Der K-Tipp hat zwölf Rasierschaumprodukte auf heikle Inhaltsstoffe testen lassen. Zehn davon werden als «sensitiv» deklariert – also als hautschonend. Testresultat: Nur in drei Produkten fand das Labor keine unerwünschten Substanzen. Darunter der sehr günstige Rasierschaum von M-Budget. Dabei ist dieser nicht einmal als «sensitiv» angepriesen. Ebenfalls frei von Schadstoffen waren die Produkte von Lavera und Biotherm homme – die mit Abstand teuersten im Test. Der «Sensitive force Mousse de rasage» von Biotherm homme kostet Fr. 14.45 pro 100 Milliliter – fast 35 Mal so viel wie der Rasierschaum von M-Budget.
Die anderen neun Produkte enthielten Duftstoffe, die Allergien auslösen können. In acht Rasierschäumen steckte Linalool, und in sechs fand das Labor Limonene. Linalool duftet süsslich-herb nach Lavendel, Limonene frisch nach Zitrone und Orange. Diese Stoffe können vor allem dann stärker allergisch wirken, wenn sie mit Sauerstoff in Kontakt kommen.
Gleich sieben verschiedene allergene Duftstoffe fanden sich im «Rasierschaum Empfindliche Haut» von Gillette: neben Linalool und Limonene auch noch Geraniol und Cumarin. Beide lösen mit erhöhter Wahrscheinlichkeit Allergien aus. Der Gillette- Schaum enthielt zudem Galaxolide. Diese gehören zwar nicht zu den gefährlichsten polyzyklischen Moschusverbindungen. Laut dem europäischen Ausschuss für Verbraucherschutz können sie aber ebenfalls Allergien auslösen.
Noch schlechter schnitt mit dem «Skinguard Sensitive» der zweite Rasierschaum von Gillette ab: Zusätzlich zu Linalool, Limonene und Galaxoliden fanden die Experten auch Formaldehyd. Dieser Konservierungsstoff kann Atemwege, Haut und Augen reizen sowie allergische Reaktionen und Krebs auslösen.
Gillette und weitere Hersteller schreiben, dass man die geltenden Gesetze einhalte. Wilkinson sagt, dass man die «Duftkomposition» des Produkts überarbeitet habe. Coop teilt mit, dass man wegen des Duftstoffs Linalool in Kontakt mit dem Lieferanten stehe.
Die Haut nach der Rasur kalt abspülen
Rasiergels und -schäume machen das Rasieren einfacher. Gels sind besser als Schaum. Denn sie lassen die Klingen sanfter über die Haut gleiten – so ist weniger Druck nötig. Wichtig: Rasiergel oder -schaum vor dem Rasieren ein bis zwei Minuten einwirken lassen.
Warmes Wasser macht die Barthaare weich. Deshalb kann man sich nach einer warmen Dusche gut rasieren.
Bei verstopften Klingen gleitet der Rasierer weniger gut und die Rasur fällt weniger gründlich aus. Deshalb: Klinge nach jedem Zug abwaschen.
Nach der Rasur die Haut mit kaltem Wasser abspülen. Das senkt das Risiko von Hautirritationen. Durch die Kälte schliessen sich die Hautporen.
So wurde getestet
Ein auf Schadstoffe spezialisiertes Labor hat für den K-Tipp zwölf Rasierschäume untersucht. Folgende Punkte wurden geprüft:
Allergene Duftstoffe: Die Experten suchten nach 26 Duftstoffen, die Allergien auslösen können. Lag die Menge über 10 Milligramm pro Kilo, gabs eine Note Abzug. Bei Stoffen, die mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Allergie auslösen können, gab es ebenfalls eine Note Abzug. Laut Gesetz gelten Rasierschäume als Rinse- off-Produkte, die nicht auf der Haut bleiben, sondern wieder abgespült werden. Hersteller müssen sie erst ab 100 mg/kg deklarieren. Der K-Tipp behandelt Rasierschäume aber nicht als abwaschbare Produkte. Einerseits bleibt das Material während der Einwirkzeit länger auf der Haut. Andererseits kann die Haut beim Rasieren geschädigt werden, Substanzen können einfacher in den Körper gelangen.
Polyzyklische Moschusverbindungen: Sie sorgen dafür, dass Düfte länger auf der Haut haften. Laut dem deutschen Umweltbundesamt haben sich diverse Verbindungen in Tierversuchen als nervenschädigend und hormonell wirksam erwiesen. Die im Test gefundenen Galaxolide können laut dem europäischen Ausschuss für Verbraucherschutz Allergien auslösen. Es gibt aber keinen Grenzwert. Produkte, die über 10 mg/kg enthielten, wurden um eine halbe Note abgewertet.
Formaldehyd und Formaldehydabspalter: Der Konservierungsstoff kann Atemwege, Haut und Augen reizen sowie starke allergische Reaktionen und Krebs auslösen. In Kosmetika ist eine Konzentration von 0,2 Prozent (200 mg/kg) erlaubt. Der K-Tipp zog eine Note ab, wenn der Stoff in einem Schaum enthalten war.
Siloxane: Diese Stoffe gelangen beim Abwaschen in die Kanalisation. Dort werden sie aber nicht komplett rausgefiltert und können in der Folge Wasserlebewesen schädigen. Das Labor wies in keinem Produkt Siloxane nach.
Passende Rasierer zum Schaum
Im März hat der K-Tipp zehn Nassrasierer getestet. Dabei schnitt der «Fusion 5 Proglide Power» von Gillette am besten ab. Folgende Produkte sind empfehlenswert:
Sehr guter Nassrasierer: (K-Tipp 5/2020):
- Gillette Fusion 5 Proglide Power (Fr. 22.80, Coop)
Gute Nassrasierer:
- Coop Qualité & Prix Matrix 5 (Fr. 6.95, Coop)
- Ombia Delta Razor (Fr. 4.79, Aldi)
- Migros I am Men Shave System (Fr. 4.95, Migros)
- Wilkinson Sword, Hydro 5 (Fr. 9.80, Migros)
- Isana Men Rasierer Pace 6+ (Fr. 7.95, Denner)
- Gillette Skinguard Sensitive (Fr. 14.80, Migros)