Eistee oder ein erfrischender Aperol Spritz: Bars und Restaurants kühlen solche Getränke mit Eiswürfeln. Die TV-Sendung «Kassensturz» liess deshalb Eiswürfel aus 25 Restaurants im Labor auf die Darmkeime Enterokokken und Escherichia coli sowie den Eitererreger Pseudomonas aeruginosa überprüfen.
Letzterer kann bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem etwa eine Blutvergiftung oder eine Lungenentzündung auslösen. Die Darmkeime können Durchfall und Erbrechen verursachen. Laut Lebensmittelverordnung dürfen solche Bakterien in Eis, das «als Zusatz zu Speisen und Lebensmitteln» verwendet wird, nicht enthalten sein. Die Keime sind ein Hinweis auf mangelhafte Hygiene bei der Herstellung oder beim Umgang mit dem Produkt.
Ergebnis: Drei Proben waren mehr oder weniger stark mit solchen Keimen belastet. Sie stammten aus dem «Alten Tramdepot» in Bern, dem Familienrestaurant Seegarten in Münchenstein BL und dem Restaurant Landhuus in Witterswil SO. Das Problem: Schmilzt das Eis, können sich die Bakterien rasant vermehren – vor allem in zuckerhaltigen Getränken. Sie überleben auch im Gefrierfach lange.
Das «Tramdepot» und das Familienrestaurant sagten gegenüber dem «Kassensturz», dass die Ergebnisse unangekündigter Hygienekontrollen bisher einwandfrei gewesen seien. Die Betriebe wollen zusätzliche Massnahmen ergreifen.
Tankstellen und Läden bieten Eiswürfel oder sogenanntes Crushed Ice in Säcken zum Mitnehmen an. Der «Kassensturz» überprüfte vier solche Produkte. In einer Probe aus einem Tankstellenladen fand das Labor eine einzige Darmbakterie. Tipp: Beim Kauf darauf achen, dass die Verpackung unversehrt ist. Denn die Keime können durch kleine Löcher in die Eissäcke gelangen.
Auch eine «Saldo»-Stichprobe vor drei Jahren zeigte, dass es mit der Hygiene von Eiswürfeln in Bars und Restaurants nicht zum Besten bestellt ist: Das Labor wies in 21 der total 70 Proben Enterokokken und Escherichia coli nach. Diese Fäkalbakterien können Durchfall und Erbrechen auslösen («Saldo» 13/2016).
Eis ist ein praktischer Haushaltshelfer – die Tipps
Dellen im Teppich glätten
Druckstellen im Teppich lassen sich mit Eiswürfeln ausbessern. Die Würfel über Nacht auf die betroffenen Stellen legen. Dabei schmilzt das Eis, und die Teppichhaare richten sich wieder auf. Das geht auch mit Wasser – das ist aber schwieriger zu dosieren.
Blutflecken entfernen
Das geht am besten mit einem Eiswürfel. Warmes Wasser sollte man nicht verwenden, weil frisches Blut sonst gerinnt und sich erst recht festsetzt.
Festgeklebten Kaugummi entfernen
Einen Eiswürfel auf den Kaugummi drücken, bis er steif oder gar brüchig wird. Dann lässt er sich leicht wegbrechen. Noch einfacher geht es mit einem Eisspray.
Kräuter im Eiswürfelbehälter einfrieren
Gewaschene und zerkleinerte Kräuter mit wenig Wasser in die Mulden des Eiswürfelbehälters geben. Die fertigen Eiswürfel kann man später direkt ins Essen, zum Beispiel in die Suppe, geben.
Saft einfrieren
Oft braucht man beim Kochen nur wenig Zitronensaft und will dafür nicht eine ganze Zitrone anschneiden. Die praktische Alternative: Die Zitrone auspressen und den Saft in einen Eiswürfelbehälter abfüllen. So hat man stets frischen Saft zur Hand. Ein Eiswürfel entspricht etwa einem Esslöffel.
Eisumschläge
Sie helfen zum Beispiel bei Prellungen, Entzündungen oder Muskelkater. So macht man einen Eisumschlag: Eiswürfel in einen Plastiksack geben, diesen verknoten und in ein Tuch legen. Wichtig: Das Eis nie direkt auf die Haut legen – das kann zu Erfrierungen führen.
Generell sollte man auf Reisen mit Eiswürfeln vorsichtig sein. Denn viele Krankheiten werden durch Wasser, Eiswürfel oder Nahrungsmittel übertragen. Wer in südlichen Ländern auf Nummer sicher gehen will, sollte Getränke stets ohne Eis verlangen. Noch besser: Nur Drinks in Flaschen bestellen, die man selber öffnen kann.