Die zwölf Toaster im Test sollten normale Toastscheiben auf beiden Seiten gleichmässig und goldbraun rösten. Eine einfache Aufgabe, möchte man meinen. Doch der Test des vom K-Tipp und «Kassensturz» beauftragten Labors sorgte für Überraschungen.
Zwar ging kein Gerät in Flammen auf. Alle Toaster bestanden den elektrischen Sicherheitscheck. Auch besteht keine Verbrennungsgefahr durch zu heisse Seitenflächen. Und die meisten Geräte brauchten nur wenig Strom. Doch dann endet die Erfolgsgeschichte: Die Hälfte der Modelle fiel mit einer ungenügenden Note durch. Selbst die besten Toaster waren nur genügend.
Jeder Toaster musste drei Mal hintereinander zwei frische Toastscheiben rösten. Danach folgte die gleiche Aufgabe mit gefrorenem Toast. Egal ob frisches oder gefrorenes Brot: Keine der insgesamt 288 Toastseiten war gleichmässig gebräunt. Alle Scheiben wiesen kleine oder grosse gänzlich ungeröstete Stellen auf. Beispiel: Das Satrap-Modell von Coop röstete im ersten Durchgang mit frischem Brot eine Toastseite zu nur 9 Prozent in der gewünschten Bräune. Mit gefrorenem Toast waren es sogar nur 0,7 Prozent. Die meisten Geräte im Test produzierten Scheiben, die an einzelnen Stellen beinahe weiss, an anderen aber verbrannt waren.
Bei einigen Produkten, wie dem von Koenig, röstete einer der beiden Schlitze stärker als der andere. Und auch innerhalb der Fächer war die eine Seite des Brotes oft brauner als die andere. Das Cuisinart-Modell warf zwei Toastscheiben mit vier komplett unterschiedlich gebräunten Seiten aus.
Einige Modelle rösteten mit jedem Durchgang etwas besser – andere schlechter. Einzelne Geräte erzielten beim mittleren Durchgang die passabelste Leistung. Immerhin wurde klar: Die meisten Modelle kamen mit frischem Toast besser zurecht als mit gefrorenem. Nur das Rotel-Modell erzielte beim Rösten frischer Scheiben eine gerade noch gute Note.
In den Schlitzen hängen geblieben
Einfach zu bedienen war nur das Cuisinart-Modell. Andere Toaster bereiteten Probleme: Beim Kenwood-Gerät kamen die Toasts nach der Röstung automatisch nach oben, blieben aber an der Innenseite der Schlitze hängen. Die Kritik der Laborexeperten: «Da die Scheiben nicht genug hinausragen, riskiert man beim Anfassen eine Verbrennung.» Beim Modell von Mio Star beanstandeten die Tester fehlende Zwischeneinstellungen für die Bräunungsstufe: «Mit der einen Einstellung ist der Toast nicht genug geröstet, mit der andern Stufe aber verbrannt.» Beim Gerät von Bosch brauchte es viel Kraft, um den Brotheber herunterzudrücken. Und beim Trisa-Toaster war es mühsam, den Krümelbehälter zu entnehmen.
Bei den Geräten von Rotel, Satrap, WMF und Bosch waren Fingerabdrücke «stark sichtbar». Das Labor musste die Modelle mit einem nassen Tuch reinigen und die Trocknungsstreifen nachpolieren.
«Minderwertige Materialien»
Im Robustheitscheck gab es Bestnoten für die Geräte von Koenig und Novis. Bei anderen Modellen bemerkten die Experten «wacklige Knöpfe», «schlecht verarbeitete Übergänge», «leicht abzulösende Schriftzüge und Symbole» sowie «minderwertig erscheinende Materialien».
Mehr als die Hälfte der Toaster bereitet auch optisch nicht lange Freude. Grund: Die Geräte bestehen aus «leicht zu verkratzendem Metall».
Die Hersteller der Toaster sehen die Ursache für die Unterschiede bei der Bräunung vor allem beim Brot. Die Scheiben unterscheiden sich laut WMF «in der Struktur, Zusammensetzung und bezüglich Inhaltsstoffe». Auch für die Migros hat die Brotart Einfluss auf das Testresultat. Der Hersteller von Novis sagt, kleine Toastscheiben würden zu wenig Hitze absorbieren und könnten zu dunkel werden, grössere Brotscheiben dagegen zu hell. Bosch schreibt, Toastscheiben müssten gleichmässig dick und eben sein. Sie könnten sich verformen, «wenn sie längere Zeit unverpackt an der Luft liegen». Cuisinart ergänzt: «Einige Teile der Scheibe sind möglicherweise feuchter und färben sich daher weniger schnell.»
«Heizdrähte können sich verbiegen»
Trisa begründet die unterschiedliche Bräunung mit «dünnen Heizdrähten, die sich beim Glühen verbiegen können». Auch Coop gibt als Ursache «die Anordnung der Glühdrähte sowie deren Gleitfähigkeit» an. Koenig empfiehlt für eine gleichmässige Röstung, die Toastzeit zu verkürzen und die Toasts umzudrehen. Russell Hobbs zeigt sich vom Ergebnis «überrascht». Es könne sein, dass der Toaster fehlerhaft war. Ariete vermutet, dass der Vintage-Toaster beschädigt war.
So wurde getestet
Das Labor Applitest in Nürnberg (D) testete im Auftrag des K-Tipp und des «Kassensturz» zwölf viel verkaufte Toaster. Die Prüfpunkte im Detail:
- Röstung: Wie schnell findet man die Einstellung für eine mittlere Bräune? Wie gleichmässig braun und knusprig werden frische und gefrorene Fertig-Toastscheiben auf beiden Seiten? Bleibt der Röstgrad bei drei aufeinanderfolgenden Toastdurchgängen konstant? Wie viele Sekunden beträgt die Röstdauer? Jeder Toaster musste drei Mal zwei frische Toastscheiben rösten. Danach folgte die gleiche Aufgabe mit gefrorenem Toast. Anschliessend bestimmten die Experten, wie viel Prozent der einzelnen Toastflächen im gewünschten Bräunungsspektrum geröstet waren.
- Handhabung: Wie einfach lassen sich Bestandteile der Toaster wie Griffe, Brotheber und Krümelbehälter bedienen? Ragen die fertigen Toasts genug aus dem Gerät, sodass man sich beim Entnehmen der Scheiben nicht verbrennt? Lassen sich die Toaster gut reinigen? Sind die Geräte von der Elektronik her sicher? Besteht für die Benutzer eine Verbrennungsgefahr durch die berührbaren Seitenflächen?
- Robustheit: Bestehen die Toaster aus hochwertigen Materialien? Wie solide sind sie aufgebaut? Wie stabil sind die Bedienknöpfe? Können sich Schriftzüge und Symbole lösen? Wie leicht gibt es Kratzer auf dem Metall?
- Stromverbrauch: Wie viel Energie brauchen die Toaster für das Rösten der Brotscheiben?