Beim Zugfahren lassen sich Funklöcher nicht verhindern – in der eigenen Wohnung aber durchaus. Hier hilft ein WLAN-Repeater oder ein Mesh-System. Diese Geräte vergrössern den Empfangsbereich des Internets im Haus. So kann man auch im Garten Musik hören oder in einem anderen Stockwerk übers Internet fernsehen. Der K-Tipp hat zusammen mit der TV-Sendung «Kassensturz» ein Fachlabor beauftragt, acht solche Produkte zu prüfen.
Der Labortest zeigt: Mit einem WLAN-Repeater lässt sich der Internetempfang schon für knapp 50 Franken verbessern. Mit dem «AV 750 RE 200» von TP-Link war der Empfang noch im ersten Stock des Prüfgebäudes gut. Und selbst im zweiten Stock war die Verbindung noch genügend gut, um sich via Internet einen Film anzusehen. Allerdings war die Installation dieses Modells mühsam – unter anderem deshalb, weil das Passwort in den Unterlagen nicht einfach zu finden war.
Einfach zu installieren war die mit 99 Franken fast doppelt so teure «WLAN-Box 2» der Swisscom: Der Experte musste jeweils nur einen Knopf an der Internetbox sowie am Repeater drücken – und schon stand die Verbindung. Das Gerät der Swisscom lieferte zudem schnelleres Internet als das Gerät von TP-Link.
Besserer Empfang mit Mesh-Systemen
Bei den Mesh-Systemen schnitt das «Starterpaket Air 4920» von Telekom Airties am besten ab: Das Internet funktionierte klar schneller als mit den WLAN-Repeatern. Zudem war das Produkt von Telekom Airties über eine App einfach zu installieren. Allerdings kostet das «Starterpaket», das aus zwei Geräten besteht, mit 153 Franken dreimal so viel wie der WLAN-Repeater von TP-Link. Ein Netzwerk mit drei Mesh-Geräten kostet sogar fast 270 Franken.
Eines der Mesh-Systeme fiel im Test durch: Das Funksignal des Modells «Covr Tri Band 2er-Set» von D-Link ist vergleichsweise schwach. Zudem lieferte das Gerät im Test weniger schnelles Internet als die anderen Mesh-Systeme.
Tipps: So reduzieren Sie Elektrosmog
WLAN-Router sorgen für zusätzlichen Elektrosmog. Bei elektrosensiblen Personen kann das zu Schlafproblemen, Gleichgewichtsstörungen und Herzrasen führen. Anders als bei Funkantennen, deren Strahlung von aussen ins Haus gelangt, lässt sich die Belastung im eigenen WLAN-Netz aber reduzieren:
Verwenden Sie möglichst Ethernetkabel. Sie sind sehr gut abgeschirmt.
Wer WLAN einsetzt, sollte es bei Nichtgebrauch ausschalten.
Es gibt manuelle Zeitschaltuhren zum Nachrüsten. Sie kosten im Fachhandel weniger als 10 Franken.
Nicht vergessen: Die WLAN-Funktion nicht nur am Router, sondern auch am Laptop deaktivieren. Sonst sucht der Laptop ständig per Funk nach der Basisstation.
Die Strahlenbelastung ist kleiner, wenn man einige Meter vom Router entfernt sitzt und portable Geräte beim Surfen nicht auf dem Schoss hat.
Repeater oder Mesh: Das sind die Vor- und Nachteile
Es gibt verschiedene Systeme, um den drahtlosen Internetempfang in der Wohnung zu verbessern. Ein WLAN-Repeater empfängt das Funksignal vom WLAN-Router und leitet es verstärkt weiter. Ein Mesh-System hingegen ersetzt das Funknetz des Routers. Dabei bilden mehrere WLAN-Sender zusammen ein Netz (englisch «Mesh»). Innerhalb dieses Netzwerks haben Laptops, Tablets und Smartphones stets drahtlosen Internetzugang. Die Vor- und Nachteile der beiden Gerätetypen:
WLAN-Repeater
Geringer Preis
Tieferer Stromverbrauch
Für eine ideale WLAN-Leistung ist ein aktuelles Routermodell nötig
Beim Übergang vom Signal des Routers zum Signal des Repeaters kann es Unterbrüche geben
Mesh-System
Lückenloses Signal
Über mehrere Stockwerke hinweg funktioniert der Empfang tendenziell besser
Deutlich teurer als Repeater
Eher hoher Stromverbrauch
So wurde getestet
Ein Fachlabor hat für den K-Tipp und die TV-Sendung «Kassensturz» vier WLAN-Repeater und vier Mesh-Systeme geprüft. Die Testkriterien im Überblick.
Geschwindigkeit und Signalstärke: Die WLAN-Repeater wurden im Erdgeschoss positioniert, und zwar oberhalb des Internetanschlusses im Keller. Das Labor mass, wie gut sie die WLAN-Abdeckung bis zum Erdgeschoss und in die oberen Stockwerke erweitern können und mit welcher Geschwindigkeit in den Stockwerken noch gesurft werden kann. Bei den Mesh-Systemen wurde pro Stockwerk je ein Gerät platziert – und zwar so, dass die verschiedenen Geräte miteinander möglichst gute Verbindungen aufbauen konnten. Gemessen wurde, wie gut sie es schafften, die oberen Stockwerke mit schnellem Internet zu versorgen.
Geprüft wurden die Produkte in einem schmalen vierstöckigen Haus. Die Decken bestanden aus Holz, Bauschutt und Schlacke. Dies dämmt die Strahlung stark.
Handy-App zur Bedienung: Wie informativ ist die App – unter anderem zin Bezug auf die optimale Platzierung der Geräte?
Installation: Wie einfach lassen sich die Geräte in Betrieb nehmen?
Menü der Website: Wie übersichtlich ist die Internetseite für die Geräte? Lassen sich die Einstellungen problemlos vornehmen?
Stromverbrauch: Wie viel Strom verbrauchen die Geräte?