Die Idee ist gut, aber die Ausführung lässt zu wünschen übrig: Fensterputzroboter sollen Scheiben selbständig reinigen. Sie haften aufgrund eines Vakuums am Fenster. Die Geräte sind ungefähr so laut wie ein Staubsauger.
Der K-Tipp hat fünf strombetriebene Fensterputzroboter getestet. Dabei zeigte sich das gleiche Problem wie bei Roboterstaubsaugern: Die Geräte sind nicht in der Lage, die Ecken gründlich zu reinigen. Deshalb konnte im Test kein Modell überzeugen.
Der Testsieger war sehr langsam
Die besten Reinigungsnoten erhielt der «Fensterputzroboter HB268» von Hobot – mit fast 460 Franken das teuerste Produkt im Test. Die Scheibe war nach dem Putzen fast vollständig sauber. Es entstanden keine Schlieren. Allerdings steckte noch Schmutz in den Ecken – obwohl das Gerät diese abgefahren hatte. Zudem ist der «HB268» etwas sperrig. Man kann ihn nur schwer von der Scheibe abnehmen. Hinzu kommt: Der Sieger-Roboter braucht mit sieben Minuten länger für die Reinigung der Testfläche als die meisten anderen Geräte. So kommt der «HB268» insgesamt nur auf eine genügende Note.
Unschöne Schlieren auf den Scheiben
Der «iGlassbot W120 Fensterputzroboter» von Mamibot kostet mit rund 200 Franken nicht einmal halb so viel. Er reinigte die Scheibe fast so gut wie der Testsieger von Hobot. In den Ecken blieb aber deutlich mehr Schmutz zurück. Dafür ist das Gerät von Mamibot um einiges handlicher. Man kann es nach der Arbeit leichter von der Scheibe entfernen.
Die anderen drei Fensterputzroboter im Test reinigten die Scheiben nur ungenügend. Die beiden Ecovacs-Modelle liessen nicht nur in den Ecken Schmutz zurück, sondern auch mitten auf der Scheibe. Ausserdem bildeten sie unschöne Schlieren.
Beim «Ecovacs Winbot W950» waren sogar die Bahnen des Geräts sichtbar. Da tröstet es auch nicht, dass der Roboter einfach zu handhaben ist und mit lediglich drei Minuten am schnellsten reinigt.
Keine wirkliche Hilfe beim Fensterputzen ist der Roboter «HB198» von Hobot: Neben Schmutz in den Ecken und auf der Scheibe hinterliess dieses Gerät auch halbkreisförmige Schlieren.
Hobot schreibt, man solle beim «HB198» die Mikrofaserpads auswechseln, wenn das Fenster nach einem Durchgang noch nicht sauber sei. Die Mikrofaserpads könnten nur eine bestimmte Menge Schmutz aufnehmen. Zudem sei das Gerät aufgrund seiner Bauform nicht für die Reinigung von Ecken konzipiert.
So wurde getestet
Das deutsche Labor PZT in Wilhelmshaven (D) hat fünf Fensterputzroboter geprüft.
Reinigung: Im Labor wurden Scheiben in Fensterrahmen (Grösse 2 x 0,7 Meter) mit Abdrücken von eingecremten Händen präpariert. Zudem sprühten die Experten stellenweise eine Mischung aus Wasser, Sand und Erde auf das Glas. Anschliessend bewerteten sie, wie gut die Fensterputzroboter die Scheiben reinigen. Im Weiteren prüften sie, ob auf den Scheiben nach dem Reinigen Schlieren zurückbleiben und ob die Ecken sauber sind. Zudem massen die Experten, wie lange die Putzroboter für die Reinigung benötigen.
Handhabung: Wie einfach lassen sich die Roboter einstellen und am Fensterglas festmachen? Wie gut lassen sie sich wieder entfernen? Wie gut funktioniert die Fernbedienung? Wie einfach lässt sich Putzflüssigkeit aufbringen?
Sicherheit: Die Putzroboter haften mit einem Vakuum am Fenster. Alle Geräte verfügen über einen Notfall-Akku, der sich bei Stromausfall einschaltet.
Lärm: Das Labor mass die Lautstärke der Geräte. Ergebnis: In einem Meter Entfernung verursachen die Roboter einen Schallpegel von 67 bis 68,5 Dezibel. Lediglich das Mamibot-Gerät ist mit knapp 72 Dezibel etwas lauter. Dies entspricht etwa der Lautstärke eines Staubsaugers.