Jede Woche werden in der Schweiz sechs Kinder bei einem Verkehrsunfall verletzt. Das zeigt die Statistik des Bundesamts für Strassen.
Kinder sind bei Unfällen besonders gefährdet, da ihr Skelett noch nicht ausgewachsen ist und die Muskeln noch schwach sind.
Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) führte deshalb zusammen mit dem Touring Club Schweiz (TCS) eine Erhebung zur Benutzung von Kindersitzen in Autos durch. Das Resultat: 93 Prozent der Kinder unter 12 Jahren fahren zwar wie gesetzlich vorgeschrieben in einem Kindersitz mit, aber die Hälfte davon ist fehlerhaft gesichert.
Häufig seien die Kindersitze zu wenig stabil eingebaut, die Gurten verdreht, zu locker oder zu nahe am Nacken. Oft führen Eltern die Gurten auch falsch durch den Kindersitz.
Solche Fehler haben bei Unfällen möglicherweise schlimme Folgen: Die Kinder können aus dem Sitz geschleudert oder durch den Gurt am Hals oder Bauch verletzt werden.
Babyschale korrekt festmachen
Gurtführung: Bei einer rückwärts gerichteten Baby-schale müssen Eltern stets darauf achten, dass der Gurt richtig geführt wird. Bei Inbetrieb-nahme des Sitzes die Bedienungs-anleitung dazu beachten.
Isofix-Befestigung: Bei diesem Standardsystem entfällt das mühsame Angurten. Die Basisstation (im Bild im PDF die Schale unter dem Kindersitz) wird mit ihren gelben Verbindungsstücken an den Isofix-Bügeln befestigt, die sich im Spalt zwischen Rücklehne und Sitzfläche befinden. So sind Basis-station und Auto starr miteinander verbunden. Der Sitz selbst lässt sich dann in der Basisstation einklicken.
Gurten richtig platzieren – Sitz passgenau einstellen
Gurtplatzierung: Optimal ist es, wenn der Gurt etwa 2 cm oberhalb der Schultern nach hinten geht (Bild im PDF). Sitzt er zu hoch (Mitte), drohen Verletzungen am Hals. Wird er zu tief geführt (rechts), kann das Kind bei einem Aufprall herausrutschen.
Gurtadapter: Können bei einem Aufprall auf den Bauch drücken und innere Verletzungen verursachen. Solche Adapter sind nicht zugelassen.
Verstellbare Rückenlehne: Besser als reine Sitz-Erhöher sind Modelle mit Rückenlehne. Diese bietet Schutz bei einem Aufprall von der Seite, und der Gurtverlauf lässt sich bei den Schultern und Hüften an die Grösse des Kindes anpassen (Bild im PDF).
Kein Wackeln: Vor jeder Fahrt kontrollieren, ob der Kindersitz wackelt.
Armlehne: Der Gurt sollte stets unter und nicht über der Armlehne verlaufen.
Beckengurt: Er gehört vor die Beckenknochen und nicht über den Bauch. Sonst riskiert man schwere innere Verletzungen.
Tipps
- Verstellbare Kindersitze regelmässig an die Grösse des Kindes anpassen
- Nur zugelassene Kindersitze verwenden (mit ECE R44.03, ECE R44.04 oder ECE129 gekennzeichnet)
- Kinder auch auf kurzen Strecken sichern – zwei Drittel der Unfälle passieren innerorts
- Bei rückwärts gerichtetem Kindersitz auf dem Beifahrersitz muss der Airbag deaktiviert sein. Bei vorwärts gerichtetem Kindersitz den Beifahrersitz so weit wie möglich nach hinten verstellen und die Lehne senkrecht stellen
- Die kostenlose TCS-Broschüre «Auto-Kindersitze 2018» findet man im Internet unter www.tcs.ch !
- Testberichte&Ratgeber ! Ratgeber-Broschüren