Sogenannte Intense-Pulsed-Light-Geräte – kurz IPL – sollen Haare entfernen und dauerhaft reduzieren. Bei der IPL-Methode werden kurze, starke Lichtblitze über die Farbpigmente des Haars in die Wurzeln gesendet. Diese sollen durch die entstehende Hitze zerstört werden, sodass keine Haare nachwachsen.
Der K-Tipp hat acht IPL-Geräte im Labor untersuchen lassen. Dort prüften die Experten, wie effizient die Geräte Haare entfernen. Zudem testeten jeweils elf Frauen die Geräte auf ihre Bedienungsfreundlichkeit. Sie achteten auch darauf, ob es beim Benutzen zu Rötungen oder Schmerzen auf der Haut kam (siehe «So wurde getestet»).
Teint und Haarfarbe: Wichtig für den Erfolg
Ergebnis: Nur ein Produkt bekam eine sehr gute Gesamtnote: «Lumea Prestige BRI950/00». Der Testsieger stammt von Philips und hatte nach fünf Anwendungen durchschnittlich 83 Prozent aller Haare entfernt.
Wie viele Haare bei einer Person entfernt werden, ist unterschiedlich. Es hängt zum Beispiel stark vom Hauttyp und von der Farbe der Haare ab. Beim Testsieger waren im besten Fall nach fünf Behandlungen 95 Prozent der Haare weg, im schlechtesten gerade mal 59 Prozent. Die Testerinnen waren der Ansicht, das Philips-Gerät sei angenehm zu bedienen und auf der Haut kaum spürbar. Einziger Nachteil: Mit einem Preis von rund 500 Franken ist der Testsieger das teuerste der geprüften Produkte (siehe Tabelle im PDF).
Bereits für knapp 300 Franken erhält man das zweitplatzierte Gerät: «Lumea Advanced BRI921/00». Dieses war das günstigste der drei erstplatzierten – und ebenfalls von Philips. Es entfernte die Haare etwa gleich gut wie der Testsieger. Die Testerinnen hatten jedoch bei der praktischen Anwendung manchmal etwas Mühe, die Lichtimpulse auszulösen. Schmerzen löste es nicht aus, höchstens ein leichtes Zupfen. Das gilt übrigens auch für fast alle anderen geprüften Geräte.
Nur die Gesamtnote «genügend» gab es für das IPL-Gerät «Jewel XL» von Silk’n: Bestenfalls waren zwar 90 Prozent der Haare nach den fünf Anwendungen beseitigt. Bei einigen Frauen funktionierte das Produkt allerdings nur schlecht oder gar nicht.
Medisana-Gerät «ist unpraktisch»
Ungenügend schnitten die beiden Geräte von Remington und Medisana ab:
Sie entfernten im Durchschnitt nur gerade rund 60 Prozent der Haare. Beim IPL-Gerät von Medisana kritisierten einige Testerinnen die unpraktische Anwendung, vor allem unter den Achseln.
Als «schlecht» bewertet wurde das Gerät «Salon Pro System IPL 10 000+» von Beurer: Testen liess sich nur das Kriterium «Haarentenfernung». Im besten Fall wurden damit 43 und im schlechtesten nur 27 Prozent der Haare entfernt. Doch bei der Prüfung der Bedienungsfreundlichkeit gab das Gerät bereits nach einer Anwendung den Geist auf.
Remington schreibt, dass die Effizienz bei der Haarentfernung stark vom Teint der Haut und der Farbe der Haare abhänge. Bei Babyliss heisst es: Die Bewertung bei der Handhabung überrasche. Man habe nie entsprechende Reklamationen erhalten.
Medisana teilt mit, dass das getestete IPL-Modell bei gewissen Hauttönen aus sicherheitstechnischen Gründen keinen Blitz auslöse. Der K-Tipp hat aber im Test nur Frauen eingesetzt, bei denen der Hautton nicht zu dunkel ist. Beurer schreibt, dass man die schlechte Benotung bei der Haarentfernung nicht nachvollziehen könne.
