In diesen Töpfen brennt nichts an
Auch bei Kochtöpfen gilt: Qualität ist keine Preisfrage. Im K-Tipp-Test erreichten günstige Produkte sehr gute Ergebnisse.
Inhalt
- Test-Tabelle selbst gewichten
K-Tipp 03/2011
05.02.2011
Letzte Aktualisierung:
08.02.2011
Jeannette Büchel
Ob Braten, Eintopf, Pasta oder Risotto: Kochtöpfe lassen sich sehr vielfältig verwenden und fehlen darum in keinem Haushalt. Der K-Tipp hat zehn häufig verkaufte Edelstahltöpfe ins Labor geschickt und ihre Qualität überprüfen lassen.
Die Töpfe sind für Elektro-, Induktions- wie auch für Gaskochherde geeignet. Untersucht wurden die Töpfe vom ipi-Institut in Stuttgart (siehe unten «so wurde getestet»). Testsiege...
Ob Braten, Eintopf, Pasta oder Risotto: Kochtöpfe lassen sich sehr vielfältig verwenden und fehlen darum in keinem Haushalt. Der K-Tipp hat zehn häufig verkaufte Edelstahltöpfe ins Labor geschickt und ihre Qualität überprüfen lassen.
Die Töpfe sind für Elektro-, Induktions- wie auch für Gaskochherde geeignet. Untersucht wurden die Töpfe vom ipi-Institut in Stuttgart (siehe unten «so wurde getestet»). Testsieger mit der Spitzennote 5,8 ist der Trend-Bratentopf von WMF für Fr. 119.–.
Aber auch günstigere Töpfe schneiden sehr gut ab: allen voran der Ikea-Topf 365+, der nur Fr. 29.95.– kostet – und deshalb als «Kauftipp» ausgezeichnet wird. Ebenfalls sehr gut sind die Töpfe der Migros-Eigenmarken Stella und Gastro, die Fr. 45.90 und Fr. 59.90 kosten.
Eher enttäuschend schnitt das teuerste Produkt im Test ab: Der Edelstahl-Kochtopf der Tefal-Serie Jamie Oliver kostet Fr. 179.– und erreicht nur ein genügendes Urteil.
Alle Töpfe erhitzen sich gleichmässig
Wichtig ist, dass der Topfboden gleichmässig warm wird. Sonst besteht die Gefahr, dass das Essen an einer Stelle anbrennt und an einer andern nicht genügend warm wird. Sehr gute Noten gab es bei diesem Punkt für Kuhn Rikon Daily, WMF Trend, Maddison Toscana und Kuhn Rikon Prestige.
Alle übrigen Produkte erreichten gute Teilnoten. Um die Effizienz der Töpfe zu ermitteln, haben die Tester zwei Liter Wasser zum Kochen gebracht und dabei die Zeit und den Energieverbrauch ermittelt. Am schnellsten kocht das Wasser in den Töpfen von WMF, Ikea, Migros und Kuhn Rikon.
Hier dauerte es im Test rund 12 Minuten, bis das Wasser kochte. Länger brauchte es beim Jamie-Oliver-Topf: Über 16 Minuten dauerte es, bis das Wasser kochte. Ärgerlich sind gebogene Böden. Der Topf steht nicht mehr plan auf dem Kochfeld, und ein Teil der Energie verpufft.
Beim Jamie-Oliver-Kochtopf ist der Boden bereits im Neuzustand 1,43 Millimeter nach innen gebogen. Die Laborexperten haben die Töpfe einem Härtetest unterzogen und sie mehrere Male auf rund 200 Grad erhitzt und mit kaltem Wasser abgeschreckt.
Alle Töpfe überstanden dies, ohne dass sich ihr Boden nennenswert verbog. Bei einigen Modellen werden Griffe heiss. Sämtliche Töpfe sind aus Edelstahl gefertigt. Entsprechend heiss werden sie, wenn man Speisen darin kocht.
