Hochdruckreiniger sind vielfältig einsetzbar. Sie eignen sich für Gartenplatten und Hausfassaden, für Velos oder Gartenmöbel. Doch wie gut ist die Reinigungsleistung der Geräte? Der K-Tipp liess neun Hochdruckreiniger mit Kabel von einem Labor untersuchen. Die getesteten Geräte kosteten zwischen knapp 80 und 300 Franken.
Resultat: Jedes zweite Produkt erhielt eine gute Gesamtnote. Zuvorderst platziert sind der «E130.3-9 X-tra» von Nilfisk und der «K 4 Compact Home» von Kärcher – die beiden teuersten Geräte im Test (siehe Tabelle im PDF). Nur mit diesen beiden Produkten gelingt es, sowohl Gartenplatten als auch eine mit Moos bewachsene verputzte Wand einfach und wirksam zu reinigen. Das Nilfisk- und das Kärcher-Gerät sind auch am ehesten für die Reinigung von Alufelgen geeignet.
Einige Geräte versagen in der Dauerprüfung
Bereits für knapp 100 Franken erhältlich ist das ebenfalls gute Gerät «Ninja Plus 130» von Lavor. Damit braucht man zwar etwas länger für die Reinigung als mit den bestplatzierten Produkten – aber das Endergebnis ist fast gleich gut.
Ob ein Hochdruckreiniger effizient reinigt, hängt auch von der Düse ab. Bei Modellen ohne Rotationsdüse fehlt bei starken Verschmutzungen der nötige Druck für die Reinigung. Dies zeigte sich zum Beispiel beim Michelin-Gerät «MPX 100 BC»: Wegen der fehlenden Rotationsdüse konnte der Schmutz auf der verputzten Wand nur schwer entfernt werden. Das Moos wurde nur punktuell beseitigt.
Die beiden Bosch-Produkte sowie der «K 3 Home» von Kärcher versagten bei der Dauerprüfung über einen Zeitraum von maximal 100 Stunden: Das Gerät von Kärcher war nach 67 Stunden defekt. Fünf beziehungsweise neun Stunden später folgten die beiden Hochdruckreiniger von Bosch. Der Hersteller nahm dazu gegenüber dem K-Tipp nicht Stellung.
Akkubetriebenes Gerät viel weniger laut
Für einen Quervergleich testete der K-Tipp zusätzlich den akkubetriebenen «Hochdruckreiniger GD70» von Aqua 2 Go. Mit 61 Dezibel ist dieses Gerät mehr als 10 Dezibel weniger laut als die Hochdruckreiniger mit Kabel. Es eignet sich aber für die untersuchten Reinigungen kaum. Grund: Die Kraft fehlt, um hartnäckige Verschmutzungen zu entfernen. Aqua 2 Go schreibt, man könne das Gerät nicht mit anderen Hochdruckreinigern vergleichen.
So wurde getestet
Das Prüfinstitut PZT in Wilhelmshaven (D) unterzog neun Hochdruckreiniger mit Kabel sowie einen mobilen Hochdruckreiniger mit Akku einem Praxistest. Die Kriterien:
Reinigung: Das Labor mass, wie effektiv die Hochdruckreiniger eine Gartenplatte und eine verputzte Wand von je 1 Quadratmeter Fläche reinigen. Die Prüfungen wurden zur besseren Vergleichbarkeit nur mit Flachstrahl- und Rotationsdüsen durchgeführt. Zudem reinigten die Experten Alufelgen mit der Flachstrahldüse. Dies wurde mit und ohne zusätzliches Reinigungsmittel ausgeführt.
Handhabung: Die Experten testeten, wie gut sich die Spritzpistole bedienen lässt. Zudem prüften sie, wie einfach sich der Druckschlauch einrollen lässt, wie standfest die Geräte sind und wie einfach das Wechseln der Düse ist.
Energieverbrauch: Das Labor mass, wie viel Strom für das Reinigen einer Platte von 1 Quadratmeter Fläche benötigt wird.
Wasserverbrauch: Wie viel Wasser braucht es, um eine Gartenplatte von 1 Quadratmeter Fläche zu reinigen?
Dauerprüfung: Die Hochdruckreiniger liefen täglich 8 Stunden durchgängig. Dann gab es eine Pause von 16 Stunden. Die Prüfung dauerte bis maximal 100 Betriebsstunden.
Video der Testmethoden: www.ktipp.ch
Hochdruckreiniger: Tipps zum Kauf und zur Bedienung
Im Laden aufs Zubehör achten: Beim Reinigen von Oberflächen sind Rotationsdüsen den Flachstrahldüsen oft überlegen. Allerdings besteht bei empfindlichen Oberflächen auch die Gefahr für Schäden. Alle getesteten Reiniger verfügten über eine Rotationsdüse. Ausnahmen: Der «MPX 100 BC» von Michelin und der «Hochdruckreiniger GD70» von Aqua 2 Go.
Lange Pistolenschläuche erleichtern vor allem bei schweren Geräten die Bedienung.
Ein automatischer Abschaltmodus verhindert unnötigen Lärm und schont das Gerät.
Fürs Reinigen von Lamellenstoren und Autos empfiehlt es sich, spezielle Aufsätze wie Waschbürsten zu verwenden.
Bei heiklen Objekten wie Velos mit der Düse nicht zu nahe herangehen. Sonst wird Wasser ins Lager oder in den Federkolben gepresst – oder Bestandteile könnten beschädigt werden.
Vor dem Reinigen des Geräts immer zuerst den Stromstecker ziehen.
Vorrichtungen zum Verstauen von Kabel, Spritzpistole und weiterem Zubehör erleichtern Transport und Aufbewahrung.