Der K-Tipp hat 15 häufig verkaufte Kleiderroller zum Praxistest ins Labor geschickt. Es untersuchte, wie gut die Roller reinigen, wie praktisch sie anzuwenden sind und ob sie feine Stoffe beschädigen (siehe Unten, «So wurde getestet»).
Die untersuchten Kleiderroller kosten zwischen knapp 2 und 10 Franken. Nicht alle funktionieren nach dem gleichen System: Die einen entfernen die Fusseln mit einer abreissbaren Klebebandrolle. Nach Gebrauch trennt man das verschmutzte Blatt ab und wirft es weg. Bei anderen Modellen haftet der Schmutz an einer fest montierten Rolle. Ihre Oberfläche besteht aus einer leicht klebrigen Gummibeschichtung. Ist die Rolle verfusselt, wäscht man sie unter lauwarmem Wasser und lässt sie an der Luft trocknen. Dann lässt sich der Roller wieder verwenden.
Die wichtigsten Ergebnisse: Der Preis sagt einmal mehr nichts über die Qualität aus. Testsieger ist der Pabella-Kleiderroller von Landi (siehe Tabelle im PDF). Das Set mit zwei Ersatzrollen kostet gerade mal Fr. 1.95. Am Tabellenende liegt das teuerste Modell, der «Scotch-Brite abwaschbare Fusselroller» von 3M. Er hatte im Praxistest nach 20 Einsätzen seine Klebewirkung verloren.
Farilia, H & M, Tesa: Unbequemer Griff
Mit Staub und Fusseln auf Wollstoff kommen alle Kleiderroller gut klar. Etwas mehr Mühe haben sie mit dem Reinigen eines Baumwoll-T-Shirts, das zusammen mit einem Papiertaschentuch in die Wäschetrommel geraten ist.
Die grössten Unterschiede zeigen sich bei Katzenhaaren auf Fleece-Stoff. Drei Modelle schneiden bei diesem Prüfpunkt ungenügend ab: Ebnat Professional, «Extracare soft» von Coop (Qualité & Prix) sowie der «Scotch-Brite abwaschbare Fusselroller» von 3M. Insgesamt die beste Reinigungswirkung haben die abwaschbare Fusselrolle Farilia von Obi sowie der Twist-«Dauer-Kleiderroller» der Migros.
Ein guter Kleiderroller sollte nicht nur den Schmutz gut entfernen, sondern auch handlich und einfach zu gebrauchen sein. Das Labor beanstandete mehrere kleinere Mängel:
Die Farilia-Fusselrolle und der Tesa-Roller etwa haben einen unbequemen Griff. Beim Kleberoller von Scotch-Brite kann es passieren, dass das Klebeband zu stark am Stoff haftet und sich abwickelt.
Den «Dauer-Kleiderroller» von Twist muss man relativ lange unter fliessendem Wasser abreiben, bis sich die Schmutzpartikel lösen. Beim Prix-Garantie-Produkt von Coop sitzt die Rolle etwas lotterig. Und bei den «Extracare»-Rollern und dem M-Budget-Modell lassen sich die Blätter nicht immer sauber abreissen.
Mehrere Schwachstellen hat die «Clothbrush» von H & M: Das Produkt hat einen unangenehm kantigen Griff. Die Perforation am Klebeband ist oft kaum erkennbar – die Blätter reissen meist nicht an der vorgesehenen Stelle. Zudem eiert die Rolle, sitzt sehr locker auf dem Halter und hat zu viel Spiel zwischen den Enden der Halterung.
Die Reaktionen der Hersteller: 3M zeigt sich «erstaunt» über den Klebeverlust des abwaschbaren Rollers. Das Unternehmen empfiehlt ein häufiges Abwaschen des Fusselrollers mit warmem Wasser. Tesa weist darauf hin, sein Roller lasse sich zusammenklappen und platzsparend verstauen. Peter Langenegger von der Ebnat AG schreibt, das Produkt «Ebnat Professional» sei mit einer Kleberolle aus Krepp-Papier ausgerüstet. Damit würden sich empfindliche Textilien schonender reinigen lassen.
Klebebandroller erzeugen viel Abfall
Fazit: Bei beiden Rollersystemen gibt es gute Produkte – beide haben aber auch Nachteile. Bei den abwaschbaren Rollern ist Geduld angesagt. Schafft der Roller nicht alle Fusseln und Haare auf einmal, muss man die Reinigungs- und Trocknungszeit einrechnen, bis das Gerät wieder einsatzbereit ist.
Die Klebebandroller produzieren viel Abfall. Um die Rückseite eines T-Shirts von Fusseln zu befreien, braucht man beim Roller «Qualité & Prix Extracare soft» von Coop vier Blätter. Beim Roller von H & M gibt es keine Ersatzrollen. Man muss also immer den Griff mitkaufen.
So wurde getestet
Das Labor PZT in Wilhelmshaven (D) hat im Auftrag des K-Tipp 15 Kleiderroller getestet – 12 Modelle mit abreissbarem Klebeband und 3 mit abwaschbarer Gummirolle. Das Prüfverfahren im Detail:
1 Reinigungswirkung: Die Laborexperten brachten auf drei verschiedene Prüfflächen von je 30 x 30 Zentimeter unterschiedliche Schmutzarten auf: Sie wuschen Fusseln von Papiertaschentüchern mit schwarzem Baumwoll-T-Shirt-Stoff in der Waschmaschine, arbeiteten Katzenhaare in Fleece-Stoff ein und trugen eine Mischung aus flockigem Teststaub und Fusseln auf ein Schurwollgewebe auf. Danach bearbeiteten sie die Prüfflächen mit den Rollern: zuerst längs von unten nach oben und dann quer von links nach rechts. Anschliessend beurteilten sie die Reinigungswirkung.
1 Handhabung: Liegt der Roller angenehm in der Hand? Läuft die Rolle gut? Lassen sich die Blätter leicht abreissen und die Rolle einfach wechseln? Sind die abwaschbaren Roller einfach zu reinigen?
1 Materialschonung: Ein feiner Strickstoff wurde mehrfach längs und quer abgerollt. Danach wurde geprüft, ob sich der Stoff verändert hatte. Im Test zeigten sich keine Auffälligkeiten.