Gute Hochdruckreiniger verfügen über Düsen gegen hartnäckiges Moos sowie Aufsätze für die schonende Pflege von Gartenmöbeln. Diese Voraussetzungen erfüllten nicht alle acht getesteten Einsteigermodelle. Nur das Siegergerät von Gloria für 149 Franken erreichte in fast allen Prüfpunkten eine gute Note. Die meisten anderen Modelle hatten deutliche Schwächen. So überzeugte etwa der 200 Franken teure Hochdruckreiniger von Eurom mit der besten Leistung im Reinigungstest, fiel aber negativ in der Handhabung auf.
Zu kurze Handgriffe, unhandliche Schalter
Die Experten des technischen Labors SLG aus Hartmannsdorf (D) bemängelten die zu kurzen Griffe sowie die aufwendige Montage und Demontage des Hochdruckschlauchs. Und wer das Gerät häufig verwendet, ärgert sich bald über die umständlichen Schraubanschlüsse und unhandliche Schalter. Einfacher zu bedienen waren der Testsieger und die beiden Produkte von Kärcher.
Die Experten überprüften auch die Effizienz der Hochdruckreiniger. Die Prüfbedingungen waren für alle Modelle gleich – unabhängig von der Art der Bedienung. Resultat: Die Modelle von Kärcher, Einhell und Landi verfügten über die besten Dreckfräsen, auch Rotordüsen genannt. Dabei handelt es sich um Aufsätze, die den breiten Strahl des Reinigers zu einem Punktstrahl zentrieren und rotieren lassen.
Dreckfräsen entfernen hartnäckigen Schmutz wie Moose und Flechten deutlich besser als Aufsätze, die einen flachen und breiten Strahl erzeugen. Solche Flachstrahllanzen dienen dazu, empfindlichere Oberflächen von Gartenmöbeln, Fahrzeugen oder Felgen zu reinigen.
In diesem Prüfpunkt enttäuschten die zwei Geräte von Kärcher: Besonders der Strahl des Modells «K3» war im Vergleich zu anderen Hochdruckreinigern deutlich dünner und somit aggressiver. Das Modell erreichte deshalb nur die Gesamtnote «ungenügend».
Kärcher schreibt, dass man mit der Flachstrahldüse des Modells «K3 Power Control» keine empfindlichen Oberflächen wie Holzterrassen reinigen sollte. Dieses Modell sei ausschliesslich für die Reinigung von hartnäckigem Schmutz auf robustem Untergrund ausgelegt.
Beim Hochdruckreiniger der Landi gibt es die Dreckfräse nur als separates Zubehör für Fr. 7.50. Die Landi schreibt, sie habe deshalb den Preis des Hochdruckreinigers Anfang März um 10 Franken gesenkt.
Gute Noten für das günstigste Gerät
Der Hochdruckreiniger von Jumbo, das günstigste Gerät im Test für Fr. 68.95, ist mit keiner Dreckfräse kompatibel. Dafür verfügt der «K.O. 1800» über eine der besten Flachstrahllanzen. Wer den Hochdruckreiniger nur für normale Verschmutzungen benötigt, ist mit diesem preiswerten Produkt gut bedient. Auch die Hochdruckreiniger von Gloria, Eurom und Lavor verfügen über gute Flachstrahllanzen.
Hochdruckreiniger sind für Hausbesitzer unverzichtbar geworden. Denn seit Ende 2020 ist die Verwendung von chemischen Mitteln gegen Moos, Algen und Flechten im privaten Bereich verboten.
Seither dürfen sogenannte Biozide nicht mehr auf Dächern, Terrassen, Plätzen und Wegen gespritzt werden. Der Grund: Regenwasser kann die chemischen Stoffe wegschwemmen. Diese gelangen so in Flüsse und Seen, wo sie Wasserlebewesen schaden.
Zu viel Wasserdruck verursacht Schäden
Am besten lässt man Grünbelag gar nicht erst entstehen. Feuchte Stellen mit stehendem Wasser sollte man regelmässig mit einem Hochdruckreiniger putzen.
Dabei ist Vorsicht geboten: Sandstein, Fugen, Holzböden und anderes empfindliches Material können durch den hohen Wasserdruck feine Risse bekommen. Die Folge: Die Oberflächen werden noch poröser und anfälliger für Moos- und Algenbefall. Wer das Material des Unter- grunds nicht genau kennt, arbeitet im Zweifelsfall besser mit einer Bürste.
Eine weitere Möglichkeit ist das Abflammen von Grünbelag mit einem Unkrautbrenner. Diese Methode tötet allerdings Kleinlebewesen und ist wenig klimafreundlich, weil dabei Gas verbrannt wird.
So hat der K-Tipp getestet
Der K-Tipp schickte acht Einsteigermodelle für maximal 199 Franken an die SLG Prüf- und Zertifizierungs GmbH nach Hartmannsdorf (D). Das Labor prüfte die Hochdruckreiniger mit zwei Aufsätzen: einer Flachstrahllanze sowie einer Rotationsdüse – auch Dreckfräse genannt. Für das günstigste Gerät im Test war keine Dreckfräse erhältlich. Deshalb wurde es nur mit der herkömmlichen Flachstrahllanze geprüft und erhielt keine Gesamtnote.
- Reinigung: Auf einem speziellen Prüfstand ermittelte das Labor die Reinigungsleistung. Zuerst strichen die Experten Platten aus Styrodur einheitlich mit schwarzer Dispersionsfarbe. Nach der Trocknungszeit fixierten sie die Platten auf einem beweglichen Schlitten und liessen diesen mit einer definierten Geschwindigkeit unter den Hochdruckreinigerlanzen durchfahren. Während der Prüfung wurden Messdaten zur Reinigungseffizienz und Materialschonung ermittelt. Die Distanz zwischen Düse und Platte betrug zu Beginn 20 Zentimeter. Dann wurde der Abstand schrittweise verändert, bis die breiteste Fläche erreicht war, bei der der Lanzenstrahl die Farbe noch optimal entfernte. Danach wurden die Platten ausgemessen und auf allfällige Beschädigungen untersucht.
- Handhabung: Bei Handhabungstests bewerteten die Experten die Ergonomie von Schaltern und Griffen und überprüften, wie einfach die Inbetriebnahme der Geräte war.
- Weitere Aspekte waren die Wartung, das Betriebsgeräusch sowie das Transportieren und Verstauen der Geräte.