Dennoch sind einige Modelle so konstruiert, dass man ihre Griffe problemlos anfassen kann, ohne sich die Finger zu verbrennnen: so bei WMF, Migros Stella und Prima Vista. Bei Kuhn Rikon Daily, Noser Standard und Jamie Oliver muss man sich hingegen mit Topflappen behelfen.
Das Labor hat auch geprüft, ob die Töpfe unter Extrembedingungen dazu neigen, Rost anzusetzen. Dazu wurden sie mit einer Salzlösung besprüht und 48 Stunden in eine Klimakammer gestellt. Bei Noser Standard und Jamie Oliver zeigten sich hier kleine, oberflächliche Rostspuren. Einzig dem Ikea 365+-Topf konnte das Salz gar nichts anhaben.
Im Haushalt sind solch grosse Salzmengen beim Kochen aber nicht üblich. Wer seine Pfannen möglichst schonen will, sollte das Salz erst ins heisse Wasser schütten. Darin löst es sich schnell auf. Gibt man es in kaltes Wasser, können die Salzkörner im Topfboden feine Löcher verursachen.
Manor passt Preise an
Landi wie Manor verkaufen unter ihrer Eigenmarke Kochtöpfe, die Kuhn Rikon herstellt. Der Landi-Kochtopf Prima Vista (Testurteil «gut») ist identisch mit dem Manor-Topf Daylight der Serie Home. Einziger Unterschied: Bei Landi kostet der Topf Fr. 34.90, bei Manor aber Fr. 55.90.
Der K-Tipp wollte von Manor wissen, wie sich die satte Differenz erklärt. Manor hat reagiert und den Preis gesenkt: Ab sofort ist der 24-cm-Kochtopf Daylight der Serie Home für Fr. 34.90 erhältlich. Auch die anderen Artikel der Kochgeschirr-Serie hat Manor dem Preisniveau der Konkurrenz angepasst.
So wurde getestet
Das ipi-Institut für Produktforschung und Information in Stuttgart (D) hat die Kochtöpfe auf folgende Punkte untersucht.
- Temperaturverteilung: Ein Gemisch aus Puderzucker und Alkohol wird erhitzt. Die Temperatur wird dort gemessen, wo der Zucker zu schmelzen beginnt. Die Temperatur wird hier ein zweites Mal gemessen, sobald der Zucker ganz geschmolzen ist. Der Unterschied muss möglichst gering sein.
- Energie-Effizienz: Zwei Liter Wasser werden von 15 auf 90 °C erwärmt. Gemessen werden die dafür nötige Zeit sowie der Energieverbrauch.
- Bodendurchbiegung: Gemessen wird, wie plan die Töpfe neu sind. Dann schreckt man sie mehrmals mit kaltem Wasser ab. Danach wird die Durchbiegung erneut gemessen.
- Anhaften von Speisen: Ein Linsen-Eintopf wird erhitzt, bis 65 °C erreicht sind. Danach wird das Gericht 40 Minuten warmgehalten. Anschliessend wird beurteilt, ob sich der Eintopf aus der Pfanne schütten lässt, ohne dass Rückstände am Boden haften bleiben.
- Grifftemperaturen: Wasser wird zum Kochen gebracht. Danach lässt man es mit Deckel 30 Minuten köcheln. Dann wird die Temperatur an Deckelgriff und Henkeln gemessen.
- Festigkeit der Henkel: Die Töpfe werden an den Henkeln insgesamt 22 500 Mal mit einer Belastung bis 10 Kilogramm in die Höhe gehoben.
- Spülmaschinenfestigkeit: Zustand des Topfes nach 25 Durchgängen bei einem 65°C-Programm.
- Korrosionsfestigkeit: Der Topf wird mit einer 10-prozentigen Salzlösung eingesprüht. Danach wird er bei 35 °C und 95 Prozent Luftfeuchtigkeit für 48 Stunden gelagert.