Wie gut sind die eingebauten Kameras von Smartphones? Um das herauszufinden, schickten der «Kassensturz» und das belgische Konsumentenmagazin «Test-Achat» neun Geräte ins Fachlabor.
Getestet wurden unter anderem die Handhabung der Kamerafunktionen, die Verschlusszeit sowie die Bildqualität bei Standardbeleuchtung und bei schwachem Licht – und zwar im Automatikmodus, weil dieser im spontanen Alltagsgebrauch sehr häufig zum Einsatz kommt.
Resultat: Die Hauptkamera auf der Rückseite eines Smartphones erreichte bei sechs Geräten die Note «gut». Und zwar bei den iPhones «6s Plus» und «SE» von Apple, beim «Galaxy S7 Edge» von Samsung, beim «G5» von LG, beim «Xperia Z5» von Sony und beim «Lumia 950» von Microsoft.
Für die Kamera auf der Bildschirmseite hingegen, die vor allem für Selfies zum Einsatz kommt, schafften nur gerade vier Modelle eine gute Note: Das waren die Smartphones «iPhone 6s Plus» von Apple, «Galaxy S7 Edge» von Samsung, «G5» von LG und «Moto X Force» von Motorola.
Apple, Samsung und LG auf dem Podest
Unter Berücksichtigung sämtlicher Testkriterien erhielten sieben der Smartphones das Gesamturteil «gut». Auf dem Podest standen die folgenden Smartphones, die alle mehr als 70 der 100 möglichen Punkte erzielten:
Apple iPhone 6s Plus 74 Punkte (Fr. 749.–, eingekauft bei Interdiscount)
Samsung Galaxy S7 Edge 72 Punkte (Fr. 819.–, eingekauft bei M-Electronics)
LG G5 71 Punkte (Fr. 649.–, eingekauft bei Media-Markt)
Tipps: Fotografieren mit dem Handy
Die Linse von Smartphone-Kameras wird schnell schmutzig, sei es durch Staub oder durch einen Fingerabdruck. Das lässt Bilder fleckig und teilweise unscharf werden. Deshalb die Linse regelmässig reinigen – am besten mit -einem Brillenputz- oder einem feinen Mikrofasertuch. Feste Partikel wie Sandkörnchen vorher wegpusten, das verhindert Kratzer.
Werden Fotos mit maximaler Auflösung geschossen, lassen sich später Ausschnitte oder das ganze Bild ohne Qualitätsverlust vergrössern. Allerdings benötigt das mehr Speicherplatz. Darum gilt: Speicherplatz auf dem Handy regelmässig freiräumen.
Bei einigen Androidgeräten kann man zusätzliche Speicherkarten einschieben und die Fotos dort abspeichern. Geht das nicht, müssen die Aufnahmen auf den Computer übertragen, dort gesichert und auf dem Handy gelöscht werden.
Die meisten Smartphones haben kein ausfahrbares optisches, sondern nur ein digitales Zoom. Darum bei entfernten Motiven näher ans Objekt gehen. Denn ein mit digitalem Zoom herangeholtes Objekt wirkt auf der Aufnahme verpixelt.
Alternativ gibt es kleine Aufsteckobjektive, etwa den «Olloclip». Er ist – teils kombiniert – als Fischauge-, Weitwinkel-, Makro- und Teleobjektiv für diverse Smartphone-Modelle erhältlich.
Das Smartphone verleitet dazu, einhändig zu fotografieren. Verwackelte Fotos sind seltener, wenn man das Gerät mit beiden Händen festhält. Zudem gibt es kleine Stative, die in die Jackentasche passen.
Die Hauptlichtquelle sollte sich grundsätzlich hinter dem Fotografen befinden und das Objekt weich ausleuchten. Aufnahmen mit Blitz führen oft zu scharfen Kontrasten. Mit einer kleinen LED-Taschenlampe zum Beispiel lässt sich manches Motiv natürlicher ins richtige Licht setzen.
Bei Dämmerung oder Dunkelheit auf künstliches Licht zu verzichten, ist meist keine gute Idee: Das Foto wirkt dann körnig und teils verschwommen.