Ein guter Föhn trocknet die Haare schnell und schonend. Sehr gut beim Hauptprüfpunkt «Trocknen» waren die Modelle von Babyliss und Solis für Fr. 59.90 und Fr. 69.90. Der 102 Franken teure Föhn von Remington schaffte knapp eine genügende Note.
Der K-Tipp liess zehn häufig verkaufte Produkte untersuchen. Ergebnis: Testsieger wurde der «Fast Dry 381» von Solis. Drei weitere Geräte schnitten ebenfalls gut ab. Sechs Haartrockner waren genügend.
Damit das Föhnen nicht zu lange dauert, braucht es neben warmer Luft einen starken Luftstrom. Am schnellsten trockneten die Geräte von Babyliss und Solis. Länger ging es bei den Föhnen von Remington und Satrap: Sie brauchten für die gleiche Menge Feuchtigkeit rund doppelt so lang.
Zu viel Hitze schadet den Haaren. Deshalb sollte man beim Trocknen allzu hohe Temperaturen vermeiden. Alle getesteten Geräte verfügen über eine Kaltluftfunktion. Damit lassen sich die geföhnten Haare abkühlen und in ihrer Form fixieren. Besonders effizient war die Kaltstufe bei den vier Geräten von Solis, Beurer, Braun und Satrap: Sie senkten die Temperatur der höchsten Stufe in Sekunden auf unter 40 Grad.
Durch Kämmen und Bürsten können sich die Haare statisch aufladen. Abhilfe verspricht die Ionenfunktion. Ein Generator im Innern des Föhns erzeugt ein elektrisches Spannungsfeld mit negativ geladenen Teilchen. Der Luftstrom bläst die Teilchen auf die Haare, wo sie die statische Aufladung verringern. Wer häufig «fliegende» Haare hat, ist mit den Geräten von Braun und Babyliss gut bedient. Sie zeigten im Vergleich die höchste Ionisierungsleistung.
Für Linkshänder teilweise unpraktisch
Die Tester kamen nicht mit allen Modellen gut zurecht: Die Geräte von Valera und Babyliss sind für Linkshänder unpraktisch. Die Schalter sind seitlich angebracht, sodass sie beim Halten des Griffs im Bereich der Handinnenfläche liegen. Bei den Trocknern von Babyliss und Philips sitzen die Düsen zu wenig fest. Als sehr laut empfanden die Tester das Produkt von Beurer.
Positiv: Bei keinem Gerät besteht Brandgefahr. Nur: Die Düse sollte man nach dem Föhnen nicht berühren – sie kann stellenweise sehr heiss werden. Wer langes Haar hat, muss beim Modell von Remington aufpassen: Auf der höchsten Gebläsestufe können sich Haare im Lufteinlass verfangen. Ein weiterer Schwachpunkt: Kurz vor Ende des Dauertests gab der Remington den Geist auf – ohne Verbrennungsgeruch oder äusserliche Überhitzungsschäden. Dazu Prüfleiter Thorsten Kutzner: «Wir vermuten einen Defekt der Elektronik. Denn auch die LED-Anzeigen der Schalter funktionierten nicht mehr.»
Remington geht beim Defekt des «D 7777» von einem Einzelfall aus. Alle Haartrockner des Herstellers würden standardisierten Zuverlässigkeitstests unterzogen. Die geprüfte Lebensdauer liege dabei bei 3 Jahren oder 200 Betriebsstunden mit 800 Zyklen.
Zu viel Hitze schadet dem Haar
Wählen Sie zum Trocknen besser eine stärkere Gebläsestufe als eine hohe Temperatur. Oder verwenden Sie ein Gerät mit einer speziellen Funktion, die das Haar vor zu viel Hitze schützt. Beim Beurer-Föhn etwa lässt sich mit einem «Protect»-Schalter die Temperatur reduzieren. Mit dieser Funktion massen die Laborexperten in 10 Zentimeter Distanz maximal 63 Grad – ohne lagen die Temperaturen rund 30 Grad höher. Eine schonende Wirkung hat auch der zuschaltbare Infrarotsensor beim Föhn von Philips. Dieser passt die Wärme während des Trocknens stetig an. Auch dieses Gerät erreichte so ideale Temperaturen.
Bei allen anderen Produkten im Test massen die Tester auf der maximalen Stufe in 5 Zentimeter Abstand über 100 Grad. Die Werte sanken aber sofort deutlich, wenn die Tester die Distanz erhöhten oder eine Düse aufsetzten. Deshalb gilt: Den Föhn nicht zu nahe an die Haare halten. Wird die Kopfhaut heiss, ist der Abstand zu gering oder der Föhn zu warm eingestellt.
So hat der K-Tipp getestet
Das Labor PZT in Wilhelmshaven (D) untersuchte für den K-Tipp zehn Haartrockner. Die Prüfpunkte im Detail:
Trocknen: Die Experten befeuchteten ein Tuch mit einer bestimmten Menge Wasser und spannten es vor dem Föhn auf. Der Abstand wurde so gewählt, dass die Temperatur an der Tuchoberfläche bei höchster Gebläse- und Heizstufe 75 Grad Celsius betrug. Nach einer Minute Betrieb massen sie die aus dem Tuch verdunstete Wassermenge.
Handhabung: Wie liegt der Föhn in der Hand? Lassen sich die Schalter gut bedienen? Sitzen die Düsen fest? Wie laut ist das Gerät?
Kaltluftfunktion: Die Experten schalteten nach fünf Minuten Betrieb die Kaltluftstufe hinzu und überprüften die Temperatur im Abstand von 5 Zentimetern vor dem Luftauslass.
Ionenfunktion: Das Labor liess den Föhn mit einem Abstand von 15 Zentimetern auf eine aluminiumbeschichtete Polyesterfolie blasen und mass die an der Folie erzeugte Spannung. Je höher die Spannung, desto besser die Ionisierungsleistung.
Sicherheit: Sind die Heizelemente geschützt? Fängt der Föhn Feuer, wenn man die Luftzufuhr abdeckt? Besteht Verbrennungsgefahr für die Finger? Können sich lange Haare im Lufteinlass verfangen?
Dauertest: Jedes Gerät durchlief 250 Zyklen à je 15 Minuten Laufzeit und 15 Minuten Pause.