Von strombetriebenen Rasenmähern erwartet man, dass sie leiser sind als Modelle mit Verbrennungsmotor. Akku-Mäher ohne Kabel versprechen ein ungehindertes Arbeiten auf dem ganzen Gartenareal. Akku-Rasenmäher gibts in Baumärkten für weniger als 400 Franken. Doch mähen solche Geräte auch nasses und hohes Gras gut? Der K-Tipp liess acht häufig verkaufte Mäher im Labor und auf dem Rasen testen. Hunderte von Quadratmetern Rasen auf einem Sportplatz wurden gemäht und zahlreiche Messungen auf Prüfständen absolviert, bis das Gesamturteil feststand (siehe «So wurde getestet»).
Ergebnis: Jedes Gerät schafft normal hohen Rasen um die 7 Zentimeter bei trockenen Verhältnissen problemlos. Vier Rasenmäher erreichten die Note «gut», vier waren nur genügend. Am meisten Punkte sammelten die Modelle von Powerworks und Wolf Garten (siehe Tabelle im PDF).
Doch auch diese beiden Mäher haben Schwächen: Im Korrosionstest mit einer Salzwasserlösung rosteten beim Powerworks «PD60LM41K2» einige Schrauben und Bauteile stärker als bei der Konkurrenz. Dafür meisterte dieses Gerät als einziges problemlos auch höheres Gras von 15 bis 20 Zentimeter Länge.
Mähleistung: «Power 34M» war kein Hit
Der Akku-Mäher «Power 34M» von Wolf Garten zeigte sich im Praxistest nicht so leistungsfähig wie der von Powerworks. Denn mit dem Wolf-Mäher liessen sich die 100 Quadratmeter Testrasen nicht ganz so schnell mähen – obwohl das Gerät über einen 72-Volt-Akku verfügt. Seine Mähleistung war vergleichbar mit derjenigen der Mäher mit lediglich 36 Volt. Das Beispiel zeigt: Die Voltzahl allein lässt nicht auf die Effizienz schliessen.
Die Mäher von Pattfield, Einhell und Gardol hatten mit Gras ab 7 Zentimeter am meisten Mühe: Die Motordrehzahl verringerte sich beim Mähen hörbar, und der Schnitt wurde unregelmässig. Das Modell von Einhell schnitt die Halme dabei am saubersten ab.
Besonders kraftvoll war neben dem Powerworks das Modell von Okay aus der Landi. Dennoch verpasste es eine gute Gesamtnote. Grund: Das Gerät hinterliess stark ausgefranste und eingerissene Grashalme. Der Effekt ist ein gräulich wirkender Rasen. Bei sauberen Schnittkanten hingegen erscheint die Rasenfläche in sattem Grün.
Okay-Gerät war sehr laut
Zudem ist der Okay-Mäher überdurchschnittlich laut: Die Experten massen maximal 89 Dezibel. Zum Vergleich: Die leisesten Benziner in einem Test der Stiftung Warentest knatterten mit 91 Dezibel. Der leiseste Akku-Mäher im K-Tipp-Test erzeugte nur 78 Dezibel (Gardena). Eine Erhöhung um 10 Dezibel wird vom Menschen als Verdoppelung der Lautstärke wahrgenommen.
Beim Gardena-Gerät muss man aber eine vergleichsweise lange Akku-Ladezeit in Kauf nehmen. Die beiden Akkus sind erst nach 5 Stunden und 38 Minuten wieder voll geladen. Alle anderen Geräte sind nach knapp 3 Stunden wieder einsatzbereit. Einzelne Modelle, wie der Bosch «Rotak 32», benötigen sogar nur knapp 60 Minuten.
Immerhin: Mit den Mähern von Wolf Garten, Okay, Powerworks und Bosch kann man nach nur 15 Minuten Ladezeit bereits wieder 10 bis 15 Minuten Rasen mähen. Alle anderen Geräte waren in diesem Prüfpunkt deutlich schlechter.
Gardena rät davon ab, den «PowerMax Li18/32» nur kurzzeitig zu laden, da kein passendes Schnellladegerät mitgeliefert werde. Bauhaus schreibt, beim Gardol-Gerät handle es sich um ein Auslaufmodell, das bald aus dem Sortiment genommen werde.
Belastungstest: Alle Mäher sind robust
Den Belastungstest über 25 Kilometer auf einer simulierten Holperpiste überstanden alle Mäher schadlos. Das belegt, dass alle robust konstruiert sind. Auch Inbetriebnahme und Bedienung funktionierten tadellos – ebenso das Befördern des geschnittenen Grases in die Fangkörbe. Die Einstellung der Schnitthöhe war bei den Geräten von Bosch und Okay am schwierigsten.
