Haferflocken enthalten viele gesunde Ballaststoffe, Mineralstoffe und Vitamine. Doch oft gibts noch eine Portion Schadstoffe dazu. Nur Bio-Haferflöckli waren im K-Tipp-Test von zwölf Produkten frei von Pestiziden. In den Haferflocken von Migros Bio, Spar, Alnatura und Steinermühle fand das Labor auch wenig Nickel oder Schimmelpilzgifte. Diese Bio-Flöckli schafften es daher mit der Bestnote an die Spitze der Rangliste.
Keine Pestizide, aber erhöhte Rückstände von Schimmelpilzgiften stellten die Experten in den Bio-Haferflocken Campiuns von Coop Naturaplan fest. Sie enthielten T-2 und HT-2- Toxine. Diese Gifte werden von Schimmelpilzen gebildet. Einige Tierversuche zeigen, dass sie Magenbluten, Durchfall und Schläfrigkeit auslösen können. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit empfiehlt daher, höchstens 0,02 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht zu konsumieren. Wer eine 40-Gramm-Portion der Naturaplan-Haferflöckli isst, nimmt mehr als die empfohlene tägliche Höchstmenge von den Toxinen auf. Daher gab es für dieses Produkt nur die Note «ungenügend».
Schwermetall und Pestizide gefunden
Ungenügend schnitten auch vier weitere Produkte ab: Die Haferflocken von Fortin (Lidl), Coop Prix Garantie, Denner und Volg enthielten zwar weniger Schimmelpilzgifte als das Naturaplan-Produkt. Das Labor fand aber erhöhte Gehalte des Schwermetalls Nickel sowie das Pestizid Chlormequatchlorid.
Nickel kommt in Haferflocken natürlicherweise vor, weil die Pflanze das Schwermetall aus dem Boden aufnimmt und speichert. Der Gehalt sollte aber eine gewisse Menge nicht überschreiten. Denn bei hoher Zufuhr reichert sich Nickel beim Menschen in Niere, Milz und Lunge an. In Tierstudien führte zu viel Nickel zu reduziertem Körpergewicht und kleineren Organen. Der K-Tipp zog bei der Bewertung deshalb eine halbe Note ab, wenn man bei einer Haferflocken-Portion mehr als die empfohlene Tageshöchstmenge zu sich nimmt. Das war bei der Hälfte der Haferflocken der Fall. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit empfiehlt höchstens 2,8 Mikrogramm Nickel pro Kilo Körpergewicht.
Chlormequatchlorid ist ein chemisches Spritzmittel. Der sogenannte Wachstumsregler soll die Halme der Pflanze kurzhalten, damit sie bei Sturm nicht so schnell umknicken. Gemäss einigen Tierstudien soll der Stoff in hohen Dosen aber die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und negativen Einfluss auf Ungeborene haben. Der K-Tipp zog für Pestizidrückstände über 0,1 Milligramm pro Kilogramm eine ganze Note ab.
Eine halbe Note Abzug gab es für Spuren von Chlormequatchlorid. Diese fand der K-Tipp in den Aldi-Haferflocken «Happy Harvest». Immerhin: Der Nickelgehalt im Aldi-Produkt war relativ gering. Damit reichte es noch zu einer guten Gesamtnote.
Coop, Volg und Denner schreiben, dass ihre Produkte alle gesetzlichen Grenzwerte einhalten würden. Ausserdem bestehe bei einem einmaligen Überschreiten der empfohlenen Tageshöchstmenge keine Gefahr für die Gesundheit. Zu chronischen Beschwerden komme es erst, wenn man jeden Tag mehr als die empfohlene Menge an Schimmelpilzgiften oder Nickel zu sich nehme.
So wurde getestet
Ein Labor hat für den K-Tipp in zwölf Packungen Haferflocken nach diesen Schadstoffen gesucht.
Pestizide: Die Experten suchten nach mehr als 500 Pestiziden. In sieben Produkten fanden sie den Wachstumsregulator Chlormequatchlorid. Für Spuren davon gab es eine halbe Note Abzug. Lag der gefundene Wert bei mehr als 0,1 Milligramm pro Kilogramm Haferflöckli, betrug der Abzug eine ganze Note.
Nickel: Ein gewisser Nickelgehalt im Hafer ist normal. Grund: Die Pflanze nimmt das Schwermetall aus dem Boden auf und speichert es. Der Gehalt sollte aber eine gewisse Menge nicht überschreiten. Eine regelmässige erhöhte Nickelzufuhr kann für Menschen schädlich sein. Der K-Tipp zog eine halbe Note ab, wenn man beim Verzehr von 40 Gramm Haferflocken mehr als die Hälfte der empfohlenen Tageshöchstmenge zu sich nimmt.
Schimmelpilzgifte: Das Labor untersuchte jedes Produkt auf den Gehalt von 20 verschiedenen Schimmelpilzgiften. Einige wirken krebserregend oder greifen Gewebe im Magen-Darm-Trakt an.
Haferflocken-Rezepte
Haferflocken enthalten viele gesunde Ballaststoffe, Mineralstoffe und Vitamine. Sie sollen so Fettwerte verbessern und Cholesterin vorbeugen.
Der K-Tipp hat ein Merkblatt zusammengestellt mit Haferflocken-Rezepten. Zum Herunterladen unter www.ktipp.ch. Oder zu bestellen bei: K-Tipp «Merkblatt Haferflocken-Rezepte», Postfach, 8024 Zürich.
Beispiel: Hafer-Bananen-Drink
(1 Portion)
1 gehäufter EL Haferflocken
2,5 dl Wasser
1 Banane
1 TL gemahlene Mandeln
1 TL Zitronensaft
1 Messerspitze Zimt
1 TL Honig
Haferflocken, Wasser, Banane und Mandeln im Mixer pürieren. Dann mit Zitrone, Zimt und Honig abschmecken.