So wurde getestet
Die Ipi-Institute für Produkt-Markt-Forschung in Stuttgart (D) haben für den K-Tipp acht IPL-Geräte (Licht-Haarentferner) auf folgende Punkte hin geprüft:
Haarentfernung: Jedes Gerät wurde bei elf Frauen eingesetzt. Die Experten behandelten vormarkierte Felder auf dem Unterschenkel der Frauen. Insgesamt wurden fünf Behandlungen jeweils mit zwei Wochen Abstand durchgeführt. Danach wurde gemessen, um wie viel Prozent sich die Anzahl Haare auf den markierten Feldern verringert hatte.
Bedienung: Jeweils elf Frauen wendeten die Geräte selber an – am Bein, unter den Achseln und im Gesicht. Danach beurteilten sie, wie einfach und bequem sich die Geräte bedienen liessen.
Schmerzen: Sind die Lichtblitze auf der Haut spürbar? Das war bei keinem Gerät ein grösseres Problem. Die Testerinnen registrierten höchstens Pikser oder ein leichtes Zupfen. In den meisten Fällen wurden überhaupt keine unangenehmen Gefühle wahrgenommen.
Hautreizungen: Treten nach den einzelnen Behandlungen Rötungen auf? Oder verkrustet gar die Haut? Im Test kam es in einzelnen Fällen höchstens zu kleineren Rötungen, die jedoch rasch wieder verschwanden.
Tipp: Gehen Sie zuerst zum Hautarzt
Wenn Sie ein IPL-Gerät für die Haarentfernung verwenden möchten, sollten Sie sich an einige Tipps halten.
Bevor Sie einen Licht-Haarentferner einsetzen, ist es wichtig, die entsprechenden Hautpartien von einem Hautarzt untersuchen zu lassen. Denn er sollte eine Veranlagung für Hautkrebs ausschliessen können. Bei einer solchen Veranlagung kann die IPL-Haarentfernung das Wachstum der Krebszellen anregen.
Ein IPL-Gerät sollte man auch nicht verwenden, wenn man an der zu behandelnden Hautregion an Infektionen, Verbrennungen, entzündeten Haarbälgen, Schürfwunden, offenen Wunden, Ekzemen, Blutergüssen oder Warzen leidet. Oder wenn die Haut tätowiert ist. Nicht geeignet sind die Geräte auch für Schwangere und während der Zeit des Stillens.
Funktionsweise: Auch bei Licht-Haarentfernern muss man immer wieder nachbehandeln. Sie sind nur dann effizient, wenn sich das Haar in der Wachstumsphase befindet. Gleichzeitig trifft das jeweils nur auf maximal einen Drittel der gesamten Körperbehaarung zu. Deshalb muss man diese Geräte über längere Zeit mehrmals einsetzen. Je nach Haar- und Hauttyp sowie Körperregion sind etwa acht Anwendungen notwendig, bis die Haare deutlich reduziert sind. Zwischen jedem Einsatz sollte man mindestens zwei Wochen Pause einlegen. Nach diesen acht Zyklen kann man die Pausen auf einige Monate erhöhen. IPL-Geräte funktionieren am besten auf heller Haut und bei dunklen Haaren.
Vorbereitung: Vor der Anwendung sollte man während mindestens zwei Wochen ausgiebige Sonnenbäder, Solarien und Selbstbräuner vermeiden. Die zu behandelnden Partien einen bis zwei Tage vor der Anwendung rasieren. Die Haut darf nicht ganz frisch rasiert sein. Je heller die Haut, desto intensiver kann der Blitz eingestellt werden. Dunklere Hauttypen nur mit tiefer Intensität behandeln. Bei den Geräten wird jeweils ein Hautfarbenschema mitgeliefert. Einige teurere Geräte erkennen den Hautton.
Nachbehandlung: Nach der Haarentfernung sollte man die Haut mit einer feuchtigkeitsspendenden Creme einreiben.