Activ Fitness, Basefit, Exersuisse, Fitnessplus, Fitness-Park, Discountfit und Update Fitness: Der «Kassensturz» hat in sieben der grössten Fitnessstudio-Ketten eine Stichprobe gemacht.
Die Kriterien: Wie seriös sind die Probetrainings? Wie gut ist das Geräteangebot? Und wie kundenfreundlich sind die Aboverträge?
Testperson war Christian Gut, der als Sportlehrer seit 25 Jahren in der Fitnessbranche arbeitet. Er fungierte für den «Kassensturz» verdeckt als «sportlicher Wiedereinsteiger, der sich mit Rückenproblemen herumschlägt». Beim Probetraining wichtig sind das Abchecken des Gesundheitszustandes sowie die Festlegung der Trainingsziele. Dazu Gut: «Nur so kann der Fitnessinstruktor später ein gesundes und effizientes Training zusammenstellen.»
Fazit der Stichprobe: Bei den meisten Trainings wurde der lädierte Rücken der Testperson zu stark belastet. Und keinem der Instruktoren fiel auf, dass der Kunde mit einer ungesunden Pressatmung trainierte – statt regelmässig ein- und auszuatmen.
Ein weiterer Mangel: Viele Jahresabos – sie kosten 500 bis 1200 Franken – müssen bereits Monate vor Ablauf gekündigt werden, damit sie sich nicht automatisch verlängern (siehe Kasten).
Positive Ausnahmen: Keine solchen Kundenfallen in den Verträgen haben Activ Fitness, Fitness-Park und Exersuisse.
Nur zwei von sieben Fitnesscenter-Ketten erhielten am Ende die Gesamtnote «gut»:
- Fitnessplus (günstigstes erhältliches Jahresabo: 990 Franken)
- Activ Fitness (740 Franken)
Tipps: So laufen Sie nicht in die Abofalle
Viele Fitnesscenter knebeln ihre Kunden: Wer nicht rechtzeitig kündigt, hat für ein weiteres Jahr ein Abo am Hals. Das lässt sich verhindern.
Beim Abschluss eines Fitnessabos übersehen Kunden häufig die Vertragsklausel, wonach sich die 12-monatige Mitgliedschaft automatisch verlängert, wenn man nicht einige Monate vorher kündigt. Wer das vergisst, ist ungewollt ein weiteres Jahr Clubmitglied. Das kostet oft 1000 Franken oder mehr.
Die wichtigsten Tipps
Falls Sie in einem Center mit automatischer Vertragsverlängerung trainieren: Kündigen Sie das Abo gleich beim Abschluss auf das Ende der Laufzeit. Schreiben Sie auf den Vertrag: «Keine automatische Verlängerung» oder «Wird per Vertragsablauf gekündigt». Und lassen Sie dies vom Center bestätigen.
Ein Jahresabo lohnt sich – auch mit Rabatt – nur für Leute, die jede Woche trainieren. Erkundigen Sie sich nach Einzeleintrittskarten oder viertel- und halbjährlichen Abos.
Bei nicht vorhersehbaren Vorfällen wie längerer Krankheit oder berufsbedingtem Wegzug aus der Region darf man per sofort kündigen.
Schliessen Sie bei der Krankenkasse keine Zusatzversicherung ab, um so von einem Beitrag ans Fitness- Jahresabo profitieren zu können. Das lohnt sich nicht: Die Jahresprämien sind meist höher als die Beiträge der Kasse an das Fitnessabo.
Die richtige Wahl
Ausser auf Vertragsklauseln sollte man bei der Wahl eines Fitnesscenters auf folgende Punkte achten:
Fitnesscheck: Über 40-Jährige, die kaum oder noch nie Sport getrieben haben, sollten vorher den Arzt konsultieren. Das gilt auch für Leute mit gesundheitlichen Beschwerden.
Trainingshäufigkeit und -intensität: Für das Krafttraining genügt ein- bis zweimal eine Stunde pro Woche, für ein Ausdauertraining sollte man dreimal eine Stunde pro Woche einsetzen.
Qualität der Fitnessgeräte: Ein Laie kann die Qualität der Geräte im Fitnessstudio kaum beurteilen. Doch er kann darauf achten, ob sie gut gepflegt und gewartet sind.
Betreuung: Im Studio sollte immer eine Ansprechperson anwesend sein, die bei Schwierigkeiten und Fragen helfen kann.
Probetrainings: Bei erfahrenen Kunden reicht eine einmalige Einführung durch einen Trainer aus. Bei allen anderen sollten es zwei bis drei Probetrainings sein.
Hanteltraining statt Fitnessstudio
Wenn Sie lieber mit Hanteln zu Hause trainieren wollen, statt ins Fitnessstudio zu gehen, gilt:
- Klären Sie im Zweifelsfall beim Hausarzt ab, ob Hanteltraining für Sie geeignet ist.
- Ziehen Sie etwas Bequemes an. Am besten Gymnastikhose und T-Shirt.
- Tragen Sie Turnschuhe.
- Trainieren Sie auf einer weichen und rutschfesten Unterlage, zum Beispiel auf einer Gymnastikmatte.
- Machen Sie die Übungen zuerst ohne Hanteln.
- Benützen Sie als Anfänger nur Hanteln von
- 500 Gramm bis maximal 2 Kilo Gewicht.
- Steigern Sie erst die Anzahl Wiederholungen, bevor Sie mehr Gewicht in die Hand nehmen.
- Machen Sie die Übungen nur jeden zweiten Tag.
- Achten Sie darauf, gut zu atmen. Beispiel Kniebeuge: Atmen Sie beim Hinunterknien tief ein, beim Aufstehen wieder aus.
Gratis-Merkblatt «Die Stube als Fitnessstudio»: Zum Herunterladen unter Gesundheitstipp.ch oder gegen ein adressiertes und frankiertes C5-Antwortcouvert zu bestellen bei «Gesundheitstipp», «Stube als Fitnessstudio», Postfach 277, 8024 Zürich