Die Haut trocknet im Winter schnell aus. Denn sowohl in geheizten Räumen wie draussen in der Kälte ist die Luftfeuchtigkeit sehr gering. Hersteller von Bodylotions versprechen, dass ihre Produkte die Haut mit Feuchtigkeit versorgen.
Der K-Tipp wollte wissen, welche Produkte das tatsächlich schaffen. Ein Labor testete bei zwölf Bodylotions, wie viel Feuchtigkeit sie spenden, ob sie sich gut auftragen lassen und ob sie schnell in die Haut einziehen. Zudem untersuchten die Experten, ob die Lotionen heikle Stoffe enthalten und ob sich die Verpackung leicht und möglichst vollständig leeren lässt (siehe «So wurde getestet»).
Die wichtigsten Resultate: Am besten schnitten die «Feuchtigkeits-Bodylotion» der Migros-Eigenmarke «I am» und die «Pflegende Bodylotion» von Volg ab (siehe Tabelle): Beide Produkte gaben über mehrere Stunden viel Feuchtigkeit an die Haut ab. Auch die «Wildrosen- Pflegelotion» von Weleda erzielte bei der Hautbefeuchtung die Note «sehr gut». Die Lotion liess sich aber weniger gut auf der Haut verteilen und zog vergleichsweise langsam ein. Ausserdem enthält das Produkt einige schwach allergene Duftstoffe. Für die teuerste Körpercreme im Test reichte es damit nur zur Gesamtnote «genügend».
Der K-Tipp hat die Befeuchtungswirkung auf die Haut nach einer, nach zwei und nach zwölf Stunden gemessen.
Dabei zeigten sich grosse Unterschiede: Bei der «I am»-Lotion war die Haut nach zwölf Stunden noch 47 Prozent feuchter als im unbehandelten Zustand. Die Coop-Bodylotion von Prix Garantie lieferte zum gleichen Zeitpunkt ein Drittel so viel Feuchtigkeit. Nur halb so viel Feuchtigkeit spenden die Bodylotions der Aldi-Eigenmarke Ombia sowie Aveo aus dem Drogeriemarkt Müller und das getestete Dove-Produkt.
Dove-Produkt zieht am schnellsten ein
Bei der Prix-Garantie-Bodylotion war die Entnahme schwierig – knapp 10 Prozent der Creme blieben in der Flasche zurück. Den Rest kann man nur herausholen, wenn man sie aufschneidet. Deshalb gabs für die Bodylotion in diesem Kriterium nur eine genügende Note.
Testpersonen bewerteten zudem, wie leicht sich die Cremes auf der Haut verteilen lassen. Zudem wurde gemessen, wie lange es dauert, bis die Lotion von der Haut aufgesogen war. Am besten war die «Bodylotion Hydro-Pflege» von Dove. Bei den Cremes der Lidl-Eigenmarke Cien, Coop-Naturaline und Weleda dauerte es deutlich länger, bis die Haut die Creme aufgesogen hatte.
Im letzten Test vor sechs Jahren fand der K-Tipp in drei von zwölf Bodylotions Stoffe mit hohem Allergiepotenzial (Ausgabe 16/ 2009). Erfreulich: Auf solche Stoffe verzichten die Hersteller mittlerweile. Sie verwenden höchstens noch Substanzen mit niedrigem Allergiepotenzial. In der Dove-Bodylotion waren es fünf und im Weleda-Produkt vier solcher Duftstoffe. Die Lotionen von Denner und Aveo enthielten zwar nur einen schwach allergenen Duftstoff – aber eine vergleichsweise hohe Menge.
Vier Lotions frei von heiklen Stoffen
Ganz ohne heikle Substanzen kommen die Bodylotions der Migros-Marke «I am» und die getesteten Produkte von Volg, Nivea und Prix Garantie aus.
Claudia Schiller von Weleda sagt, dass die allergenen Duftstoffe der Pflegelotion aus ätherischen Ölen von Pflanzen stammen: «Diese Stoffe sind natürliche Bestandteile zur Parfümierung. Wir fügen diese nicht isoliert hinzu.»
Auch Coop sagt, dass die Duftstoffe nicht hinzugefügt werden, sondern auf natürliche Weise in die Naturaplan-Bodylotion gelangen.
Positiv aufgefallen war im neuen K-Tipp-Test zudem: Keines der Produkte enthielt sogenannte Mineralölkohlenwasserstoffe. Diese könnten krebserregend sein. Dieses gute Labor-Ergebnis ist überraschend. Denn noch im Frühling hatte die deutsche Stiftung Warentest solche Stoffe in verschiedenen Lotions und Kosmetika gefunden.
Pflegetipps für trockene Haut
Mit der richtigen Körperpflege kann man verhindern, dass die Haut spannt oder spröde wird:
- Nicht zu oft, zu lange und zu heiss baden oder duschen: Das zerstört die natürliche Fettschicht der Haut und trocknet sie aus.
- Duschgels mit dem neutralen pH-Wert 7 verwenden. Normale Seifen greifen die Haut meist stärker an.
- Nach dem Duschen die Haut trockentupfen statt rubbeln.
- Ist die Haut abgetrocknet, am besten eine Lotion verwenden. Wer die Haut nach dem Duschen, Baden oder Schwimmen im Hallenbad eincremt, kann starkes Austrocknen verhindern.
So wurde getestet
Das Labor Eurofins Consumer Product Testing Hamburg (D) hat zwölf Bodylotions getestet. Die Details:
- Hautbefeuchtung: Mit Hautmessungen an zwölf Frauen zwischen 19 und 65 Jahren wurde ermittelt, wie gut die Bodylotions einziehen und befeuchten. Die Experten massen mit einem Corneometer die Hautfeuchtigkeit an den Unterarmen vor dem Eincremen sowie eine, zwei und zwölf Stunden danach. Dann verglichen sie das Resultat mit der unbehandelten Stelle. Je höher die Hautfeuchtigkeit an der behandelten Stelle, desto besser die Bewertung.
- Auftragen und Einziehen: Die Testpersonen bewerteten, wie gut sich die Lotion auf der Haut verteilen lässt und wie sich die Haut anschliessend anfühlt. Zudem wurde geprüft, wie lange es dauert, bis die Haut die Lotion aufgesogen hat.
- Restmenge in der Verpackung: Wie viel Lotion kann man der Flasche maximal entnehmen, ohne sie aufschneiden zu müssen? Welche Menge bleibt zurück?
- Duftstoffe: Kosmetika-Hersteller müssen 26 Duftstoffe mit allergenem Potenzial deklarieren, wenn ein Produkt davon mehr als 10 Milligramm pro Kilo enthält. Die Duftstoffe sind in drei Kategorien unterteilt: In den Kategorien A und B sind die Stoffe mit dem höchsten Allergiepotenzial. Dazu gehören z. B. Eichenmoos, Zimtalkohol und Hydroxycitronellal. Das Labor fand keine solchen Stoffe. Für jeden gefundenen schwach allergenen Duftstoff gab es im Test einen Notenabzug von 0,1, sofern mehr als 100 mg/kg vorhanden waren.
- Polyzyklische Moschusverbindungen und Cashmeran: Es gibt wissenschaftliche Hinweise, dass sie hormonartig wirken können. Keine der getesteten Bodylotions enthielt diese heiklen Stoffe.