Einige Ladestecker fürs Handy sind Stromfresser
Der «Kassensturz» hat Netzteile für Handys geprüft. Fazit: Einige Modelle verbrauchen im Standby-Modus viel Strom. Und einzelne Stecker werden beim Aufladen sehr heiss.
Inhalt
- Auch günstige Ladekabel fürs Handy funktionieren gut
K-Tipp 02/2022
25.01.2022
Thomas Vonarburg
Das Laden eines Handys sollte schnell und zuverlässig funktionieren. Der «Kassensturz» liess elf der meistverkauften Ladestecker (Netzteile) von der Fachhochschule Graubünden testen. Alle waren mit dem weit verbreiteten USB-A-Anschluss ausgerüstet. Untersucht wurden Energieverbrauch, Hitzeentwicklung und die technische Sicherheit.
Ergebnis: Beim Stromverbrauch im Standby-Modus stellten die Experten grosse Unterschiede fest. Standby-Modus heisst: wenn ...
Das Laden eines Handys sollte schnell und zuverlässig funktionieren. Der «Kassensturz» liess elf der meistverkauften Ladestecker (Netzteile) von der Fachhochschule Graubünden testen. Alle waren mit dem weit verbreiteten USB-A-Anschluss ausgerüstet. Untersucht wurden Energieverbrauch, Hitzeentwicklung und die technische Sicherheit.
Ergebnis: Beim Stromverbrauch im Standby-Modus stellten die Experten grosse Unterschiede fest. Standby-Modus heisst: wenn das Netzteil ohne Kabel und Handy eingesteckt ist. Der Stecker von Logilink verschwendete so 0,125 Watt Strom. Beim «Power Adapter» von Apple waren es nur 0,008 Watt. Testleiter Patrick Janett veranschaulicht den Stromverbrauch mit einer Hochrechnung: Würden alle Schweizer zwei Logilink-Stecker durchgehend im Standby-Modus belassen, entspräche dies dem Verbrauch von 5840 Elektroautos in einem Jahr.
Die Experten stellten weitere Mängel fest: Einzelne Stecker wurden beim Laden der Handys heiss, nämlich bis zu 66 Grad (Logilink). Laut Testleiter Janett hat das «in erster Linie einen Energieverlust zur Folge». Hohe Temperaturen könnten den Ladestecker zudem beschädigen: «Bei solchen Modellen besteht das erhöhte Risiko, dass sie einen Brand auslösen.»
Ein Stecker überlebt Blitzeinschlag nicht
Bei der Simulation eines Blitzeinschlags brannte die Sicherung des Steckers von Aukey durch. Zwar verhinderte die Sicherung eine Gefahrensituation. Der Stecker war danach allerdings unbrauchbar.
Der «Kassensturz» liess auch Ladekabel für Apple- und Android-Geräte testen.Kriterien: Geschwindigkeit beim Down- und Upload, Hitzeentwicklung und Robustheit. Fazit: Ein gutes Produkt gibt es schon für knapp 3 Franken.
Ladestecker mit guter Gesamtnote
- Samsung 35W PD Power Adapter Duo (Fr. 39.95, eingekauft bei Interdiscount)
- Apple USB Power Adapter 5W (Fr. 19.90, M-Electronics)
Gute USB-Ladekabel für Android-Geräte
- Aukey USB-A – USB-C Nylon (Fr. 15.–, Digitec.ch)
- Cellularline USB Cable (Fr. 20.95, Media-Markt)
Gute Lightning-Ladekabel für Apple-Geräte
- SBS Lightning/USB (Fr. 22.95, Interdiscount.ch)
- Apple Lightning auf USB (Fr. 19.95, M-Electronics)
- Logilink Ladekabel iPad/iPhone/iPod (Fr. 3.15, Gonser.ch)
Auch günstige Ladekabel fürs Handy funktionieren gut
Bei Ladekabeln für Handys und Tablets gibt es grosse Preisunterschiede. Die wichtigsten Kauftipps.
- Laden mit Kabel: Handy-Hersteller bitten die Kunden für Originalzubehör zur Kasse. So kann ein iPhone-Kabel von Apple je nach Ausführung rund 20 Franken kosten. Eine K-Tipp-Stichprobe zeigte jedoch: Bereits für knapp über 10 Franken gibt es Kabel anderer Hersteller, die tadellos funktionieren.
- Kabellos laden: Handys und Tablets lassen sich auch kabellos aufladen. Solche Ladegeräte sehen wie ein Teller aus, auf den man das Handy legt. Das Ladegerät wird dann per Handykabel und Netzteil am Strom angeschlossen. Kabelloses Laden ist allerdings nicht zu empfehlen, wie ein Praxistest des K-Tipp zeigte. Denn dabei verpufft mehr als ein Drittel des Stroms als Abwärme. Solche Ladegeräte altern deshalb schneller und verlieren an Kapazität (K-Tipp 20/2020). Zudem verbrauchen kabellose Ladestationen auch Strom, wenn sie nicht in Verwendung sind. Und der Ladeprozess dauert bis vier Mal so lange wie beim Laden mit Kabel.