Die wichtigsten Tipps zum Rasenmähen
Mähen, Vertikutieren: Mit der Rasenpflege sollte im Frühling begonnen werden, sobald nicht mehr mit Bodenfrost zu rechnen ist. Wenn das Gras etwa 7 Zentimeter hoch ist, ist es Zeit für den ersten Schnitt. Zu frühes oder zu tiefes Mähen kann den Rasen stressen. Nutzrasen, der zum Beispiel von Kindern stark beansprucht wird, sollte man nicht auf weniger als 5 Zentimeter kürzen. Zierrasen kann auch nur 3 Zentimeter hoch sein.
Grundsätzlich gilt: Wer einen möglichst grünen, unkrautfreien Rasen will, muss Zeit in die Pflege investieren. Das bedeutet: Wöchentliches Mähen, drei- bis viermal pro Jahr düngen und im Frühling den Rasen durch Vertikutieren von Moos und Grasfilz befreien.
Zeitpunkt: Wöchentlich und nur trockenen Rasen mähen. Man benötigt weniger Kraft, und der Schnitt wird gleichmässiger. Damit der Rasen nach dem Mähen in der Sonne nicht zu schnell austrocknet, diesen besser in den kühleren, frühen Abendstunden mähen und anschliessend bewässern. Mit dem Mähen erst aufhören, wenn es nachts zu kalt wird und Frost droht.
Im Herbst nach dem ersten Frost ein letztes Mal mähen. Dabei den Rasen etwas mehr als sonst kürzen. Grund: Ist der Rasen im Winter zu lang, drückt der erste Schnee die Halme auf den Boden. Damit steigt das Risiko für Pilze und Krankheiten.
Grashöhe: Nicht zu kurz mähen. Bei Halmlängen unter 5 Zentimeter steigt das Risiko, dass der Rasen in der Sonne verbrennt und austrocknet. Nach dem Mähen ausgiebig wässern. Idealerweise dringt das Wasser zirka 10 Zentimeter tief in den Boden ein. Häufiges zu kurzes Bewässern führt dazu, dass die Wurzeln nicht in die Tiefe wachsen. Bekommt ein solcher Rasen ein paar Tage lang kein Wasser, verdorrt er relativ schnell.
Winter: Laub regelmässig vom Rasen entfernen, damit er genug Licht bekommt. Bei Frost im tiefen Winter den Rasen nicht betreten. Die gefrorenen Grashalme können abbrechen und die Regeneration im Frühjahr hinauszögern.
So wurde getestet
Die Experten der Ipi Institute für Produkt-Markt-Forschung in Stuttgart (D) prüften für den K-Tipp acht Akku-Rasenmäher auf ihre Leistungsfähigkeit.
Die Tests umfassten den Praxistest auf einem Fussballfeld sowie diverse Messungen im Labor.
- Praxistest Mähen: Mit jedem Gerät wurden bei gleicher Schnitthöhe total 100 Quadratmeter auf und neben einem Fussballfeld gemäht. Jede Rasenfläche wies nasse, dichte Stellen auf und solche mit hohem Gras. Wie lange benötigt man für 100 Quadratmeter? Kommt man mit den Mähern zügig vorwärts, ohne, dass sich die Motordrehzahl hörbar reduziert und der Schnitt unregelmässig wird? Wie sieht das Schnittbild auf trockenem, feuchtem und hohem Rasen aus? Lassen die Geräte trotz Auffangkorb viele Grasreste liegen?
- Akku-Qualität: Messen der Ladezeit bei voll entleertem Akku sowie der maximalen Laufzeit ohne Belastung im Neuzustand und nach 150-fachem Laden und Entladen. Messung der Laufzeit nach dem «Nachtanken» durch 15 Minuten Laden. Diese Messung wurde nach dem Dauertest ebenfalls wiederholt. 150 Lade- und Entladezyklen entsprechen 20 jährlichen Mäheinsätzen im Zeitraum von 7,5 Jahren.
- Lärm: Messen des Schallpegels auf Ohrhöhe der Person, die mäht.
- Handhabung: Wie lange dauert es, bis man das Gerät in Betrieb nehmen kann? Lassen sich Mäher und Grasfangkorb gut reinigen? Geprüft wurde zudem: Sind die Griffe und Bedienungsknöpfe ergonomisch angelegt und praktisch zu bedienen?