Heissluft-Fritteusen oder Airfryer unterscheiden sich deutlich von klassischen Fritteusen: Die Lebensmittel werden nicht in ein Ölbad getaucht, sondern in öliger Umluft wie in einem Backofen erhitzt.
Die TV-Sendung «Kassensturz» hat acht der meistverkauften Heissluft-Frit-teusen getestet. Das beauftragte Labor untersuchte die Produkte unter anderem auf diese Punkte: Knusprigkeit, Konsistenz und Gleichmässigkeit der frittierten Pommes frites, Chi-cken-Nuggets und Apfelringe sowie Stromverbrauch und Reinigung der Geräte.
Ergebnis: Nur der Testsieger «Actifry Genius 2-in-1» von Tefal lieferte gute Pommes frites und erhielt knapp eine gute Gesamtnote. Grund: Das Gerät verfügt über einen Mechanismus, bei dem der Inhalt permanent bewegt wird. Die Pommes frites aus anderen Geräten waren zum Teil an den Enden verbrannt. Andere waren nach der Zubereitung gummig. Und einige Nuggets und Pommes frites waren nach dem Backen ungleichmässig gegart und gebräunt. Tipp: Die Lebensmittel mehrfach wenden. Das vergrössert die Chance auf eine gleichmässige Bräunung und Konsistenz. Immerhin drei Airfryer bereiteten gute Chicken-Nuggets zu, drei sogar sehr gute Apfelküchlein.
Schlechter fiel das Resultat beim Backen eines vorbereiteten Kuchenteigs aus: Weil solche Produkte aufgehen, können sie den Heizelementen der Fritteuse zu nahe kommen und verbrennen. Das geschah auch im Test. Besser funktionierte das im normalen Backofen: Bräunung und Konsistenz des Kuchens waren perfekt.
Zum Vergleich bereitete das Labor auch andere Lebensmittel im Backofen zu. Die Resultate waren besser oder zumindest gleichwertig. Wegen des grösseren Garraumvolumens verbrauchte der Backofen jedoch rund dreimal mehr Strom.
Pommes frites: Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Backmethoden
Heissluft-Fritteusen
Vorteil: Für fast alle Lebensmittel geeignet. Es entsteht kaum Ölgeruch. Die Pommes frites sind laut einem Test der belgischen Konsumentenzeitschrift «Test-Achats» um bis zu 13 Prozent weniger fettig als Pommes frites aus einer Öl-Fritteuse.
Nachteil: Der Backvorgang dauert länger, und die Frites sind weniger saftig und knusprig. Zudem sind Heissluft-Fritteusen in der Regel teurer als Öl-Fritteusen.
Öl-Fritteusen
Vorteil: Das frittierte Gemüse wird saftiger und knuspriger. Das Frittieren geht bei grösseren Portionen rascher.
Nachteil: Die Frites enthalten viel Fett und riechen penetrant nach Öl. Öl-Fritteusen sind zudem schwierig zu reinigen, weil sich das Fett einbrennt.
Backofen
Vorteil: Es lassen sich grosse Mengen aufs Mal zubereiten.
Nachteil: Die Pommes frites sind weniger knusprig als Frites aus Heissluft- und Öl-Fritteusen. Zudem trocknen sie leicht aus.
Kombi-Mikrowelle
Vorteil: Fürs Frittieren sind nur Kombigeräte mit Back- und Grillfunktion geeignet. In der Mikrowelle kann man Frites am schnellsten und fast ohne Geruchsemmissionen zubereiten.
Nachteile: siehe Ofen.
Acrylamid
Die Substanz entsteht beim Bräunen stärkehaltiger Lebensmittel wie Kartoffeln. Acrylamid kann das Erbgut verändern und steht im Verdacht, Krebs auszulösen. Heissluft-Fritteusen produzieren weniger Acrylamid als Ölfritteusen. Der Stoff bildet sich bei über 175 Grad. Die Menge lässt sich reduzieren, indem man Kartoffeln nicht zu kühl lagert. Ideal sind 8 bis 10 Grad. Im Kühlschrank ist es zu kalt: Es bildet sich mehr Stärke, was beim Erhitzen zur Entstehung von Acrylamid führt. Für Frites gut geeignet sind die Kartoffelsorten Agria, Bintje, Lady Felicia und Victoria: Sie werden knusprig-braun und nehmen wenig Fett auf.