Mit einem Poster, seinem Lieblingsbild auf einer edlen Leinwand oder auf einer Aluplatte kann man die schönsten Ferien-Erinnerungen im Grossformat an die Wand hängen. Damit das Wandbild kein Reinfall wird, hat der K-Tipp die Produkte der zehn bekanntesten Fotolabors in einem Praxistest unter die Lupe genommen.
Dafür bestellte die Redaktion für drei Sujets die jeweils günstigsten Poster, möglichst im Format 50 x 70 cm. Zudem Fotos auf Leinwand im Format 30 x 40 cm und auf Aluplatten im Format 40 x 40 cm. Die 48 Bilder wurden anschliessend von sieben Experten anhand von Referenzdrucken auf Bild- und Rahmenqualität geprüft. Mit dabei waren Fachleute von Spezial-Fotolabors wie «Studio 13», «GwerderArt», «Gysin AG» und «Etterimage» in Zürich sowie vom Druckmaschinen-Prüfinstitut Ugra in St. Gallen. Bewertungskriterien waren unter anderem Farbe, Kontrast und Schärfe.
Resultat: Von den drei Poster-Sujets machte der Sonnenuntergang den Fotolabors am wenigsten Probleme. Alle Hersteller erzielten dabei in etwa die gleich gute Qualität. Ganz anders sah es beim standardisierten Testbild und bei einer Strandszene (Bild unten) aus: Beim Poster von Printmyphotobook.ch mit dem Strandfoto gab es z. B. einen deutlichen Gelb- und Grünstich. Hinzu kam schlechtes Papier: «Beige, wellig, schrecklich», schreiben Renate Wassmer und Madeleine Graf vom Studio 13 in ihrer Beurteilung.
Printmyphotobook landete auch bei den Leinwänden auf den hinteren Plätzen – obwohl mit einem Preis von Fr. 105.85 deutlich teurer als der Rest. «Gelbstichig, flacher Kontrast, unscharfes Bild», notiert Remo Eyer von GwerderArt dazu in seinem Bericht.
Dazu Claudius Tadesse von Printmyphotobook: «Wir verwenden bei der Produktion geeignetes Fotopapier, werden aber prüfen, ob es Alternativen gibt.» Und Thomas Gassler von Fotopick verspricht, die Produktion der Leinwände zu überarbeiten.
Dass es auch anders geht, zeigte Cewe bei den Postern und Ifolor bei den Aluplatten: Beide Labors erhielten dafür von allen Experten durchwegs gute Noten. «Guter Gesamteindruck dank scharfem, sauberem Bild sowie abgerundeten Kanten und guter Aufhängung», attestiert Mathias Schunke von der Ugra der Aluplatte von Ifolor. Cewes Ergebnis lag sogar ganz nahe am Referenzdruck. Bei den Leinwänden lagen alle Hersteller – ausser Printmy- photobook – qualitativ nahe beieinander. Mit nur Fr. 53.90 für ein Bild bot Smartphoto dabei klar das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Ein ähnliches Bild zeigte sich bei den Aluplatten. Bei den Postern hingegen liess Cewe die Konkurrenz klar hinter sich.
Das müssen Sie wissen
- Bildqualität: Im Gegensatz zu Fotoabzügen schaut man Wandbilder wie Poster und Leinwände meist aus ein, zwei Meter Entfernung an. Darum genügen vergleichsweise niedrige Auflösungen für gute Resultate.
Faustregel: Für Poster im Format 40 x 60 cm bis etwa 50 x 75 cm brauchts ein Bild mit etwa 2300 x 3000 Pixeln mit 200 dpi. Im Zweifelsfall im Labor nachfragen.
- Fotopapier: Bei einigen Poster-Herstellern kann zwischen mattem und glänzendem Fotopapier wählen. Mattes Papier eignet sich vor allem, wenn das Poster in der Nähe einer Lampe oder eines Fenster hängen soll. Auf glänzendem Papier wirken Farben kräftiger und satter, dafür gibts störende Reflexe.
- Leinwand: Die Leinwand wird auf einen Rahmen aufgespannt und mit Bostichklammern befestigt. Doch mit der Zeit hängt sie durch. Also darauf achten, dass das Labor kleine Keile mitliefert, mit denen man die Leinwand nachspannen kann. Das ist bei den meisten der getesteten Labors der Fall. Und Vorsicht bei der Bestellung: Das Sujet sollte nicht bis ganz zum Rand der Leinwand reichen. Denn dieser wird meist über den Rahmen nach hinten gefaltet.
- Aufhängung: Aluplatten haben eine glatte Rückseite und sind darum schwierig aufzuhängen. Nur selten sind die Aufhängevorrichtungen vormontiert. Sie sind im Fotofachgeschäft erhältlich.
Die besten Fotobücher machen Ifolor und Cewe
Ferien-Erinnerungen in einem Fotobuch festgehalten: Der K-Tipp hat sowohl die eigenen Fotobuch-Tests als auch diejenigen aus «Saldo», «Bon à Savoir» und «Kassensturz» der letzten sechs Jahre ausgewertet. Ergebnis: Als einziger Hersteller hat Ifolor in allen Tests sowohl bei der Bedienung als auch bei der Bildqualität das Urteil «gut» erreicht. Dahinter liegt Cewe – mit dreimal «gut».