Elektrobikes erleichtern das Fahren von anstrengenden Strecken. Angetrieben werden die Motoren von aufladbaren Akkus. Die elektrische Unterstützung wirkt nur dann, wenn man selber in die Pedale tritt.
Der am häufigsten eingesetzte Motor in E-Mountainbikes oder E-Trekkingvelos ist der «Bosch Performance Line CX». Weniger bekannt sind die Systeme von Yamaha, Bafang, Brose und Shimano. Zusammen decken sie den ganzen E-Bike-Markt der Schweiz ab.
Das Labor Velotech in Schweinfurt (D) hat für den K-Tipp diese fünf Antriebssysteme geprüft. Die Experten testeten die Reichweite und prüften, ob die Motoren die Leistung dauerhaft und konstant abgeben. Ausserdem bewerteten sie Beschleunigung und Fahrgefühl.
Am besten schnitt der Motor «PW-X» von Yamaha ab. Er schaffte im flachen Gelände eine Reichweite von 200 Kilometern – und aufwärts mit einer einzigen Akkuladung in relativ hohem Tempo noch 22 Kilometer. Zum Vergleich: Beim Brose-Antrieb war nach 90 Kilometern in der Ebene und 18 Kilometern aufwärts Schluss.
In steilen Anstiegen spielt die Kraft des Motors eine entscheidende Rolle. Auch hier schnitt der «Yamaha PW-X» sehr gut ab. Selbst über eine längere Dauer hielt der Motor die Unterstützung gleichmässig aufrecht. Und: Der Yamaha-Motor startete sehr kraftvoll. Das hilft beim Anfahren am Berg. In der Ebene kann der starke Anschub ungeübte Fahrer allerdings stören.
Der zweitplatzierte Antrieb «Bosch Performance Line CX» überzeugte bei der dauerhaften Leistungsabgabe ebenfalls. Er regulierte die Unterstützung besonders gut.
Einige haben Mühe mit der Dauerleistung
Eine gute Note erhielt der Antrieb «Bafang Mittelmotor Max Drive». Er ist in vielen günstigen E-Trekking- und E-Mountainbikes von Jumbo eingebaut. Der Bafang-Motor schaffte die grösste Reichweite: 236 Kilometer in der Ebene und 25 Kilometer aufwärts. Abstriche muss man aber bei der Dauerleistung machen: Nach 25 Minuten reduzierte der Antrieb die Unterstützungsleistung deutlich. Das macht längere Fahrten anstrengender.
Auch der Brose-Antrieb schaffte eine gute Gesamtnote – trotz einer vergleichsweise geringen Reichweite. Dieser Motor war der stärkste im Test. Damit eignet er sich besonders gut für E-Mountainbikes, mit denen man kurze steile und bergige Strecken zurücklegt.
Knapp gut schnitt der Motor «Steps E8000» des bekannten Velokomponenten-Herstellers Shimano ab. Sein Schwachpunkt ist die Dauerleistung: Er reduzierte die Leistung bereits nach zwölf Minuten deutlich, da der Motor zu heiss wurde. Danach schaltete er hinunter und wieder hinauf. Das gab ein unsicheres Fahrgefühl.
So wurde getestet
Die Experten des Labors Velotech in Schweinfurt (D) spannten E-Bikes auf eine Maschine und testeten, wie gut die Motoren liefen.
Reichweite: Die Experten prüften, welche Strecke der Motor mit einer vollen Akkuladung schafft. Dabei gab es vier Szenarien: in der tiefsten (hohe Eigenleistung) und der höchsten Unterstützungsstufe (wenig Eigenleistung) jeweils in der Ebene und bei einer 6-Prozent-Steigung.
Dauerleistung: Die Laborexperten liessen die Motoren während 45 Minuten und bei konstanter Fahrerleistung laufen. Dabei überprüften sie, ob der Motor die Tretunterstützung konstant aufrechterhält oder ob die Leistung einbricht.
Leistungsentfaltung: Dieses Testkriterium gibt Aufschluss darüber, mit wie viel Power der Motor die Tretkraft unterstützt. Je besser die Kraftabgabe, desto einfacher lassen sich steile Anstiege meistern.
Beschleunigung/Fahrgefühl: Wie schnell erhöht der Motor die Geschwindigkeit, und erreicht er 25 Kilometer pro Stunde? Bei dieser Grenze schaltet er ab. Tut der Motor dies zu schnell, entsteht ein unangenehmes Ruckeln. Daher bewerteten die Experten auch das Fahrgefühl.