Regelmässig wollen K-Tipp-Leser von der Testredaktion wissen: Wie gut sind ökologische Mittel Textilien im Vergleich zu normalen Waschmitteln? Der K-Tipp und die TV-Sendung «Kassensturz» schickten acht Ökoprodukte ins Labor: Waschstreifen, Waschnüsse, flüssiges Waschnussmittel sowie ein Waschei und einen Waschball. Zum Vergleich testeten die Laborexperten auch das Flüssigwaschmittel von Persil und wuschen die Kleider ohne Waschmittel.
Ergebnis: Kein einziges Ökoprodukt hatte die Reinigungswirkung eines normalen Waschmittels. Alle scheiterten an hartnäckigen Flecken wie Rotwein, Schokolade oder Rinderfett. Die Ökomittel waren bei diesem Testpunkt nicht einmal besser als heisses Wasser. Am besten schnitten insgesamt die vier Waschstreifen ab. Aber auch für sie reichte es nicht zu einer genügenden Bewertung. Das zum Vergleich mitgetestete «Color Kraft-Gel Excellence» von Persil hingegen verpasste nur knapp eine sehr gute Note. Für stark verschmutzte Wäsche sollte man deshalb zu einem konventionellen Waschmittel greifen – oder vor dem Waschen einen Fleckenentferner benutzen. Immerhin schonten alle Waschstreifen die Fasern, und die Wäsche wurde nicht grau.
Das Waschei und der Waschball erhielten in fast allen Prüfpunkten ungenügende Noten. Die Waschnüsse und das flüssige Waschnussmittel waren bei der Faserschonung zwar genügend, fielen bei der Fleckenentfernung, der Farbschonung und dem Vergrauen aber durch.
Ökologische Mittel sind dann eine gute Wahl, wenn Kleider nur leicht bis mittel verschmutzt sind. So schützt der «Eco Waschmittel-Streifen» von Lavo die Fasern sehr gut, alle anderen Streifen sind hier immerhin noch gut.
Einige Hersteller schreiben, mit ihren Produkten werde leicht verschmutzte Alltagswäsche sauber. Kleandrop will bei der Fleckenentfernung nachbessern. Govinda schreibt, wer die Waschnuss verwende, benötige je nachdem zusätzlich Bleichmittel, Fleckenmittel und Wasserenthärter.
Tipps: Kleider und Umwelt schonen
Mit Waschmitteln sollte man sparsam umgehen. So schont man die Umwelt, die Farbe der Textilien und das eigene Portemonnaie:
- Waschen Sie ihre Kleider so wenig wie möglich.
- Verwenden Sie wenig Waschmittel. Bei leicht verschmutzten Kleidern braucht es in der Regel nicht so viel, wie auf der Verpackung angegeben ist.
- Hohe Waschtemperaturen lassen Farben schneller verblassen. Wenig Verschmutztes kann man bei 30 Grad waschen.
- Kleider beim Waschen und Trocknen auf links drehen und nicht direkt in der Sonne trocknen lassen. UV-Strahlen greifen die Farbpigmente an.
- Wäschetrockner schaden den Farben ebenfalls, da die Hitze die Fasern strapaziert.
Das sind die ökologischen Alternativen zu klassischen Waschmitteln
Konventionelle Waschmittel enthalten Substanzen, die für Wasserorganismen schädlich sind. Ökologische Produkte enthalten weniger oder keine solchen Stoffe. Neben Öko-Flüssigwaschmitteln gibt es die folgenden Alternativen.
Waschstreifen
Die zwei bis drei Gramm schweren Streifen enthalten Waschmittel und oft Duftstoffe. Sie belasten die Umwelt relativ wenig, da ein Streifen nur eine geringe Dosis Waschmittel enthält.
Waschei
Das vom K-Tipp getestete «Ecoegg» ist ein Ei aus Plastik. Es enthält Turmalinsteinchen und ökologische Waschmittelkügelchen. Laut Hersteller kann man mit einem Ei 70 Mal waschen.
Waschnüsse
Die Nüsse des Waschnussbaumes werden in Indien seit je zum Waschen benutzt. Heute gibt man einige Schalen in einen Beutel und wäscht diesen mit den Kleidern. Die Schalen lassen sich zwei- bis dreimal verwenden. Beim Waschen lösen sich daraus Stoffe, welche die Kleider reinigen. Flüssigen Waschnussmitteln wurden diese Stoffe aus der Schale beigegeben.
Waschball Der getestete Waschball enthält Keramikkugeln. Man legt ihn wie andere ökologischen Waschmittel direkt in die Waschtrommel. Laut Produzenten verändert er die Oberflächenspannung des Wassers, sodass sich der Schmutz aus den Textilien löst.
So wurde getestet
Das SGS Institut Fresenius in Taunusstein (D) prüfte für K-Tipp und «Kassensturz» acht ökologische Waschmittel, die es flüssig, als Streifen, Ball, Ei oder Nuss gibt. Zum Vergleich wuschen die Experten die Wäsche mit einem Color-Flüssigwaschmittel und ohne Mittel. Die Prüfpunkte im Einzelnen:
Flecken entfernen
Das Labor verwendete Baumwolltücher mit 14 normierten Flecken, etwa von Kaffee, Tee, Rotwein, Salatsauce, Saft, Tomatenpüree, Senf, Schokolade, Blut und Gras. Die Tester gaben die Mittel in die Dosierkammer oder direkt in die Trommel und wuschen dreimal bei 40 Grad Celsius. Dann prüften sie das Ergebnis mittels Bildanalyse.
Farberhalt und Faserschonung
14 verschiedenfarbige Textilien wurden zehn Mal bei 40 Grad gewaschen. Dann analysierten die Experten die Farbveränderung. Die Faserschonung prüften sie anhand verschiedenfarbig bedruckter Gewebe.
Vergrauung
Neben Schmutzwäsche kamen auch zwei weisse Tücher aus Baumwolle und Polyester in die Maschine. Die Tücher wurden je dreimal mit und ohne verschmutzte Tücher gewaschen. Danach prüften die Experten, ob der losgelöste Schmutz in der Maschine zurückblieb oder an der Wäsche haftete.