Der K-Tipp liess zehn häufig verkaufte Racletteöfen mit Grillfunktion für 25 bis 179 Franken von einem spezialisierten Labor untersuchen. Die beiden bestplatzierten Modelle haben eines gemeinsam: Sie bestehen aus zwei kleinen Öfen, die man zusammenstecken und wieder auseinandernehmen kann. Die Geräte können entweder mit vier oder acht Pfännchen betrieben werden. Gerade auf langen Tischen ist das praktisch, da man zwei Elemente auf einer Linie nebeneinanderstellen kann und so jeder leichter an sein Pfännchen herankommt. Alle anderen Produkte im Test bestehen nur aus einem Teil.
Am besten schnitt im Test der «Duo 4 and more» von Koenig ab. Nach nur rund vier Minuten war der Käse in allen Pfännchen geschmolzen und hatte eine schöne Bräunung – ohne verbrannte Stellen. Ebenfalls sehr gut gelang mit diesem Gerät die Zubereitung von Zucchetti auf der Grillplatte.
Testsieger: Fleisch teilweise verbrannt
Mehr Mühe hatten die Experten beim Koenig-Modell allerdings mit Fleischstücken: Diese waren eher ungleichmässig durchgebraten und teilweise verbrannt. Zudem entstand bei der Zubereitung relativ viel Rauch. Das Gerät war aber einfach zu bedienen und die Temperaturverteilung gleichmässig. Mit 179 Franken ist der «Duo 4 and more» der teuerste Racletteofen im Test.
Etwas weniger gut bewertet, aber deutlich günstiger ist das Modell «Connect 4 plus 4» von Trisa für rund 100 Franken: Beim Praxistest schnitt es ähnlich gut ab wie das Gerät von Koenig – bei der Temperaturverteilung sogar noch etwas besser. Der Unterschied zwischen dem kältesten und dem heissesten Pfännchen belief sich auf 37 Grad. Das ist vergleichsweise wenig: Beim «Raclette 8 Leggero» von Miostar war der Unterschied mit 78 Grad mehr als doppelt so gross. Schwachpunkt des Trisa-Geräts war die Bedienung: So war der Knopf zum Ein- und Ausschalten zäh zu bedienen, und die Pfännchen standen nicht stabil. Laut Trisa handelt es sich bei diesem Produkt um ein Auslaufmodell.
Der «Raclette-Grill für 8 Personen» von Prima Vista aus der Landi war das günstigste Gerät im Test. Im Praxistest erzielte dieser Tischgrill das beste Ergebnis. Auch die Temperaturverteilung bei den Pfännchen und auf der Grillplatte war gut. Das Problem: Der Schalter zur Regelung der Temperatur wurde 77 Grad heiss. Beim Benutzen droht also Verbrennungsgefahr. Heisse Stellen bemängelten die Experten auch beim «RAC8 Deluxe» von Primotecq, eingekauft bei Fust: Die Griffe der Pfännchen wurden bis zu 75 Grad heiss. Auch hier kann man sich die Finger verbrennen. Fust schreibt, eigene Messungen hätten weniger heisse Pfännchengriffe ergeben. Man werde aber die internen Kontrollen verschärfen.
Ebenfalls ungenügend waren die Geräte von WMF und Ok. Bei beiden schmolz der Käse in den Pfännchen ungleichmässig und unterschiedlich schnell. Zudem war die Temperatur auf der Grillplatte nicht überall gleich hoch. WMF schreibt, die Unterschiede seien auf den Betrieb im Leerlauf ohne Grillgut zurückzuführen. Mit Grillgut wäre das Ergebnis laut WMF besser ausgefallen.
Media-Markt sagt, das Ok-Modell werde nicht mehr verkauft. Laut Manor und Miostar handelt es sich bei ihren Produkten um Auslaufmodelle. Coop sagt zum nur genügenden Grillergebnis des Satrap-Geräts: Es empfehle sich, die Steinplatte im Backofen vorzuheizen.
So hat der K-Tipp getestet
Das Labor Applitest in Nürnberg (D) prüfte für den K-Tipp zehn Racletteöfen mit Grillfunktion.
Praxistest: Wie lange dauert es, bis der Käse geschmolzen ist? Ist er schön gebräunt und nicht verbrannt? Zudem wurden auf der Grillplatte Zucchetti sowie Steaks gebraten und das Ergebnis bewertet.
Handhabung: Gelingen der Aufbau und die Inbetriebnahme der Geräte problemlos? Wie leicht lassen sie sich bedienen? Lässt sich der Käse vom Pfännli leicht auf den Teller giessen? Kann man die Öfen nach deren Verwendung einfach reinigen?
Temperatur: Wie gleichmässig ist sie auf der Grillplatte verteilt? Wie stark unterscheidet sie sich bei einzelnen Pfännchen?
Robustheit: Wie stabil sind die Produkte? Sind Pfännchen und Grillplatte anfällig für Kratzer?
Sicherheit: Sind die Geräte gut isoliert? Werden Griffe oder Bedienknöpfe stark erhitzt?
Die wichtigsten Tipps zu Racletteöfen
Von der Wahl des passenden Geräts bis zur Reinigung: Der K-Tipp sagt, worauf man bei Racletteöfen achten sollte.
Grösse: Wenn nur zwei bis vier Personen den Racletteofen benutzen, ist man mit einem kleinen Gerät gut bedient. Empfehlenswert sind ausserdem zweiteilige Öfen, die man je nach Bedarf zusammenstecken kann. Im aktuellen Test des K-Tipp schnitten zwei solche Modelle am besten ab.
Geräte mit Grillfunktion: Öfen mit integriertem Grill kosten meist nur unwesentlich mehr als solche ohne. Wenn Sie das Gerät aber ausschliesslich für Raclette verwenden, ist ein Modell ohne Grill die bessere Wahl. Denn sonst heizt die Grillplatte jedes Mal mit. Das verbraucht unnötig Energie.
Vorheizen: Den Ofen sollte man ohne Pfännchen aufheizen. Diese könnten sonst Schaden nehmen.
Reinigung: Der Käse lässt sich wie beim Fondue gut entfernen, wenn man die gebrauchten Pfännchen zuvor in kaltes Wasser mit etwas Abwaschmittel eingelegt hat. Alternative: Man streift Reste aus Pfännchen und Platte, die noch leicht warm sind, mit einem leicht öligen Küchentuch ab. Steinplatten sollte man nicht im Wasser einweichen, da sich der Stein sonst mit Wasser vollsaugt und so beschädigt werden kann. Am besten reinigt man den noch warmen Stein mit einem Ceranfeldschaber, den man normalerweise für Glaskeramikkochfelder verwendet. Anschliessend reicht es, wenn man den Stein feucht abwischt.