Bilder, Tapeten und Plättli senkrecht auszurichten ist nicht jedermanns Sache. Das Hantieren mit Wasserwaage, Senklot und Massband ist umständlich. Für viele Arbeiten braucht es zwei Leute. Einfacher funktioniert es mit einem Kreuzlinienlaser. Der K-Tipp-Test zeigt: Die meisten der zehn geprüften Produkte arbeiten präzise. Die Geräte richten sich sogar auf schiefen Unterlagen von selbst aus. Auf Wänden, Decken und Böden erscheinen dann per Knopfdruck vollkommen senkrechte und waagrechte Linien.
Aber: Einige Laser sind in grossen Räumen und bei Zimmerbeleuchtung nicht gut sichtbar. Dann nützt auch der genaueste Laser wenig. Der K-Tipp gewichtete deshalb die Sichtbarkeit des Laserstrahls am stärksten. In einem abgedunkelten Raum funktionierten sieben Geräte selbst bei einer Distanz von zehn Metern noch gut. Die Laserlinien waren laut den Laborexperten gut sichtbar und die Konturen scharf. Doch je heller das Umgebungslicht, desto weniger scharf waren die Konturen der meisten Laserlinien. In einem künstlich beleuchteten Raum funktionierten bei geringerer Distanz nur noch fünf Geräte gut.
Grüne Laserlinien oft besser sichtbar
Sehr gut erkennbare Linien bei Zimmerbeleuchtung und bei grösserer Entfernung lieferte nur der 200 Franken teure «Compact Cross-Laser Pro» von Laserliner. Der Testsieger, das zweit- und das drittplatzierte Gerät bilden grüne Linien ab. Diese sind bei heller Umgebung besser sichtbar als rote Linien. Das gilt aber nicht für alle Kreuzlinienlaser. Das Produkt von Einhell mit rotem Laser war bei allen geprüften Bedingungen gut sichtbar und schnitt insgesamt besser ab als zwei weitere Produkte mit grünem Lichtstrahl.
Am Ende der Testrangliste landete das mit knapp 30 Franken günstigste Gerät: Der «Parkside» von Lidl projizierte bei fünf und bei zehn Meter Distanz zur Wand keine klar erkennbaren Linien mehr. Ausserdem war das Lidl-Produkt auch das ungenaueste Gerät im Test. Dennoch: Für Leute, die keine Wasserwaage besitzen und bloss Bilder in kleinen Räumen gerade aufhängen wollen, reicht dieser günstige Laser aus.
Knapp 60 Franken kostet das zweitgünstigste Gerät der Hornbach-Eigenmarke Rautner: Bei Zimmerbeleuchtung waren die Linien ebenfalls nicht klar zu erkennen. Bei abgedunkeltem Licht war das Ergebnis aber deutlich besser als beim «Parkside».
Lidl sagt zum ungenügenden Laser «Parkside», in der Bedienungsanleitung sei vermerkt, dass der Arbeitsbereich je nach Lichtverhältnissen auf ungefähr sieben Meter beschränkt sei.
Geräte eignen sich nur für drinnen
Wichtig: Alle geprüften Laser eignen sich, wie von den Herstellern beworben, für Arbeiten in Innenräumen. Für den Aussenbereich sind die Geräte hingegen zu schwach. Bei Tageslicht mit Sonneneinstrahlung waren alle Laserlinien ab fünf Meter Distanz nicht mehr sichtbar.
Bei der Bedienung gab es im Test nur kleine Unterschiede: Sie war bei allen Geräten einfach und beschränkte sich auf wenige Knöpfe. Einmal eingeschaltet, richteten alle Modelle die Laserkreuze innert zwei bis fünf Sekunden selbst aus. Das klappt zuverlässig, weil die Laser wie ein Pendel im Gehäuse aufgehängt sind. Anlass zu Kritik gaben lediglich die Batteriefächer einiger Geräte. Die Deckel liessen sich teilweise nur mühsam öffnen.
Diese Werkzeuge schnitten in K-Tipp-Tests gut ab
Der K-Tipp prüft in Zusammenarbeit mit internationalen Labors regelmässig manuelle und elektrische Werkzeuge auf ihre Qualität. Einige Produkte, die in Tests der letzten zehn Jahre gut oder sehr gut abschnitten, sind nach wie vor erhältlich. Die Abfragen für die Preise wurden am 26. August im Internet durchgeführt.
Aufgepasst: Preise und Lagerstände ändern sich im Internet fast täglich. Deshalb empfiehlt es sich, vor dem Kauf die Preise und die Verfügbarkeiten tagesaktuell abzuklären.
Folgende Werkzeuge erhielten in früheren K-Tipp-Tests gute Noten:
- Akkuschrauber: Bosch IXO V (Fr. 49.95, Bauhaus.ch)
- Multifunktionswerkzeug: Einhell Varrito inklusive Akku (Fr. 130.40, Galaxus.ch)
- Bohrmaschine: Einhell RT-ID 65/1 (Fr. 59.–, Brack.ch)
- Stichsägen: Bosch PST 800 PEL (Fr. 89.95, Doitgarden.ch)
- Werkzeugkoffer: Meister Werkzeugkoffer Aluminium 126-tlg (Fr. 149.–, Hornbach.ch)
- Kompressoren: Güde Airpower 180/08 (Fr. 83.99, Galaxus.ch)
So hat der K-Tipp getestet
Experten des Stuttgarter Ipi Institutes für Produkt-Markt-Forschung untersuchten im Auftrag des K-Tipp die Funktion von zehn Kreuzlinienlasern bei verschiedenen Lichtverhältnissen. Geprüft wurden fünf Produkte mit rotem und fünf mit grünem Laser. Die Testkriterien im Überblick:
- Sichtbarkeit: In einem künstlich beleuchteten Raum verglichen die Experten die Sichtbarkeit der Laserstrahlen bei abgedunkeltem Licht und bei Zimmerbeleuchtung. Gemessen wurde der Zeitbedarf, bis sich die Geräte selber nivelliert und im Lot ausgerichtet hatten.
- Genauigkeit: Ob das Laserkreuz korrekt im Lot an die Wand projiziert wird, überprüfte das Labor anhand von Markierungen an der Wand. Je grösser die Differenz zwischen den projizierten Linien, desto ungenauer arbeiteten die Geräte.
- Handhabung: Lassen sich die Produkte einfach aufstellen und bedienen? Stehen sie stabil? Ist das Batteriefach leicht zu öffnen?Können die Laser für den Transport sicher arretiert werden?