Bei der Tonqualität hapert es häufig
Zwei Internetradios schneiden im Test gut ab. Sie überzeugen im Klang und in der Bedienung.
Inhalt
K-Tipp 02/2009
25.01.2009
Letzte Aktualisierung:
27.01.2009
Christian Birmele
Mit einem Internetradio kann man über 10 000 Sender hören – ein wirklicher Ohrenschmaus ist es aber meist nicht. Das Problem: Die Lautsprecher der Radios sind oft zu klein. So verkommt das saftige Hip-Hop-Stück zum quäkenden Gejaule, der urchige Ländler tönt schrill. Das hat ein Praxistest der zehn meistverkauften Internetradios ergeben.
Einzig die Geräte von Logitech und Terratec konnten die 9 Experten überzeugen. In einem Tonstudio be...
Mit einem Internetradio kann man über 10 000 Sender hören – ein wirklicher Ohrenschmaus ist es aber meist nicht. Das Problem: Die Lautsprecher der Radios sind oft zu klein. So verkommt das saftige Hip-Hop-Stück zum quäkenden Gejaule, der urchige Ländler tönt schrill. Das hat ein Praxistest der zehn meistverkauften Internetradios ergeben.
Einzig die Geräte von Logitech und Terratec konnten die 9 Experten überzeugen. In einem Tonstudio bewerteten 8 angehende Tontechniker der SAE (School of Audio Engineering) Zürich und ein Branchenkenner des Fachhändlers K55 die Tonqualität der Radios anhand von vier Musik-Stilrichtungen. Schnell wurde klar: Stereo-Geräte sind bei allen Stilen im Vorteil, nur sie erreichten im Test eine gute Note.
Ein weiteres Indiz für guten Klang ist ein Subwoofer – ein zusätzlicher Basslautsprecher, der tiefe Töne über eine Öffnung auf der Rückseite abstrahlt.
Die beiden Erstplatzierten haben beides – zwei Lautsprecher und einen Subwoofer. Entsprechend fiel auch das Urteil der Tester aus: «Voller, satter Klang auch bei grosser Lautstärke», notierten sie in den Berichten. Ganz anders der Pico von Revo: «Nur leise hören möglich, kein Bass, verzerrter und zerquetschter Sound», bemängelten sie.
Mit der ungenügenden Note der Revo-Radios konfrontiert, sagt Luciano Gasparini von Generalimporteur Pocketmedia: «Für einen besseren Klang können die Geräte auch an eine Stereoanlage angeschlossen werden.» Nur: Das gilt auch für alle anderen Geräte im Test. Urs Peter Naef von der Migros bemerkt: «Der IR3 von Dual ist unser Einstiegsmodell, das für den Hintergrundmusik-Gebrauch konzipiert wurde.»
Bedienung ist vielfach zu kompliziert
Doch wer den richtigen Sender nicht findet, dem nützt die beste Tonqualität nichts. Darum haben jeweils drei Experten und Laien die Bedienung der Internetradios unter die Lupe genommen. Resultat: Nur die Hälfte der Radios versteht man auf Anhieb und ohne Bedienungsanleitung. Verwirrend waren die oft unlogische Menuführung und die kleinen Anzeigen. So auch die Squeezebox Boom von Logitech. Sie ist auf Streaming – Übertragung von Musik aus dem Computer – ausgelegt und darum erst nach gründlicher Einstellung zu bedienen.
Dass es auch anders geht, zeigte der MusicPal von Freecom. Er hatte am wenigsten Knöpfe, überzeugte jedoch durch eine einfache Bedienung. Die Laien fanden die Musiksender sofort. Auch das Abspeichern von Lieblingssendern ging schnell und einfach vonstatten.
So richten Sie Ihr Internetradio ein
Damit das Internetradio ins Netz kommt, brauchts eine Verbindung per Ethernet-Kabel oder drahtloses Netzwerk (WLAN). Per Kabel ist die Installation relativ einfach: Kabel am Router, dann am Radio einstecken, und los geht’s. Etwas komplizierter ist der Anschluss des Radios über WLAN. Denn wer sein Netzwerk mit einem komplizierten und damit sicheren Passwort geschützt hat, braucht viel Geduld bei dessen Eingabe ins Radio.
Ist das Passwort einmal eingegeben, wird es vom Gerät automatisch gespeichert. Ärgerlich: Die Revo-Radios kennen gewisse Sonderzeichen nicht. Sie müssen also unter Umständen das Passwort für das gesamte WLAN ändern.
Für besseren Sound kann man die Geräte an eine Stereoanlage anschliessen – die Tonqualität hängt dann primär von der Übertragungsrate des Senders ab. Ab 128 kbps (Kilobit pro Sekunde) erreicht man fast CD-Qualität.