Diese Kapseln sind kompatibel
Wasser im Auffangbehälter statt Kaffee in der Tasse: Neue Maschinenmodelle von Nespresso machen die günstigeren Kapseln anderer Hersteller unbrauchbar. Im Praxistest des K-Tipp funktionierten vor allem die Kapseln von Coop, Jacobs und Aldi nicht.
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K-Tipp 01/2014
15.01.2014
Letzte Aktualisierung:
20.11.2019
Roger Doelly
Ärgerlich: Die Nestlé-Tochter Nespresso hat den Einstech-Mechanismus ihrer Kapsel-Kaffeemaschinen so verändert, dass gewisse Kapseln der Konkurrenz nicht mehr kompatibel sind. Bei den zuletzt auf den Markt gebrachten Geräten «Pixie», «U» und «Inissia» (ab April in der Schweiz im Verkauf) werden feinere Nadeln eingesetzt. Dies will Nespresso laut eigenen Angaben auch bei älteren Serienmodellen tun.
Das Problem ...
Ärgerlich: Die Nestlé-Tochter Nespresso hat den Einstech-Mechanismus ihrer Kapsel-Kaffeemaschinen so verändert, dass gewisse Kapseln der Konkurrenz nicht mehr kompatibel sind. Bei den zuletzt auf den Markt gebrachten Geräten «Pixie», «U» und «Inissia» (ab April in der Schweiz im Verkauf) werden feinere Nadeln eingesetzt. Dies will Nespresso laut eigenen Angaben auch bei älteren Serienmodellen tun.
Das Problem für die Kunden: Während die neuen, feineren Nadeln die Original-Nespresso-Kapseln aus Aluminium weiterhin mühelos durchdringen, sind sie für die Plastikkapseln anderer Hersteller zu filigran. Die Folge: zerquetschte Kapseln, halbvolle Tassen und viel Wasser im Gehäuse. Oder die Maschine verweigert ihren Dienst und schaltet sich aus.
Deshalb gilt: Wer bisher Kaffeekapseln anderer Hersteller verwendet hat, sollte seine Nespresso-Maschine so lange wie möglich behalten. Bei neuen Maschinen funktionieren nicht mehr alle Kapseln. Das zeigt der K-Tipp-Praxistest mit zwölf Kaffeemaschinen und acht Kapselsorten. Die wichtigsten Resultate:
- In alle Maschinen passten: die «Espresso»-Kapseln von Café Royal (Migros), die Pressogno-Kapseln «Espresso Medium» (Spar und Volg) und die Kapseln «Espresso» von La Mocca Caffè (Coop, Fust und Interdiscount).
- Diese Kapseln funktionierten nicht: Mit Abstand am meisten Probleme traten mit den Kapseln «Espresso Classico» von Jacobs Momente und den Kapseln «Èspresso 1882» von Caffè Vergnano (Coop) auf. In der Maschine «U» von Koenig funktionierte keine einzige Kapsel dieser Hersteller. Bei Jacobs durchstach die Nadel die Kapsel nicht – die Maschine stellte sich ab. Und bei Caffè Vergnano lief zu viel Wasser neben der Kapsel durch.
Jacobs-Hersteller Mondelez sagt dazu: «Wir arbeiten daran, die Kompatibilität so schnell wie möglich wiederzuerlangen.» Ähnlich lautet die Stellungnahme von Coop: Die Lieferanten würden sich den Veränderungen anpassen.
Als wenig tauglich erwies sich auch die Kapsel «Supremo» von 100 % Espresso (erhältlich bei Aldi): Während des Brühvorgangs löste sich fast immer die Folie von der Kapsel. Besonders ärgerlich: In einigen Fällen blieb die Folie sogar im Gerät hängen und musste mit dem Messer herausgekratzt werden.
Aldi ist kennt das Problem und sagt, die Kapsel sei überarbeitet worden. Künftig löse sich die Folie nicht mehr ab.
So wurde getestet
Der K-Tipp hat 12 Nespresso-Maschinen aus der aktuellen Serie gekauft – jeweils das günstigste Modell von De’Longhi, Koenig und Turmix. In allen Maschinen wurden immer je zehn Kapseln acht verschiedener Marken getestet: Funktionierte der Mechanismus einwandfrei? Wurde die Kapsel eingestochen oder nur zerquetscht? Kam Kaffee heraus oder eine wässrige Brühe? Nicht jede Deformation der Kunststoffkapsel führte zwingend zu einer Qualitätseinbusse. Allerdings: Floss deshalb auffällig viel Wasser neben der Kapsel durch, galt dies als Fehlfunktion.