Frühstücksflocken sind Zuckerbomben
Viele Kinder essen am Morgen Flocken mit Milch. Doch ein Test zeigt: Die meisten Produkte haben zu viel Zucker, dafür zu wenig Ballaststoffe.
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K-Tipp 17/2008
15.10.2008
Georg Humbel, Susanne Rufer
Kellogg’s & Co. bewerben ihre Flocken gerne als gesundes Frühstück: Sie sollen den Schülern helfen, den Tag «bärenstark zu beginnen».
Doch die Produkte sind alles andere als gesund. Sie bestehen meist zu über 25 Prozent aus Zucker, einige gar zu über einem Drittel. Wie zum Beispiel Paddy von der Migros: 100 Gramm Flocken enthalten 37 Gramm Zucker.
Das ergab ein Test der Westschweizer Konsumentenschutzorganisation FRC....
Kellogg’s & Co. bewerben ihre Flocken gerne als gesundes Frühstück: Sie sollen den Schülern helfen, den Tag «bärenstark zu beginnen».
Doch die Produkte sind alles andere als gesund. Sie bestehen meist zu über 25 Prozent aus Zucker, einige gar zu über einem Drittel. Wie zum Beispiel Paddy von der Migros: 100 Gramm Flocken enthalten 37 Gramm Zucker.
Das ergab ein Test der Westschweizer Konsumentenschutzorganisation FRC. Im Labor wurden nebst dem Zucker auch der Fettgehalt, der Anteil an ungesunden gesättigten Fettsäuren, heiklen Transfetten, Salz und Ballaststoffen gemessen. Zudem wurden die Angaben auf der Verpackung bewertet (siehe Tabelle im pdf-Artikel).
Fazit: Kein einziges der zwölf getesteten Produkte hat überzeugt.
Am besten schnitt das Produkt der Coop-Kinderlinie Jamadu ab: Die Haferkissen, die Bio Familia produziert, sind reich an verdauungsfördernden Ballaststoffen. Aber auch diese Frühstücksflocken enthalten 13 Gramm Zucker.
Aufgrund des geringen Fett- und Salzgehaltes landeten die Smacks von Kellogg’s auf dem zweiten Platz. Doch die Smacks sind wahre Zuckerbomben: 100 Gramm enthalten umgerechnet nahezu elf Würfelzucker. Das ist praktisch so viel wie in einer Tafel Schokolade.
Für Josef Laimbacher, Chefarzt Kinder- und Jugendmedizin am Kinderspital Ostschweiz St. Gallen, ist klar: «Solche Flocken sind sicher kein gesundes Frühstück für Kinder.» Der Blutzuckerspiegel steigt durch den hohen Zuckerkonsum rasant an – und rast genauso schnell wieder nach unten. Folge: Man hat rasch wieder Hunger. Selbst die zuckerreduzierten Frosties enthalten 22,1 Gramm.
Cini Minis hatten viel Fett und viel Zucker
Einzig Rice Krispies von Kellogg’s haben mit 9,1 Gramm deutlich weniger Zucker – dafür aber viel Salz und sehr wenig Ballaststoffe. Überhaupt nicht überzeugen konnten die Cini Minis von Nestlé – zu viel Fett und zu viel Zucker. Die Firma schreibt, dass der Zuckergehalt auf den ersten Blick hoch erscheine. Allerdings müsse berücksichtigt werden, dass der Konsum von Frühstücksflocken in der Regel gering sei. Zudem sei man daran, die Produkte den ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen anzupassen.
Kellogg’s verweist auf den geringen Fett- und Salzgehalt ihrer Flocken und betont ebenfalls, die Gefahr übermässiger Zuckerzufuhr bestehe bei der empfohlenen Tagesration von 30 Gramm nicht.
Fest steht: Ein gesundes Frühstück besteht aus lang sättigenden Kohlenhydraten wie dunklem Brot oder ungezuckerten Vollkornflocken, Obst und einem Glas Milch.