Diese Lady-Shaver rasieren gründlich und sanft
Empfindliche Körperstellen rasiert man sich am besten mit dem günstigen Ombia-Lady- Shaver. Der Testsieger ist wie die anderen «guten» Produkte ein Mehrwegrasierer.
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K-Tipp 10/2013
22.05.2013
Andreas Schildknecht, Leiter Testredaktion
Während der warmen Jahreszeit ist die Rasur von Achseln und Bikinizone für viele Frauen selbstverständlich. Der K-Tipp wollte wissen, welche Nassrasierer gründlich arbeiten und die Haut schonen. Lady-Shaver unterscheiden sich von den klassischen Nassrasierern für Männer durch weichere, rutschsicherere Griffe, beweglichere Klingenblöcke sowie breitere, schützende Gleitstreifen.
Doch sind die Klingen auch besonders schonend? Der K-Tipp s...
Während der warmen Jahreszeit ist die Rasur von Achseln und Bikinizone für viele Frauen selbstverständlich. Der K-Tipp wollte wissen, welche Nassrasierer gründlich arbeiten und die Haut schonen. Lady-Shaver unterscheiden sich von den klassischen Nassrasierern für Männer durch weichere, rutschsicherere Griffe, beweglichere Klingenblöcke sowie breitere, schützende Gleitstreifen.
Doch sind die Klingen auch besonders schonend? Der K-Tipp schickte zehn häufig verkaufte Lady- Shaver-Modelle ins Prüflabor: fünf Produkte mit Wechselklingen und fünf Einwegrasierer. Die Experten im Labor rekrutierten 43 geübte Nassrasiererinnen, die nach vorgängiger Anleitung zu Hause unter der Dusche die einzelnen Rasierer im Praxistest anwendeten. Über Wochen rasierten sich die Frauen regelmässig Beine, Achselhöhlen und Bikinizone. Unmittelbar nach den Rasuren mussten die Frauen ausführliche Bewertungsbogen ausfüllen (siehe «So wurde getestet», Seite 14). Einer der weiteren Prüfpunkte neben der Hautschonung war die Lebensdauer der Klingen: Sie sollten möglichst lange scharf bleiben und die Haut möglichst wenig reizen. Ersatzklingen sind zudem meist teuer: Sie kosten bis zu 4 Franken pro Stück.
Die Testresultate: Kein Gerät erreichte das Gesamturteil «sehr gut». Unter den fünf Einwegrasierern waren drei nur «genügend». Zwei weitere wurden aufgrund des Ergebnisses im Hauptkriterium Rasieren abgewertet: Gesamturteil «ungenügend».
Wie beim K-Tipp-Test der Nassrasierer für Männer (K-Tipp 5/2012) übertrumpft das günstige Modell von Aldi auch dieses Mal den teuren Gillette- Rasierer. Zum Vergleich: Eine Ersatzklinge für den Ombia-Lady-Rasierer von Aldi kostet nur 83 Rappen. Die Gillette-Venus-Ersatzklinge ist viermal so teuer (siehe Tabelle).
Rasierleistung top – Haltbarkeit Flop
Die Venus-Klinge erhielt zwar punkto Rasierleistung im Durchschnitt die beste Note, hält aber nicht sehr lange: Die Anwenderinnen konnten sich mit einer Ombia-Klinge fast neunmal die Beine rasieren, die Venus-Klinge empfanden sie schon nach fünf Rasuren als stumpf. Insgesamt erhielt der Testsieger von Aldi die Note 5,3, das zweitplatzierte Gerät Gillette Venus eine 5,2.
Venus ist laut Gillette der erste speziell für die Bedürfnisse der Frauen entwickelte Nassrasierer. Er wurde vor 12 Jahren lanciert.
Ombia Lady von Aldi hingegen unterscheidet sich nur am Griff, durch den flacheren Anstellwinkel und in der Farbe vom Herrennassrasierer Aldi Prince Maximum 3. Die Klingen sind laut Aldi identisch. Die Maximum-3-Klingenblöcke lassen sich denn auch problemlos mit dem Griff des Frauen-geräts verwenden.
Ebenfalls die Gesamtnote 5,2 erreichte der Rasierer Quattro for Women Bikini von Wilkinson. Die Rasierleistung beurteilten die Testerinnen etwas weniger gut als diejenige von Ombia Lady und Gillette Venus. Bei der Hautschonung erreichte das Wilkinson-Produkt hingegen als einziges ein «sehr gut».
Gut mit Gesamtnoten von 5,1 und 4,9 sind auch die Rasierer Mystique for Women von Coop und I am Silky Skin von der Migros. Beide sind deutlich günstiger als die Rasierer von Gillette und Wilkinson, aber klar teurer als der Testsieger von Aldi.
