Ob für das Picknick im Park oder den gemütlichen Abend am See – kleine tragbare Grills sind ideal dafür. Sie sind umweltfreundlicher als Wegwerfgrills, weil sie weniger Abfall produzieren, und haben aufgrund ihrer kompakten Grösse Platz in jedem Ausflugsgepäck.
Doch wie gut und sicher sind die «Minis»? Der K-Tipp schickte zehn häufig verkaufte Picknick-Holzkohlegrills mit Preisen von 20 bis 119 Franken ins Labor (siehe Box «So wurde getestet»). Die wichtigsten Resultate: Keiner der getesteten Grills schaffte die Note «sehr gut». Beim Aufheizen und bei der Sicherheit zeigten sich grosse Unterschiede – zwei wichtige Faktoren für das Grillvergnügen im Freien.
Schnelles Anfeuern dank Elektrogebläse
Testsieger wurde der «G 340 Original» von Lotusgrill, gefolgt vom «Sunset BBQ Lilly»: Die beiden Grills bekamen Bestnoten bei der Sicherheit und überzeugten durch eine einfache Bedienung. Sie haben ein batteriebetriebenes Gebläse, das die Glut anfacht. Schon knapp zehn Minuten nach dem Anfeuern waren sie einsatzbereit und erreichten eine gute Hitze auf der Grillfläche.
Bei anderen Geräten mussten sich die Tester viel länger gedulden. Der Grill von Fust Primotecq etwa erreichte erst nach 45 Minuten die Grilltemperatur von 200 Grad. Rund 40 Minuten betrug die Aufheizzeit bei den Geräten von Chef To Be, Barbecue Grill Club und Little Ray. Bei den zwei letztgenannten wurden einige Stellen auf dem Rost nie 200 Grad heiss. Das reicht kaum aus, um eine Bratwurst richtig zu bräunen.
Im Mittelfeld des Tests lag das Modell «Fyrkat» von Bodum: Der Grill punktete mit einer sehr gleichmässigen Temperaturverteilung und konnte die Temperatur von 200 Grad über zwei Stunden lang aufrechterhalten. Die Laborexperten bemängelten jedoch, dass man sich am Deckelgriff die Finger verbrennen und dass durch die grossen Luftöffnungen Glut herausfallen kann.
Notenabzüge für zu grosse Öffnungen im Grill gab es auch für die Modelle von I Like Grill, Little Ray und Chef To Be. Bei letzterem wurde zudem der Boden unter dem Grill zu heiss – die Temperatur kletterte dort auf 125 Grad.
Landi prüft Anpassungen
Landi schreibt, beim «Urbany»-Grill sei die Glut in eigenen Tests schneller bereit gewesen und die Grillfläche heisser geworden. Man prüfe aber, ob sich der Glutkorb verbreitern lasse, damit die Temperaturverteilung auf der Grillfläche gleichmässiger werde. Hersteller Bodum hält fest, der «Fyrkat» Grill sei mit einem Ascheauffangbehälter ausgerüstet, damit keine Glut auf den Boden fallen könne. Und der Deckelgriff entspreche der Norm.
Coop verspricht, man werde die Beanstandungen bei den Grills «Little Ray» und «Chef To Be» in die Weiterentwicklung der Produkte einfliessen lassen. Vom Modell «BBQ Little» von Fust Primotecq seien nur noch Restbestände vorhanden.
So wurde getestet
Das Labor Ipi Institute in Stuttgart (D) prüfte für den K-Tipp zehn kleine tragbare Holzkohlegrills. Die Testkriterien:
- Grillieren: Jeder Grill wurde mit Holzkohle eingefeuert. Die Fachleute massen, wie lange es dauert, bis die Grillfläche 200 Grad erreicht. Weiter prüften sie, wie regelmässig die Hitze auf dem Grillrost verteilt ist und wie lange der Grill die Temperatur halten kann.
- Sicherheit: Wie heiss werden Griffe, Deckel und Bedienelemente? Besteht Verbrennungsgefahr? Sind die Grills sicher konstruiert? Kippen sie schnell um? Wie heiss wird die Standfläche unter dem Grill?
- Handhabung: Die Experten bewerteten, wie einfach sich die Geräte transportieren und zusammenbauen lassen, wie praktisch und angenehm sie zu bedienen sind und wie gut man sie reinigen kann.
- Verarbeitung: Passen die Einzelteile genau zusammen? Gibt es scharfe Kanten? Und wie schnell rosten die Grills? Um Letzteres zu testen, besprühte das Labor die Geräte mit einer Kochsalzlösung und lagerte sie 48 Stunden lang in einer Klimakammer.