Stirnlampen geben beim Joggen oder Heimwerken viel Licht – und trotzdem hat man beide Hände frei. Kompakte Modelle sind klein, leicht und aufladbar. Stirnlampen kann man dank rutschsicheren Bändern auch bei schweisstreibendem Sport tragen. Der K-Tipp hat zehn Allround-Lampen in ein Labor geschickt. Dort wurde geprüft, ob sie robust genug für die Verwendung im Freien sind und ob sie sich zum Joggen und für Arbeiten zu Hause eignen.
Ergebnis: Grobe Mängel zeigte keines der geprüften Modelle. Verbesserungspotenzial gibt es aber trotzdem: Einigen Lampen fehlte es zum Beispiel an Akkuleistung. Und bei anderen stellten die Experten Defizite bei der Ausleuchtung des Weges beim Laufen fest.
Fast alle Lampen hatten Schwächen
Die besten Stirnlampen erreichten eine gute Gesamtnote. Darunter sind auch einige günstige Produkte, wie etwa die «Trek 500 USB» von Decathlon für 30 Franken oder das Modell «Blade» von Trevolution von Sport XX für knapp 20 Franken. Im Hauptprüfpunkt «Licht» schnitt das Modell von Ledlenser am besten ab. Mit knapp 100 Franken ist es die teuerste Stirnlampe im Test.
Die Lampe der Marke Knog funktionierte im Praxistest am schlechtesten: Der Lichtkegel war zwar relativ breit, aber eher schwach. Zudem konnte der Einfallswinkel nicht geneigt werden, was besonders beim Joggen störend sein kann. Die Experten beurteilten das Produkt in diesem Punkt als «gerade noch genügend». Dabei bewirbt Hersteller Knog die Leuchte explizit als «für Läufer geeignet».
Bei der Akkuleistung und der Ladedauer erhielten die Modelle von Ledlenser, Varta und Ansmann die tiefsten Noten. So dauerte es über fünf Stunden, bis die Lampe von Ansmann voll aufgeladen war. Bei den meisten anderen Produkten waren es weniger als drei Stunden. Die Modelle von Ansmann und Varta strahlten nach kurzem Laden nur zwei Minuten lang mit voller Helligkeit. Danach sank die Leuchtkraft merklich. In diesem Punkt konnte die «Tikka» von Petzl glänzen: Sie leuchtete nach kurzer Ladezeit volle 37 Minuten mit maximaler Helligkeit. Dieses Produkt war aber das einzige, das den Wassertest nicht unbeschadet überstand. Die Lampen wurden unter Wasser getaucht und mit Salzwasser bespritzt. Bei der «Tikka» drang Feuchtigkeit ins Akkufach ein. Petzl verteidigt seine Stirnlampe: Sie sei lediglich spritzwasserfest und auch entsprechend zertifiziert.
Die günstige «Blade» von Trevolution zeigte, wie es besser geht: Sie ist laut Hersteller ebenfalls nur spritzwassergeschützt, überstand das volle Eintauchen ins Wasser aber problemlos.
Varta schreibt dem K-Tipp zum schwachen Akku, dass das Modell Ultralight H30R mit nur 45 Gramm sehr leicht sei und man zugunsten des Gewichtes auf einen leistungsfähigeren Akku verzichtet habe. Die meisten Allround-Stirnlampen im Test wiegen um die 80 Gramm.
Laut Ansmann ist die bemängelte Stirnlampe «bewusst so konstruiert worden, dass sie die Helligkeit bei abnehmender Akkuleistung deutlich reduziert». Dies erhöhe die Lebensdauer. Der amerikanische Hersteller der Lampe «Black Diamond» teilt mit, dass das Produkt im firmeneigenen Labor bessere Leistungswerte gezeigt habe. Der Importeur der Lampe von Knog erklärt, beim Modell Quokka handle es sich um eine günstige Einstiegslampe. Teurere Modelle würden stärker leuchten.
So testete der K-Tipp
Im Auftrag des K-Tipp prüften die Experten des Stuttgarter Labors Ipi Institute zehn häufig verkaufte Allround-Stirnlampen. Die Testkriterien:
- Licht: Im Praxistest joggten zwei Experten bei Dunkelheit mit jeder Stirnlampe auf dem immer gleichen kurvigen Kiesweg, der von Bäumen und Sträuchern gesäumt war. Darauf bewerteten sie, wie gut der Weg und Hindernisse wie Wurzeln zu sehen waren. Zudem versuchten die Tester in einem abgedunkelten Raum, mit der Stirnlampe verschiedene Aufgaben zu bewältigen. So musste eine Schraubenmutter auf eine versteckt liegende Schraube gedreht werden. Bewertet wurden auch die Lichtverteilung und die Ausleuchtung. Die Lichtstärke massen die Experten in drei Meter Entfernung zentral sowie im 45-Grad-Winkel links und rechts der Lampe.
- Akkuleistung/Laden: Mit Messungen beantworteten die Experten folgende Fragen: Wie lange dauert es, bis der Akku vollgeladen ist? Wie lange dauert es, bis die Lampen die volle Leistung erbringen? Und wie lange strahlen die Lampen mit maximaler Helligkeit, wenn sie vorher nur 15 Minuten lang aufgeladen wurden?
- Handhabung: Sitzt die Lampe am Kopf ohne Druckstellen? Lässt sie sich einfach ein- und verstellen?
- Robustheit: Um die Wasserdichtheit zu prüfen, wurden alle Modelle für eine Minute unter Wasser getaucht. Zudem besprühten die Experten die Lampen mit Salzwasser und steckten sie für 48 Stunden bei 40 Grad in eine Klimakammer. In einer Trommel mit 80 Zentimeter Fallhöhe wurde getestet, ob und wie stark die Stirnlampen Schaden nehmen. Bei minus 20 Grad prüfte das Labor, ob die Lichtleistung bei tiefen Temperaturen stabil bleibt.