Die Wahl der richtigen Schlafunterlage ist nicht einfach. Die persönlichen Vorlieben punkto Härte und Bequemlichkeit sind sehr unterschiedlich. Für die Qualität einer Matratze gibts aber auch messbare Kriterien wie Haltbarkeit, Ergonomie und Elastizität. Auf diese Eigenschaften hat saldo in Zusammenarbeit mit dem «Kassensturz» zehn der meistverkauften Matratzen und eine Universalmatratze im Labor untersuchen lassen (siehe «So wurde getestet»). Geprüft wurden mittelharte Schaumstoffmatratzen mit den Massen 90 x 200 Zentimeter, die 300 bis 1000 Franken kosten. Nicht im Test vertreten waren Boxspringbetten (siehe Seite 20).
Ideal: Gute Stütze für Schulter und Rücken
Ergebnis: Drei der getesteten Modelle erhielten das Gesamturteil «sehr gut». Sie haben rundum überzeugt und eignen sich für ein Körpergewicht von 45 bis 95 Kilo. Das Siegertrio entspricht der idealen Matratze: Liegt man auf der Seite, kann die Schulter zwar stark einsinken, der Rücken ist trotzdem ausreichend gestützt.
Vier Matratzen zeigten leichte Mängel bei Ergonomie und Elastizität. Die schlechteste Körperzonenstützung stellten die Tester bei Trioplus von Celesta fest. Auch bei der Luna Fiesta von Pfister sowie der Delia Firm von Robusta sind Schultern und Körperzonen nicht optimal gestützt.
Eine der geprüften Matratzen, die Sanaflex-Airtop II von Micasa, erhielt für die Gesamtelastizität nur die Note «genügend». Trotz des gut abgestimmten Matratzenkerns kann die Elastizität durch den zu festen und straff gespannten Bezug negativ beeinflusst werden. Auch bei den getesteten Produkten von Ikea und Pfister litt die Elastizität etwas unter dem zu straffen Bezug. Bei den Modellen von Panther, Happy und Ergomaxx hingegen unterstützt er die guten elastischen Eigenschaften des Matratzenkerns.
Universalmatratze wird mit der Zeit etwas weicher
Mehr als die Hälfte der Matratzen bestand den Haltbarkeitstest mit der Note «sehr gut». Das bedeutet: Sie sind auch nach zehn Jahren und länger als 3500 Nächte noch in einem sehr passablen Zustand. Die schlechteste Note erhielt hier die MFA23 von Panther. Die Universalmatratze erreichte zwar knapp die Note «gut». Die Experten stellten aber nach dem sogenannten Walztest fest, dass die Matratze dazu neigt, nach langer Beanspruchung etwas weicher zu werden.
Dass die Delia Firm von Robusta die verschiedenen Körperzonen nicht optimal stützt, ist für Toptip leicht erklärbar. Sprecher Toni Lambrinoudakis sagt: «Die Matratze wurde speziell für schwerere Kunden entwickelt.» Für kleine, leichte Personen gebe es die Version Delia Soft.» Toptip garantiere ein Umtauschrecht innert 30 Tagen, wenn sich ein Kunde auf der neuen Matratze nicht wohlfühlen sollte.
Auch die ergonomischen Eigenschaften der Vitalis Dream Plus H2/H3 erwiesen sich als nur genügend. Insbesondere für leichte Personen ist die Matratze nicht optimal. Thomas Berchtold von Hersteller Hilding Anders weist daraufhin, dass es für kleine, leichte Personen ein spezielles Modell gibt – die Dream Vitalis H1.
Gesamturteil «gut» für die günstigste Matratze
Die qualitativen Unterschiede der getesteten Matratzen sind relativ gering, die preislichen dafür gross. Die zweitplatzierte River von Ergomaxx kostet nur rund 300 Franken. Die gleich gute Isabelle Moon Soft von Bico kostet im Fachhandel gut dreimal so viel. Nur 0,2 Noten weniger gut ist die günstigste Matratze im Test: Sie ist von Ikea und für rund 200 Franken zu haben.
Der Test zeigt: Auf den Preis ist bei der Auswahl einer guten Matratze kein Verlass. Auch die Härte-Klassifizierungen «soft», «medium» und «hard» folgen keinem einheitlichen Schema. Sie dienen nur der groben Orientierung. Das A und O beim Matratzenkauf sind eine gute Beratung und das Testliegen – vor allem, wenn Rückenprobleme im Spiel sind.
So wurde getestet
- Lebensdauer: Die TÜV Rheinland LGA Products GmbH in Nürnberg (D) hat im Auftrag von saldo die Langlebigkeit der elf Matratzen getestet. Simuliert wurde ein Gebrauch von 8 bis 10 Jahren. Dazu wurde eine 140 kg schwere Walze 60 000-mal über die Matratzen gerollt (jeweils mit und ohne Bezug). Im Anschluss massen die Experten die Veränderungen der Matratzenhöhe und -härte sowie die verbliebene Stärke der Federung und zogen daraus Rückschlüsse auf die Haltbarkeit.
Die ergonomische Qualität sowie die Elastizität der Matratzen ermittelte das Ergonomie-Institut München so:
- Schulterzonenwirkung: Lässt die Matratze die Schulterpartie in der Seitenlage tief genug einsinken? Kann sie in der Rückenlage den Oberkörper so stützen, dass er nicht zu tief einsinkt und die Halswirbelsäule nicht überbeugt?
- Körperzonenunterstützung: Gewährleistet die Matratze die natürliche Form der Wirbelsäule, wenn man auf dem Rücken liegt (Doppel-S-Form)?
- Punkt-Elastizität: Wie gut passt sich die Matratze kleinen Körperteilen wie Kopf und Fersen an?
- Biege-Elastizität: Wie gut passt sich die Matratze der Kontur der Wirbelsäule und dem Lattenrost an?