Die TV-Sendung «Kassensturz» hat acht ganze Avocados und zwei abgepackte Produkte mit geschnittenen Avocado-
Stücken der Grossverteiler auf Pestizide testen lassen. In den ganzen Früchten fand das Labor keine Rückstände. In den vorgeschnittenen Convenience-Packungen jedoch wies es kleinste Spuren eines Pestizids nach. Sie lagen allerdings weit unter dem Grenzwert. Das sind die belasteten Produkte:
- Aldi-Avocados geschnitten, ohne Haut und Kern (Fr. 3.99 pro Kilo)
- Globus-Avocados geschnitten, ohne Haut und Kern (Fr. 3.60 pro Stück)
Eine mögliche Erklärung für die Verunreinigung: Laut «Kassensturz» kann das Pestizid beim Verarbeiten der Avocados von der Schale ins Fruchtfleisch geraten sein. Untersuchungen zeigten, dass Avocadoschalen oft mit schädlichen Stoffen belastet sind (siehe unten).
Ein weiterer Nachteil von Avocados: Der Wasserverbrauch für den Anbau ist sehr gross. Denn Avocadobäume benötigen pro Tag rund 120 Liter Wasser. Die meisten Avocados in den Läden stammen aus Chile und Peru. In der chilenischen Region Petorca etwa hat sich die Anbaufläche in den vergangenen 30 Jahren verzehnfacht. Produzenten graben den Bauern und der Bevölkerung vor Ort regelrecht das Wasser ab. Folge: Die Bevölkerung muss mit rationiertem Wasser auskommen.
Eine gesunde «Superfrucht» – aber Vorsicht bei der Schale
Wertvolle Inhaltsstoffe
Avocados enthalten viel der gesunden Vitamine E, B5 und B6 sowie Magnesium und Kalium. Laut Studien senkt Kalium das Risiko für einen Schlaganfall. In Avocados steckt zudem relativ viel Fett: Auf 100 Gramm Frucht kommen rund 15 Gramm Fett. Trotzdem sind sie wegen der vielen guten Fettsäuren wie etwa Linolsäure gesund. Diese können den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen und sind gut fürs Herz, da sie die Blutfettwerte und den Blutdruck senken. Studien zeigten: Wer Avocados isst, leidet weniger oft unter Diabetes und Herz-Kreislauf-Problemen. Avocados erleichtern zudem die Aufnahme der Vitamine A und E, was das Immunsystem und die Körperzellen schützt sowie den Wasserhaushalt im Körper reguliert.
Keime auf der Schale
Viele Avocados haben gefährliche Listerien auf der Schale. Das zeigt eine Untersuchung der US-Gesundheitsbehörde: Mehr als jede sechste Frucht wies demnach diese Krankheitskeime auf. Listerien im Fruchtfleisch sind hingegen selten: Von 1254 Proben wurden lediglich drei positiv getestet. Die Bakterien können eine Infektion auslösen, die zu Kopfschmerzen und Durchfall führt. Für Kinder, ältere Personen, Leute mit geschwächtem Immunsystem und Ungeborene kann die Listeriose sogar lebensbedrohlich sein. Experten raten, Avocados vor dem Essen immer zu waschen – auch wenn man sie ohne Schale isst.
Avocado-Rezepte
Die Zeitschrift «Gesundheitstipp» hat elf einfache Avocado-Rezepte zusammengestellt – vom Avocado-Frühstücksei bis zum Avocado-Apfel-Salat. Die Rezepte kann man herunterladen unter www.ktipp.ch } Merkblätter } «Avocado-Rezepte».
Avocados lassen sich auch für selbstgemachte Fruchtglaces verwenden. Die Zutaten für eine Avocadoglace: 1 Banane (klein geschnitten und gefroren), 1 Avocado (klein geschnitten und gefroren), ½ Liter Milch, etwas Limettensaft. Alle Zutaten in den Mixer geben, bis eine cremige Masse entsteht. Man kann die Glace gleich essen oder in einer Form nochmals einfrieren.
Weitere Glacerezepte mit Avocados finden sich auf dem «Gesundheitstipp»-Merkblatt «Fruchtglace». Download unter www.ktipp.ch } Merkblätter } «Fruchtglace».