Damit man auf der Piste den Durchblick hat
Nicht bruchsicher, zu viele Schadstoffe: 3 von 17 Skibrillen zeigten im K-Tipp-Test Mängel. Immerhin: Für 10 Modelle gab es gute Noten.
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K-Tipp 01/2009
13.01.2009
Beat Camenzind
Satte 300 Franken kosten die Skibrillen von Uvex. Trotzdem fielen sie im Schlagtest durch und erreichten nur die Gesamtnote «ungenügend». Der Test zeigt aber: Für weniger als 200 Franken gibt es auch robuste Skibrillen, die sicher sind und erst noch keine Schadstoffe enthalten.
Insgesamt hat der K-Tipp zusammen mit dem österreichischen Verein für Konsumenteninformation 17 Skibrillen mit Schönwetterscheiben getestet.
Resultat: 10 Skib...
Satte 300 Franken kosten die Skibrillen von Uvex. Trotzdem fielen sie im Schlagtest durch und erreichten nur die Gesamtnote «ungenügend». Der Test zeigt aber: Für weniger als 200 Franken gibt es auch robuste Skibrillen, die sicher sind und erst noch keine Schadstoffe enthalten.
Insgesamt hat der K-Tipp zusammen mit dem österreichischen Verein für Konsumenteninformation 17 Skibrillen mit Schönwetterscheiben getestet.
Resultat: 10 Skibrillen schnitten gut ab, 4 waren noch genügend, die beiden Uvex-Brillen ungenügend, die Marker-Brille schlecht.
Neben den Uvex-Brillen zeigten auch die Modelle Helix von Anon, Powder von Casco und Bollé beim Schlagtest Schwächen und schnitten deshalb unter dem Strich nur mit der Gesamtnote «genügend» ab.
Uvex zeigt sich über die Resultate bei der Schlagfestigkeit der Scheiben «sehr überrascht». Selbst durchgeführte Tests hätten die Brillen bestanden.
Eine vergleichsweise hohe Schadstoff-Belastung wurde der Marker-Brille zum Verhängnis. Die gefundenen polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) «verändern das Erbgut, beeinträchtigen die Fortpflanzung» und seien «krebserzeugend», so das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung. Deshalb erhielt die Marker-Brille die Gesamtnote «schlecht».
Das Modell Helix von Anon wies erhöhte PAK-Werte auf und kam deshalb nicht über ein «genügend» hinaus. Frei von Schadstoffen waren nur vier Skibrillen: Giro, Smith und beide CP-Modelle. Marker sagt zum hohen PAK-Gehalt: «Bei den neusten Modellen wird PAK-freier Schaumstoff verwendet.»
Die Carrera-Brille bietet keinen vollen UV-Schutz. Wer über längere Zeit mit einer Brille ohne tauglichen UV-Schutz im Schnee unterwegs ist, riskiert Augenschäden.
Positiv: Die meisten Scheiben lassen sich leicht herausnehmen. Beim Einbau ist aber bei einigen Brillen Geduld und Fingerfertigkeit gefragt.
Tipps zum richtigen Umgang mit Skibrillen
Skibrillen bieten im Vergleich zu Sonnen- oder Sportbrillen klare Vorteile: Sie verrutschen nicht, sie schützen auch vor seitlich oder von oben einfallenden Sonnenstrahlen, und sie lassen sich in der Regel mit Helm tragen. Zudem: Die passende Scheibe verbessert die Sicht auf der Piste und schützt so vor Unfällen.
- Scheibe: Bei vielen Optikern lassen sich Skibrillen auf ihren UV-StrahlenSchutz messen. Die Sonnenschutzscheiben sind in fünf Kategorien eingeteilt (0–4). Kategorie 1 und 2 eignen sich für schlechtes, 3 und 4 für schönes Wetter. Im Hochgebirge ist Kategorie 4 zwingend. Braune und graue Scheiben sind gut bei schönem, grüne, gelbe und orange bei schlechtem Wetter. Blicken Sie beim Kauf mit derBrille gegen eine starke Lichtquelle. Blendet sie nicht, eignet sich die Brille für schönes Wetter.
- Anprobe: Die Skibrille mit Helm probieren. Wie weit lässt sich das Tragband verstellen? Skibrillen mit Gummierung am Tragband rutschen weniger am Helm. Die Brille sollte gut abschliessen, das Sichtfeld darf aber nicht eingeschränkt sein.
- Reinigung: Beschlag löst sich auf, indem man die Brille durch die Luft schwingt. Schnee nur ausklopfen oder mit dem mitgelieferten Tuch abtupfen. Am besten lässt man die Brille an der Luft trocknen. So wird die Innenseite der Scheibe mit der Antifog-Beschichtung nicht beschädigt.
So wurde getestet
- Sicherheit, Stabilität: Wie viel Licht lassen die Brillen durch? Filtern sie die UV-Strahlen? Weiter setzten sich Testpersonen fünfmal auf die Brillen, um deren Stabilität zu testen. Die Scheiben hatten Schläge zu überstehen, das Tragband wurde auf Dehnbarkeit geprüft.
- Schadstoffe: Der Schaumstoff wurde im Labor auf Schadstoffe wie Weichmacher und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe überprüft. Sie stehen im Verdacht, erbgutverändernd und krebserzeugend zu sein.
- Sicht- und Tragkomfort: Sechs Tester prüften: Werden Konturen und Farben gut wiedergegeben? Spiegeln die Scheiben innen? Dunkelt die Brille genügend ab? Wie ist das Sichtfeld? Sitzt die Brille gut? Schützt sie gegen Wind?
- Handhabung: Wie gut kann das Tragband verstellt und können die Scheiben gewechselt werden?