Kein Einwegrasierer erhielt die Note «gut»
Die Ergebnisse von Einwegrasierern sind klar schlechter: Soleil Lady der Traditionsmarke Bic erreichte zwar die genügende Gesamtnote 4,5. Minim schlechter war das Gillette-Produkt Venus Simply3. Beide Produkte kosten pro Stück jedoch mehr als die drei günstigsten guten Nassrasierer mit Wechselklingen von Aldi, Coop und Migros. Das zweite Bic-Modell im Test, Twin Lady Sensitive, erhielt die Gesamtnote 4,3 – dies bei einem sehr vorteilhaften Preis von 50 Rappen pro Rasierer.
Günstiger sind nur noch die beiden Wegwerf-Rasierer von Wilkinson und Spar. Nur: Die Modelle Extra Beauty 2 und Beauty Kiss Women zeigten beim Rasieren klar ungenügende Leistungen. Deshalb gab es für beide Produkte ein «ungenügend». Viele Probandinnen stellten ein Zupfen und Reissen fest. Bei einigen floss sogar Blut.
Spar verteidigt seinen Einwegrasierer Beauty Kiss Women: Das Produkt sei bei den Kundinnen beliebt und verkaufe sich sehr gut. Die Migros schreibt, dass sich bisher noch keine Kundinnen beschwert hätten, der Rasierer Silky Skin sei schwierig zu reinigen. Bic weist darauf hin, dass der Nassrasierer Soleil bei Migros, Coop und Denner deutlich günstiger zu haben sei als bei Manor.
Die Preise lägen zwischen Fr. 5.95 und 7.90.
So wurde getestet
Das Stuttgarter Prüfinstitut Ipi engagierte 43 Frauen im Alter von 20 bis 60 Jahren. Jeder der zehn Rasierer wurde von mindestens 16 Teilnehmerinnen zu Hause mit dem gleichen Rasiergel für empfindliche Haut angewendet. Im Labor waren Marken und Logos zuvor abgedeckt worden. Die Frauen mussten sich unter der Dusche dreimal pro Woche rasieren und die Geräte bewerten.
Kriterien:
- Rasierleistung: Wie gründlich ist die Rasur an den Beinen, unter den Achseln und in der Bikinizone?
- Hautschonung: Hinterlässt die Rasur ein Brennen auf der Haut? Spürt man während des Rasierens ein Zupfen? Kam es zu Hautrötungen oder Schnittverletzungen?
- Bedienung: Wie passt sich die Klinge den Körperkonturen an? Kann man den Rasierer auch an schwer zugänglichen Stellen gut führen? Wie liegt der Griff in der Hand?
- Lebensdauer: Die Teilnehmerinnen zählten bei jedem Gerät, nach wie vielen Rasuren die Klinge stumpfer wurde und es bei der Rasur rupfte.
- Aufbewahren, Reinigen: Lässt sich der Klingenkopf leicht von Schaum und Stoppeln reinigen? Wird eine Aufbewahrungsmöglichkeit mitgeliefert? Lässt sich diese, zum Beispiel eine Wandhalterung, problemlos nutzen? Lässt sich der Lady-Shaver beim Transport auf Reisen wirksam schützen?
Tipps: So vermeiden Sie Hautreizungen
- Rasieren Sie sich während des Duschens oder unmittelbar nach einem Bad. Grund: Warmes Wasser macht die Haare weicher. Dies ermöglicht eine sanftere Rasur, weil man weniger Druck ausüben muss. Zudem werden die Klingen geschont.
- Rasierschaum oder Rasiergel weicht die Haare zusätzlich auf und lässt die Klingen leichter über die Haut gleiten.
- Haare im Intimbereich sind drahtiger als Haare an den Beinen. Ein Einweichen mit warmem Wasser und Rasierschaum ist hier empfehlenswert. Man kann den Rasierschaum vor dem Duschen auch 2 bis 3 Minuten einwirken lassen.
- Die Haare unter der Achsel und in der Bikinizone wachsen in verschiedene Richtungen. Es ist deshalb von Vorteil, zuerst möglichst in Wuchsrichtung und anschliessend gegen den Strich zu rasieren. So erhält man eine gründlichere Rasur. In der Bikinizone die Haut mit den Fingern spannen, um sie glattzuhalten.
- Nach Rasuren in der Bikinizone sollte man 24 Stunden warten, bis man die Haut Sonne, Chlor- oder Salzwasser aussetzt. Eine beruhigende Bodylotion hilft zusätzlich.
- Das Abspülen mit kaltem Wasser oder das Verwenden von Bodylotion verhindert Hautirritationen.
- Während des Rasierens sollte man nach jedem Zug die Klingen unter lauwarmem Wasser abspülen. Haarstoppeln und Schaumreste können sonst den Klingenblock verstopfen.
- Die Haut abschliessend nur trocken tupfen. Reiben fördert die Hautirritation.