Der K-Tipp wollte wissen, mit welchen Rasensamen-Mischungen auf braunen Stellen im Garten am schnellsten wieder eine grüne Fläche entsteht. Ein deutsches Labor säte zehn Mischungen in speziellen Schalen aus, die mit Hochmoortorf und Quarzsand gefüllt waren. Von jedem Produkt wurde jeweils ein halbes Gramm Saatgut in acht verschiedene Schalen gegeben. Danach liess das Labor den Rasen 20 Tage spriessen und mass schliesslich das Gewicht des gewachsenen Grases.
Am meisten Gras wuchs mit dem bei der Migros gekauften «Universalrasen» von Best Price. Die Laborexperten ernteten insgesamt 37 Gramm. Mit knapp 35 Gramm lag der «Haus- und Spielrasen» von Univert nur knapp dahinter auf dem zweiten Platz.
Wie die meisten Mischungen im Test enthalten beide sehr guten Produkte einen hohen Anteil an Weidelgras. Auf der Verpackung wird das mit den Namen Lolium perenne oder Englisches Raigras ausgewiesen. Weidelgras wächst schnell und ist belastbar.
Ein hoher Anteil an Weidelgras allein ist aber noch kein Garant für ein schnelles und starkes Wachstum. So ist etwa der Anteil Weidelgras im genügenden «Hausrasen» von Samen Mauser höher als beim sehr guten «Haus- und Spielrasen» von Univert. Das geerntete Gras wog aber mit 17,5 Gramm nur halb so viel.
Gras von Hornbach wächst am höchsten
Univert schreibt, dass sich für die Nachsaat Samenmischungen mit einem höheren Anteil an Weidelgras besser eignen würden. So biete man spezielle Mischungen wie die «Regeneration Highspeed» an.
Interessant: Bei der Länge des Grases gab es nach 20 Tagen kaum Unterschiede. Am kürzesten war der «Hausrasen» von Samen Mauser mit knapp 15 Zentimetern. Das längste Gras stammte mit etwas mehr als 17 Zentimetern von Hornbach. Da man Rasen jede Woche mähen sollte, fällt die unterschiedliche Höhe kaum ins Gewicht.
Die Samen von Hauert und Samen Mauser schnitten im Test mit «genügend» ab. Gemäss Samen Mauser, Hauert und anderen Herstellern ist das Gewicht des gewachsenen Grases kein entscheidendes Kriterium. Wichtiger sei, wie der Rasen langfristig wirke. Zudem hätten sie auch Samenmischungen mit stärkerem Wachstum im Sortiment.
Rollrasen lässt sich leichter verlegen
Es ist aufwendig, einen neuen Rasen im ganzen Garten anzusäen. Einfacher ist es, einen Rollrasen zu verlegen. Dieser sieht sofort schön aus und kann schneller betreten werden. Es dauert nur vier bis sechs Wochen, bis die Graswurzeln mit dem Untergrund verwachsen sind. Ein von Hand angesäter Rasen ist erst nach vier bis sechs Monaten voll strapazierfähig.
Ziergras bietet Tieren keinen Unterschlupf
Rollrasen ist jedoch teuer: Ein Quadratmeter kostet bei Do it + Garden Fr. 19.95. Eine 2,5-Liter-Packung der Testsieger-Mischung von Best Price kostet genauso viel – aber man kann damit gemäss Migros 100 Quadratmeter ansäen.
Ein Problem von Zierrasen: Tiere finden kaum Nahrung und Unterschlupf. Rasen ergibt darum nur dort Sinn, wo eine Fläche von Kindern oder als Liegewiese rege genutzt wird.
Blumenwiesen: Tierfreundliche Alternativen zu Rasen
Eine Blumenwiese hat verglichen mit einem klassischen Rasen viele Vorteile. So ist der Aufwand für die Pflege deutlich geringer. Laut dem Schweizer Portal für Natur- und Umweltschutz soll man nach der Aussaat weder wässern noch jäten oder düngen. Lediglich invasive eingewanderte Pflanzen sollte man ausreissen. Nach acht Wochen wird der erste Schnitt gemacht. Ein noch wichtigerer Vorteil der Blumenwiese: Sie bietet Schmetterlingen, Wildbienen, Igeln und anderen Tieren Nahrung und Unterschlupf. Der WWF gibt folgende Tipps für naturnahe Gärten:
- Heimische Pflanzen sind robuster und für Insekten nützlicher als Exoten.
- In Mischkulturen können sich Pflanzen gegenseitig helfen.
- Mit Regentonnen spart man viel Trinkwasser.
- Düngen Sie mit selbst hergestellter Komposterde.
- Wiesen, die nicht genutzt werden, sollte man bis zum Frühsommer des nächsten Jahres stehen lassen. So können Wildbienen in den Stängeln überwintern.
- Platzieren Sie kleine Haufen mit alten Ästen oder Steinhaufen im Garten. Darin finden Igel, Eidechsen und nützliche Insekten Unterschlupf.