Es dauert lange, ein Elektroauto an einer normalen Steckdose aufzuladen. Beispiel: Der neue Renault Zoe, das meistverkaufte Elektroauto in Europa, braucht fast 24 Stunden, bis er voll geladen ist. Zudem besteht die Gefahr, dass sich die Steckdose zu stark erhitzt, weil das Auto stundenlang Strom zieht.
Eine spezielle Wandladestation (Wallbox) macht das Aufladen zu Hause schneller und sicherer. Eine Autobatterie lädt sich damit innert weniger Stunden auf. Zusätzliche Sicherungen senken das Risiko, dass sich das Hausnetz überhitzt.
Der Deutsche Automobilclub ADAC hat in den vergangenen zwei Jahren bei 18 Ladestationen geprüft, wie zuverlässig, sicher und einfach sie funktionieren.Die Ladeleistung einer Wallbox beträgt je nach Modell 3,7 bis 22 Kilowatt (kW). Je höher die Kilowattzahl, desto schneller lädt der Akku. Die ADAC-Experten empfehlen für den Privatgebrauch eine dreiphasige 11-kW-Wallbox. Damit seien alle E-Modelle gut aufladbar. Fürs Aufladen eines Renault Zoe benötigt eine solche Wallbox rund 5 Stunden.
Die in der Schweiz erhältlichen ADAC-Testsieger:
Wallboxen mit 22 Kilowatt: In der Kategorie der schnellsten Ladestationen schnitt das Modell «Amtron Xtra 22 C2» der Firma Mennekes am besten ab. Mit rund 2000 Franken (bei Teslaberatung.ch) ist sie die teuerste Wallbox in dieser Testreihe.
11 Kilowatt: Bestnoten erhielten die «eMH1» von ABL, die «Heidelberg Wallbox Home Eco» und die «Webasto Pure». Mit 533 Franken (Reichelt.ch) am günstigsten ist das Heidelberg-Modell. Die «eMH1» kostet 869 Franken (Mobilityhouse.com). Vorsicht: Bei «Webasto Pure» (700 Franken) sind Modelle ohne den notwendigen Fehlerstromschalter (FI-Schalter) im Verkauf. Dieser verteuert das Gerät um rund 400 Franken.
Unter 5 Kilowatt: Sehr gut ist die Ladestation «Keba KeContact P30» mit einer Ladeleistung von 4,6 kW. Kosten: 769 Franken (Mobilityhouse.com).
Wie schwierig ist die Installation einer Wallbox? Als Faustregel gilt: Je weiter der Sicherungskasten im Haus von der Ladestation entfernt ist, desto aufwendiger und teurer ist der Einbau. Den Anschluss sollte ein Elektrofachmann installieren. Dieser meldet die Wallbox beim lokalen Netzbetreiber an. Der K-Tipp liess die «Heidelberg Wallbox Home Eco» in einer Privatgarage einbauen. Das kostete 960 Franken. Dabei mussten keine Wände oder Decken durchbohrt werden, ein Kabelkanal war schon vorhanden. Weitere Tipps zum Kauf und Einbau einer Wallbox:
Sie muss wie erwähnt über einen FI-Schalter verfügen. Sonst muss ihn der Kunde nachträglich installieren lassen. Beispiel: Laut Hersteller Tesla können die eigenen Ladestationen Fehlerströme beim Gleichstrom nicht messen. Käufer müssen zusätzlich einen FI-Schalter samt Sicherung installieren lassen. Kosten: rund 500 Franken.
Zu empfehlen sind Ladegeräte mit einem fest installierten Kabel von ausreichender Länge. Grund: Man muss dann nicht jedes Mal das im Auto liegende Kabel holen.
Bei fest installierten Kabeln muss der Stecker zum Fahrzeug passen. In Europa ist grösstenteils der Typ-2-Stecker üblich.
Testergebnisse des ADAC unter www.adac.de