Dichte Brauen sorgen für einen starken Gesichtsausdruck. Mit einem Augenbrauenstift lassen sich Lücken in den Brauen kaschieren sowie Konturen nachzeichnen oder korrigieren.
Ein gutes Resultat hängt nicht nur von der Anwendung, sondern auch von der Qualität des Produkts ab. Der K-Tipp liess zwölf häufig verkaufte Augenbrauenstifte im Labor prüfen – von günstigen Produkten unter 3 bis zu teuren Markenstiften mit Preisen von über 20 Franken.
Das Resultat: Neun erreichten im Anwendungstest eine gute Note, darunter auch der günstigste Augenbrauenstift von Essence. Die anderen schnitten nur genügend ab.
Verglichen wurden Stifte in mittleren Farbtönen. Sie haben Bezeichnungen wie «Hazel», «Soft brown» oder «Brunettes Do it Better». Am gleichmässigsten und leichtesten auftragen konnten die fünf Expertinnen den Testsieger von Nyx. Sie lobten insbesondere die angenehme Konsistenz der Farbmine und die gute Verteilbarkeit.
Etwas zu weich und cremig waren dagegen die Stifte von Maybelline, Wet n Wild und Artdeco. Am meisten Kritik gab es für den «Eye Brow Pencil» von Max Factor: Seine Mine war so hart, dass sie auch bei starkem Druck fast keine Farbe abgab.
Zu harte Bürsten und verlaufende Farbe
Alle Produkte im Test waren mit einer kleinen Bürste ausgerüstet. Damit kann man die Brauen kämmen und die Farbe gleichmässig verteilen. Die Testerinnen bemängelten viele Bürsten als zu hart. Vor allem bei den Stiften von Catrice, Santé, Benecos und Max Factor waren die Borsten unangenehm kratzig.
Nach sechs Stunden kontrollierten die Expertinnen, wie gut die Farbe noch hielt. Die besten Noten gab es für den «Brow Specialist» von H & M und den «Eye Brow Powder Pencil» von Nyx. Die Stifte von Maybelline und Wet n Wild neigten wegen ihrer cremigen Konsistenz zum Verlaufen.
Bei der Handhabung gab es unterschiedliche Auffälligkeiten: Die Stifte von H & M, Nyx, Santé, Artdeco und Wet n Wild sind in eine Folie eingeschweisst, die schwierig zu entfernen ist. Die Produkte von Maybelline und Santé liessen sich schlecht spitzen.
Bei den Stiften von Catrice und Wet n Wild sass die Verschlusskappe zu locker. Und der «Eyebrow Designer» von Artdeco liess sich nicht so einfach abschminken wie die anderen Stifte im Vergleich.
Schminkprodukte gibt es in den verschiedensten Tönungen. Sie entstehen durch das Beimischen von farbigen Pigmenten. Die Farbpartikel können jedoch Schwermetalle enthalten, die auf der Haut nicht willkommen sind. Deshalb sind sie in kosmetischen Produkten verboten – bis auf kleinste Mengen, die sich auch bei einer sorgfältigen Herstellungspraxis nicht vermeiden lassen.
Schwermetalle: Zwei Produkte bemängelt
Das Labor fand in allen getesteten Augenbrauenstiften Nickel. Dieser Stoff ist ein häufiger Allergieauslöser. Laut der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährung sollte der Nickelanteil in kosmetischen Produkten nicht höher als 5 Milligramm pro Kilo (mg/kg) sein. Höhere Konzentrationen sieht das Amt als vermeidbar an. Die beiden Stifte von Max Factor und MAC enthielten an Nickel je 12 mg/kg. Dafür gab es eine halbe Note Abzug. Bei den anderen Produkten lagen die Messwerte unter dem von der Agentur empfohlenen Wert.
Im Augenbrauenstift von MAC fanden die Laborexperten zudem Arsen. Das Schwermetall steht im Verdacht, Krebs auszulösen. Das deutsche Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit bemängelt Gehalte, die über 0,5 mg/kg liegen. Beim getesteten Stift von MAC war der gemessene Arsenwert mit 0,94 mg/kg fast doppelt so hoch.
Tipps für den perfekten Strich
So verwendet man den Augenbrauenstift richtig:
- Für ein natürliches Aussehen sollte man einen Farbton wählen, welcher der Haarfarbe entspricht oder eine Nuance heller ist. Vorsicht: Verwendet man zu dunkle Farben, kann das Gesicht hart und blass wirken.
- Den Stift vor dem Verwenden gut spitzen – so kann man die Farbe präzise auftragen. Ist die Mine zu weich, sollte man das Produkt eine halbe Stunde in den Kühlschrank legen. Bei fettiger Haut hilft etwas Puder vor dem Schminken, damit die Farbe nicht verläuft.
- Die Konturen sanft in der gewünschten Form nachzeichnen. Danach die feine Behaarung der Brauen nachahmen: Dazu den Augenbrauenstift mit kurzen, strichförmigen Bewegungen in Wuchsrichtung der Härchen über die lichten Stellen führen.
- Mit dem Bürstchen die Brauen kämmen: So verteilt sich die Farbe gleichmässig.
Tipp: Farbe auf der geschminkten Braue fixieren. Dafür verwendet man ein Augenbrauen-Gel oder ein wenig Haarspray, den man auf die Bürste sprüht.
So hat der K-Tipp getestet
Das deutsche Labor Wirts und Partner in Hannover untersuchte im Auftrag von K-Tipp zwölf Augenbrauenstifte. Es prüfte die Stifte auf heikle Inhaltsstoffe und testete die kosmetischen Eigenschaften.
- Auftragen: Wie gut geben die Stifte Farbe ab? Lässt sich die Farbe einfach und exakt auftragen? Gleitet der Stift leicht über die Haut? Ist die Mine zu weich oder zu hart? Lässt sich die Farbe mit dem Bürstchen gut verteilen oder verschmiert sie?
- Halt: Wie gut haftet die Farbe sechs Stunden nach dem Auftragen? Hält sie gut auf der Haut und den Brauen? Verblasst, verläuft oder bröckelt sie?
- Handhabung: Lässt sich der Stift leicht öffnen? Hält die Verschlusskappe? Kann man das Produkt gut spitzen? Ist das Bürstchen angenehm zu benützen?
- Schwermetalle: Farbstoffe, die in Schminkstiften enthalten sind, können mit Arsen, Antimon, Blei, Kadmium, Nickel und Quecksilber verunreinigt sein. Schwermetalle dürfen – bis auf technisch unvermeidbare Spuren – nicht in kosmetischen Mitteln enthalten sein.