Lebensmittel lassen sich in Frischhaltedosen praktisch im Kühlschrank oder in der Gefriertruhe aufbewahren. Die Dosen eignen sich auch, um Lebensmittel für unterwegs mitzunehmen. Aber nur, wenn sie gut schliessen.
Die Preisunterschiede sind gross. Aber gibt es auch Qualitätsunterschiede? Der K-Tipp schickte zwölf Produkte zwischen 81 Rappen und 23 Franken ins Labor. Fünf Boxen sind mit Klickverschlüssen versehen. Ihr Deckel hat auf jeder Seite Laschen, die man über den Rand der Dose herunterklappt. Das Labor untersuchte, wie dicht, strapazierbar und handlich die Gefässe sind und ob sie Schadstoffe enthalten (siehe Unten, «So wurde getestet»).
Resultat: Das Labor fand keine Phthalate, Cadmium oder andere heikle Inhaltsstoffe. Unterschiede gab es bei der Dichtheit, der Haltbarkeit und der Robustheit der Dosen. Nur zwei der zwölf Produkte erhielten das Gesamturteil «sehr gut» (siehe Tabelle im PDF).
Kein Problem mit der Mikrowelle
Testsieger ist die günstige «Dose mit Deckel» der Ikea-Linie Jämka. Sie ist das einzige Gefäss im Test, das bei den verschiedenen Prüfungen zur Dichtheit keinen Tropfen Wasser verlor. Ebenfalls sehr dicht sind drei Produkte mit Klickverschlüssen: die sehr gute «Vorratsdose» von Lock & Lock, die «Clip & Close» von Emsa und die «Frischhaltedose Click & Lock» der Migros-Marke Topline.
Einige Gefässe verlieren mehr als nur ein paar Tropfen Wasser – vor allem wenn sie geschüttelt werden. Bei der «Alaska Tiefkühldose» von DBP und der «Elements Gefrierdose» von Rotho liefen bei dieser Prüfung fast 30 Milliliter Flüssigkeit aus.
In Sachen Haltbarkeit schneiden alle Dosen im Test gut oder sehr gut ab. Hundert Spülmaschinendurchgänge sowie das Erhitzen im Mikrowellengerät konnten ihnen kaum etwas anhaben. Das Labor stellte danach nur kleinere Mängel fest: Bei den fünf Klickverschluss-Dosen liess sich der Deckel nicht mehr so einfach aufsetzen wie vor dem Waschen. Und bei der 23 Franken teuren «Freezer Mate» von Tupperware wurde im Mikrowellentest das Material sehr weich.
Bei zwei Dosen brauchts viel Kraft
Die Handhabung ist bei allen Modellen praktisch und einfach. Bei den Dosen von Curver und 365+ von Ikea ist allerdings ziemlich viel Kraft nötig, bis der Deckel richtig verschlossen ist. Die 365+-Dose hat zudem eine tiefe Rille im Deckel und ist daher etwas mühsam zu reinigen.
Mit einer Fallprüfung testete das Labor die Bruchfestigkeit der Dosen. Die Gefässe wurden befüllt und mit verschiedenen Seiten voran auf einen Holzboden fallen gelassen. Nach jedem Sturz wurden sie kontrolliert. Für Schäden und Flüssigkeitsverluste gab es Notenabzüge. Intakt und dicht blieb bei diesem Härtetest nur ein einziges Produkt: Die Vorratsdose von Lock & Lock. Auch «Clip & Close» von Emsa leckte nicht. An einer Ecke brach jedoch ein Stück Kunststoff ab. Die meisten anderen Gefässe blieben ganz, aber der Deckel sprang auf.
Drei beim Fallenlassen beschädigt
Stark beschädigt wurden die Frischhaltedose «Click & Lock» von Topline, die «Elements Gefrierdose» von Rotho und die «Alaska Tiefkühldose» von DBP. Sie waren nach der Fallprüfung nicht mehr zu gebrauchen. Beim Topline-Modell riss beim Aufprall eine Verschlusslasche ab. Bei der «Alaska Tiefkühldose» von DBP zersplitterte der Deckel. Und bei der Box von Rotho lösten sich ganze Stücke aus dem Behälter.
Die Reaktionen der Hersteller: Ikea will die Resultate dieses Tests bei einer nächsten Serie berücksichtigen, insbesondere die mühsame Deckelreinigung beim Behälter von 365+. Migros schreibt, die «Frischhaltedose Click & Lock» von Topline werde seit Jahren verkauft. Man habe bis heute nie Probleme mit abgerissenen Laschen gehabt. DBP Plastics teilt mit, die «Alaska»-Dose eigne sich vor allem zum Tiefkühlen.
Alternativen zu Plastik
Wer keine Kunststoffdosen verwenden möchte, kann auf andere Materialien ausweichen:
Glas, Porzellan: Sehr stabil, aber schwer. Hitzebeständig und daher auch für den Backofen geeignet (ohne Deckel).
Melamin: Harter und leichter Kunststoff, bruchsicher. Das Material gehört aber auf keinen Fall in den Backofen und in die Mikrowelle, da sich beim Erhitzen giftiges Formaldehyd freisetzen kann.
So wurde getestet
Das Labor SLG in Hartmannsdorf (D) hat für den K-Tipp zwölf Frischhaltedosen geprüft. Die Kriterien:
Dichtheit: Wie gut schliesst der Deckel? Die Dosen wurden mit Wasser gefüllt, eine Stunde auf den Kopf gestellt, 10 Minuten auf einer Rüttelplatte geschüttelt sowie 30 Mal gedreht und gewendet. Nach 20 Durchgängen in der Spülmaschine und 200-maligem Öffnen und Schliessen wurden sie mit Wasser gefüllt und eine Stunde kopfüber gelagert. Nach jeder Teilprüfung mass das Labor den Flüssigkeitsverlust.
Haltbarkeit: Wie gut überstehen die Dosen 100 Mal Waschen bei 55 Grad im Geschirrspüler? Wie stabil sind sie in der Mikrowelle? Bleiben sie geruchs- und geschmacksneutral? Nehmen sie die Farbe von Lebensmitteln an?
Handhabung: Lassen sich die Gefässe leicht öffnen und schliessen, füllen und leeren? Kann man sie tragen, auch wenn der Inhalt sehr heiss ist? Sind sie einfach zu reinigen?
Bruchfestigkeit: Gehen die Dosen kaputt, wenn man sie aus einem Meter Höhe fallen lässt? Springt der Deckel auf?
Schadstoffe: Deckel und Behälter wurden auf Cadmium, polyzyklische aromatische Wasserstoffe (PAK) und Phthalate untersucht. Cadmium, ein Schwermetall, wird zum Einfärben oder Stabilisieren von Kunststoffen eingesetzt. Es schädigt die Nieren. PAK gelangen bei der Produktion in die Kunststoffe. Viele sind krebserregend. Phthalate machen Kunststoff flexibel. Einige haben eine hormonähnliche Wirkung. Das Labor fand keinen dieser Schadstoffe.