Gute Skihandschuhe sind schon für 35 Franken erhältlich
Ein «Kassensturz»-Test zeigt: Der Preis sagt nichts über die Qualität von Fingerskihandschuhen aus. Atmungsaktiv und gleichzeitig wasserdicht war aber nur ein teureres Produkt.
Inhalt
- Darauf sollte man beim Kauf von Skihandschuhen achten
K-Tipp 02/2023
31.01.2023
Letzte Aktualisierung:
06.02.2023
Thomas Vonarburg
Die Preisunterschiede bei Fingerskihandschuhen sind gross. Das günstigste der zehn von «Kassensturz» getesteten Paare kostet 15 Franken (Landi), das teuerste 210 Franken (Mammut). Doch halten auch günstige Produkte die Hände warm und trocken? Und schützen sie bei Stürzen vor Verletzungen? Ein Speziallabor untersuchte die Handschuhe unter anderem auf Wärmeisolation, Wasserdichtigkeit, Atmungsaktivität sowie Scheuerfestigkeit.
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Die Preisunterschiede bei Fingerskihandschuhen sind gross. Das günstigste der zehn von «Kassensturz» getesteten Paare kostet 15 Franken (Landi), das teuerste 210 Franken (Mammut). Doch halten auch günstige Produkte die Hände warm und trocken? Und schützen sie bei Stürzen vor Verletzungen? Ein Speziallabor untersuchte die Handschuhe unter anderem auf Wärmeisolation, Wasserdichtigkeit, Atmungsaktivität sowie Scheuerfestigkeit.
Resultat: Vier Modelle schafften im Test eine gute Note, darunter waren auch zwei Paar für nur 35 Franken von SportXX und Decathlon. Bei beiden stellte das Labor aber eine mangelhafte Atmungsaktivität fest. Das fördert das Schwitzen im Handschuh.
Die Handschuhe von Hestra waren mit knapp 200 Franken das zweitteuerste Modell im Test und laut Testleiterin das einzige Produkt, das gleichzeitig wasserdicht und atmungsaktiv ist. Allerdings isolierten die Handschuhe nur mässig gegen Kälte. Der Testsieger von Reusch hielt die Hände warm und war wasserdicht, schwächelte aber bei der Atmungsaktivität.
Mängel bei der Scheuerfestigkeit
Die grössten Mängel wiesen die nur mit «genügend» bewerteten Handschuhe bei der Scheuerfestigkeit auf. Ausserdem waren einige Modelle nur «wasserabweisend», obwohl sie als «wasserdicht» deklariert werden.
Gesamtnote «gut» (alle Modelle für Frauen und Männer):
- Reusch Sid Triple (Fr. 99.90, eingekauft bei SportXX)
- Hestra Army Leather Gore-Tex (Fr. 199.90, Transa)
- Trevolution Skihandschuh Best Price (Fr. 34.90, SportXX)
- Wedze Skihandschuh 500 Adult(Fr. 35.–, Decathlon)
Alle Resultate auf Kassensturz.ch
Darauf sollte man beim Kauf von Skihandschuhen achten
- Fäustlinge oder Fingerhandschuhe: Über die Nähte von Handschuhen geht am meisten Wärme verloren («Saldo» 20/2017). Fäustlinge wärmen besser, da sie über weniger Nähte verfügen als Fingerhandschuhe. Durch die Nähte dringt nicht nur Kälte, sondern auch Nässe schnell ein. Für Sportarten, bei denen ein guter Griff gefragt ist, sind Fingerhandschuhe besser geeignet.
- Isolation: Je nach Temperatur sollten Handschuhe mehr oder weniger stark isoliert sein. Ist die Isolation zu dick, schwitzt man schnell – und der Handschuh wird innen feucht. Unter einem Winterhandschuh kann man einen Unterhandschuh tragen. Das erhöht die Wärmedämmung und sorgt dafür, dass nur der Innenteil feucht wird. Diesen kann man separat und schneller trocken.
- Material und Nähte: Die meisten Winterhandschuhe haben eine Aussenschicht, die vor Wind und Feuchtigkeit schützt. Entscheidend ist die Qualität der Nähte: Sie müssen sauber verklebt oder vernäht sein. Oft wird beim Innenfutter Wolle mit Kunstfasern kombiniert. Der Wollanteil sollte möglichst hoch sein. Merinowolle ist besonders warm.
- Snowboardhandschuhe: Handschuhe für Snowboarder müssen nicht nur vor Kälte und Nässe schützen, sie sollten auch spezielle Handgelenkprotektoren aus Plastik oder Metall haben. Es gibt drei Typen von Protektoren: Sie sind auf der Oberseite des Handgelenks angebracht, auf der Unterseite oder den beiden Seiten. Letztere Modelle bieten den besten Schutz. Zusätzlich sollten die Fingerkuppen der Handschuhe verstärkt sein.