Töpfe und Beete kann man mit einer Giesskanne schnell und gezielt mit Wasser versorgen. Doch aufgepasst: Einige Kannen platzen, wenn sie beim Giessen aus der Hand gleiten. Oder sie bersten, wenn sie gefüllt bei eiskaltem Wetter draussen stehen. Das ergab der K-Tipp-Test.
Ein deutsches Labor testete für den K-Tipp zehn Garten-Giesskannen zu Preisen von Fr 2.30 bis Fr. 41.90 (siehe «So wurde getestet»). Sieben Modelle sind aus Kunststoff und drei aus Metall. Alle Kannen verfügen über eine aufsetzbare Brause.
Testsieger wurde die Kanne von Geli für Fr. 3.50: Sie war angenehm zu tragen und erzielte Bestnoten bei der Robustheit und der Verarbeitung. Die Brause liess sich einfach aufsetzen und bildete einen gleichmässigen, grossflächigen Regen mit feinen Tropfen – eine Eigenschaft, die besonders bei empfindlichen Pflanzen wichtig ist. Der Testsieger schaffte als einziges Produkt eine sehr gute Note.
Auf den zweiten Platz kam die Giesskanne der Schweizer Traditionsmarke Stöckli: Sie war solide und sauber verarbeitet – mit einem Preis von Fr. 17.95 aber rund fünfmal so teuer wie der Testsieger.
Einige Metallkannen mit Mängeln
Das Preisschnäppchen «Flower» der Jumbo-Marke Best Price für Fr. 2.30 war ebenfalls gut. Nachteil dieses Modells: die Giesslöcher der Brause. Sie waren nur teilweise durchlässig. Verarbeitungsmängel stellte das Labor auch bei den Metallkannen von Coop und Hornbach fest: Sie hatten scharfe Stellen an den Nähten.
Punkto Handhabung kamen die Experten nicht mit allen getesteten Modellen gleich gut zurecht: Bei den Metallkannen von Hornbach und Migros bemängelten sie den kantigen Griff – beim Hornbach-Modell zudem die Brause mit Gewinde: Schraubt man sie zu stark an, drückt es die Gummidichtung weg. Die Folge: Die Brause wird undicht. Bei der Metallkanne von Coop passte die Halterung der Brause nicht exakt auf den Ausguss.
Schwächen zeigten sich auch bei den Robustheitsprüfungen: Drei Kannen hielten Temperaturen unter dem Gefrierpunkt nicht aus. Das Modell «Classic» der Migros-Eigenmarke Miogarden etwa brach auseinander, als das Wasser in der Kanne gefror. Bei den Metallkannen von Coop und Hornbach löste sich die Einfassung des oberen Randes.
Zwei Kannen versagten im Falltest
Die mit Wasser gefüllten Giesskannen mussten im Labor zudem einen Falltest aus 60 Zentimeter Höhe überstehen. Zwei Modelle gingen bereits nach einem einzigen Sturz kaputt: Die Kunststoff-Giesskanne von Spring brach im Bodenbereich an beiden Seiten. Und bei der Metallkanne von Coop löste sich der Boden.
Hornbach schreibt zur ungenügenden Robustheit seiner Kanne, sie eigne sich nur bedingt für draussen. Bei der schlechten Verarbeitung der Schweissnähte gehe man von einem Einzelfall aus. Die Migros sagt, die Miogarden-Kanne sei nicht mehr im Sortiment. Sie bestehe aus Recycling-Kunststoff. Das sei der Grund, weshalb die Kanne den Frosttest nicht bestanden habe. Die Metallkanne sei den Originalen früherer Zeiten nachempfunden. Deshalb erfülle sie nicht alle ergonomischen Kriterien.
Jumbo schreibt, beim Best-Price-Modell habe es vereinzelt Verarbeitungsfehler gegeben. Die überprüften Lagerbestände seien jedoch in Ordnung. Coop sagt, man habe wegen der Mängel der Metallkanne den Lieferanten kontaktiert.
Regenwasser in einer Tonne sammeln
Regenwasser ist das beste Giesswasser. Im Gegensatz zu Leitungswasser enthält es keinen Kalk. Er verändert den pH-Wert des Bodens und ist deshalb für Pflanzen wie Hortensien, Heidelbeeren und Azaleen nicht geeignet. Ein weiterer Vorteil von Regenwasser: Es kostet nichts.
Wer kein Regenwasser sammeln kann, muss Leitungswasser verwenden. Am besten lässt man es einen Tag stehen. Das Wasser nimmt die Umgebungstemperatur an, der Kalk setzt sich am Boden ab. Generell gilt beim Bewässern: Besser selten und kräftig giessen statt häufig und spärlich.
So wurde getestet
Das Ipi Institut in Stuttgart (D) testete für den K-Tipp zehn Garten-Giesskannen mit einem Fassungsvermögen von 10 Litern. Die Prüfpunkte.
Handhabung:Wie gut lassen sich die Modelle befüllen? Kann man die Brause mühelos aufstecken und abnehmen? Wie bequem lassen sich die vollen Kannen tragen? Schwappt Wasser über? Stehen die Kannen sicher? Sind sie einfach zu reinigen?
Praxistest: Das Labor prüfte das Giessen mit und ohne Brause. Es beurteilte unter anderem die Dosierbarkeit, die Ausgussmenge sowie den Beregnungsradius und die Tropfengrösse der Brause.
Robustheit: Wie frostsicher sind die Kannen? Sind sie stabil, wenn das Wasser darin gefriert? Das Labor führte mit den Modellen auch einen Falltest aus 60 Zentimeter Höhe durch.
Verarbeitung: Haben die Giesskannen unsaubere Nähte oder scharfe Kanten? Wie schnell bilden sich Dellen?