Produkt ungenügend abschnitt, fand das Labor hingegen gar kein Eisen. Aldi schreibt dazu, dieses Resultat sei «ganz normal», da Äpfel und Aprikosen «keine typischen Eisenlieferanten» seien. Nur: Äpfel enthalten laut der schweizerischen Nährwertdatenbank im Durchschnitt 0,1 Milligramm Eisen pro Kilo, Aprikosen 0,2 Milligramm pro Kilo. Beim Aldi-Brei scheint das Eisen bei der Herstellung verloren gegangen zu sein.
Ernährungstipps für Babys und Kleinkinder
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) brauchen Kinder etwa ab dem Alter von sechs Monaten mehr Energie und Nährstoffe, als in der Muttermilch enthalten sind. Ohne zusätzliche Nahrung wird das Wachstum des Kindes gebremst. Folgende Punkte sollten Eltern laut WHO beachten:
- Ist das Baby sechs Monate alt, kann man mit kleinen Nahrungsmengen beginnen und diese allmählich steigern, wenn das Kind älter wird.
- Die Nahrung langsam verabreichen. Das Kind zum Essen ermutigen, nicht dazu zwingen. Beim Essen mit dem Kind sprechen und Blickkontakt halten.
- Die Anzahl der Mahlzeiten nach und nach steigern: von zwei bis drei pro Tag bei Kleinkindern im Alter von 6 bis 8 Monaten auf drei bis vier pro Tag bei Kindern im Alter von 9 bis 23 Monaten.