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K-Tipp 1/2001
17.01.2001
14 Ski- und Snowboard-Brillen im K-Tipp-Test: Die meisten sind gut
Ob Sonnenschein oder Schneefall - je nach Wetter benötigen Sie eine andere Skibrille. Die Auswahl ist problemlos: Alle getesteten Modelle sind bruchfest und fast alle schützen zu 100 Prozent vor UV-Licht.
Thomas Vogel tvogel@ktipp.ch
Die Unfallzahlen auf den Schweizer Skipisten sprechen für sich: Vier von fünf Unfällen passierten, weil der Ski- oder Snowboardfahrer die Umgebung n...
14 Ski- und Snowboard-Brillen im K-Tipp-Test: Die meisten sind gut
Ob Sonnenschein oder Schneefall - je nach Wetter benötigen Sie eine andere Skibrille. Die Auswahl ist problemlos: Alle getesteten Modelle sind bruchfest und fast alle schützen zu 100 Prozent vor UV-Licht.
Thomas Vogel tvogel@ktipp.ch
Die Unfallzahlen auf den Schweizer Skipisten sprechen für sich: Vier von fünf Unfällen passierten, weil der Ski- oder Snowboardfahrer die Umgebung nicht richtig wahrnahm. Zum Beispiel, weil die Pistenkonturen im Nebel nicht zu erkennen waren oder weil die Sonne den Fahrer blendete. Selbst das beste Auge schliesst sich automatisch, wenn ihm Eiskristalle entgegenfliegen. Zudem tränt es bei eisigem Wind. Allein schon deshalb gehört eine Ski- oder Sonnenbrille zur Pflichtausrüstung des Schneesportlers.
Eine Sonnenbrille schützt aber nicht nur vor sichtbaren, sondern auch vor unsichtbaren Gefahren. In den Bergen ist nämlich der Anteil der äusserst aggressiven ultravioletten Strahlung (UV) stark erhöht. Zusätzlich reflektiert der Schnee das Licht und verstärkt so seine Wirkung aufs Auge. Das kann zu Entzündungen an der Bindehaut führen. Bei dauerhafter Belastung sind auch Schäden an der Augenlinse und an der Netzhaut möglich.
Aus diesem Grund sollte eine für das Gebirge gut taugliche Sonnenbrille möglichst dunkle Gläser haben. Gekennzeichnet sind diese Gläser mit «Kategorie 3». Achten Sie beim Kauf auch auf 100-prozentige UV-Absorption bis 400 Nanometer (nm).
Leider scheint aber auf der Skipiste nicht immer die Sonne; auch Nebel und Schneetreiben sind häufig. Bei solchen Bedingungen ist eine Sonnenbrille zu dunkel. «Eigentlich benötigt man auf der Piste zwei Brillen, eine für Sonnenschein und eine für schlechtes Wetter», meint Wolfgang Fritz, Marketing-Manager bei Carrera.
Doch welche Brille ist für welches Wetter geeignet? Der K-Tipp kaufte 14 Skibrillen - fünf für Kinder und neun für Erwachsene - und untersuchte insbesondere, ob deklariert ist, für welche Witterung sie sich eignen.
Fazit: Bei jeder zweiten Brille ist weder auf der Verpackung noch in der Bedienungsanleitung angegeben, für welches Wetter sie am besten taugt.
Geeignet für Sonne oder Schnee: Wettersymbole fehlen
Ideal wäre, wenn bereits auf der Verpackung ein Symbol zeigen würde, für welche Wetterverhältnisse die Brille geeignet ist. Doch das ist bei keinem der Prüflinge der Fall; in diesem Punkt («Deklaration der Eignung») hat keine Brille ein «sehr gut» erreicht.
Wolfgang Fritz von Carrera hat Einwände: «Ein auf der Packung aufgedrucktes Wettersymbol ist eher verwirrend. Schliesslich herrscht selten den ganzen Tag das gleiche Wetter.» Carrera hat zwar Wettersymbole, aber der Kunde findet sie erst nach dem Kauf in der Bedienungsanleitung; dafür gibt es nur noch die Deklarationsnote «gut».
Kundenfreundlicher eingestellt sind Manor (mit der Eigenmarke Pulp) und Alpina. Beide Firmen schrieben dem K-Tipp, dass sie in Zukunft eine deutliche Witterungseignung auf der Packung anbringen wollen.
Eine Patentlösung für das Wetterproblem hat Alpina parat. Die neue Kinderbrille Vario Scout (nicht getestet) hat eine normale helle Skibrillenscheibe für schlechtes Wetter. Dazu liefert Alpina eine dunkle Scheibe, die man einfach mit zwei Druckknöpfen auf der hellen befestigen kann.
Im wichtigen Prüfpunkt UV-Schutz (getestet von der physikalischtechnischen Bundesanstalt im deutschen Braunschweig) vermochten nicht alle Brillen zu überzeugen. So filtern ausgerechnet die bei den Jungen populären Brillen der Trendmarken Oakley und Bollé nicht 100 Prozent der UV-Strahlung bis 400 Nanometer heraus. Urteil: «Ungenügend».
UV-Strahlung: Ausser Oakley haben alle Prüflinge bestanden
Die Schweizer Vertreiberin der Oakley-Brillen schreibt dazu: «Oakley hat seit mehreren Jahren das Verhalten der jungen Konsumenten mitverfolgt und bemerkt, dass einige Leute Schlechtwetterbrillen auch bei Sonnenschein tragen.» Daher habe Oakley jetzt eine neue Brille im Angebot, die bis 400 Nanometer schütze.
Alle anderen Hersteller schafften eine Filterung bis 400 Nanometer auch bei normalen Skibrillen, wie der K-Tipp-Test zeigt.
Keine Probleme hatten die geprüften Modelle mit der Schlagfestigkeit. Alle meisterten diesen Test souverän. Auch verursachen sie keine störenden Lichtreflexe, die blenden können.
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