Ein Labor in Hamburg hat für den K-Tipp zehn der meistverkauften Kinderzahnpasten untersucht. Sie sind für Kinder unter sechs Jahren gedacht. Wichtigster Prüfpunkt war der Fluoridgehalt: Kinderzahnpasten sollen genug davon enthalten, um die Zähne ausreichend vor Karies zu schützen. Gleichzeitig darf aber die Menge nicht so gross sein, dass es schädlich sein kann, wenn ein Kind die Zahnpasta schluckt (siehe Unten «Fluorid ist notwendig»).
Ergebnis: Alle geprüften Kinderzahnpasten halten sich an die von Fachleuten empfohlene Menge Fluorid und erzielten die Gesamtnote «sehr gut».
Das Labor suchte in den Kinderzahnpasten auch nach Zink. Laut dem deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung sollten Kinder und Jugendliche keine zinkhaltigen Zahnpasten verwenden. Denn die empfohlene tägliche Höchstmenge wird bereits durch die Nahrung erreicht. Zu viel Zink kann den Stoffwechsel stören und langfristig zu einer Schwächung des Immunsystems führen. Die Stiftung Warentest hatte 2015 in einigen Kinderzahnpasten Zinkzusätze festgestellt. Im aktuellen K-Tipp-Test wurde dieser Stoff nicht gefunden.
Alle Produkte ohne heiklen Keimkiller
Das Labor hat in den Produkten auch kein Triclosan nachgewiesen – im Unterschied zum letzten Test (K-Tipp 1/2013). Der Stoff steht im Verdacht, Antibiotikaresistenzen zu fördern. Früher wurde er in Zahnpasta oft als Bakterienkiller eingesetzt. Problematisch: Einige Pasten enthalten laut Eigendeklaration süssliche Aromen. Bei solchen Produkten neigen Kinder eher dazu, die Zahnpasta – und damit das darin enthaltene Fluorid – zu verschlucken. Der K-Tipp hat allerdings auf eine Abwertung von Zahnpasten mit süssem Geschmack verzichtet. Grund: Kinder sollten ihre Zähne möglichst freiwillig und gerne putzen. Und wenn der Geschmack dazu beiträgt, wiegt das den Nachteil des beigefügten Aromas auf.
Deutliche Unterschiede gibt es nur bei den Preisen: 100 Milliliter der «Kinder-Zahnpasta Actifluor» von Emoform kosten Fr. 11.33 (siehe Tabelle). Das ist fast neun Mal so viel wie der Preis für die gleiche Menge «Kids Zahncreme Himbeergeschmack» von Sensident (Fr. 1.27) oder «Bubble Gum Kinder Zahngel» von Dentofit (Fr. 1.29).
Hersteller Wild & Co. AG sagt, man verzichte in Emoform unter anderem auch auf Konservierungsmittel.
Wie man Milchzähne richtig pflegt
Zähne täglich einmal putzen, sobald der erste Milchzahn durchbricht.
Ab dem zweiten Lebensjahr zweimal täglich putzen. Dabei jeweils nur eine erbsengrosse Menge Zahnpasta auftragen.
Eine fluoridhaltige Zahnpasta verwenden.
So sieht eine gute Lernzahnbürste aus: Ein kleiner Bürstenkopf, abgerundete Schonborsten und ein dicker, rutschfester Griff.
Eltern sollten die Zähne zusammen mit den Kindern putzen (Vorbildfunktion).
Die erste Zahnkontrolle ist fällig, sobald die Backenzähne durchstossen.
Gute Elektrozahnbürsten gibts ab ca. 40 Franken.
Kindern keinen Milchschoppen ins Bett oder in den Kinderwagen geben. Auch vor dem Einschlafen sollte man keinen Schoppen mehr geben.
Keinen Zucker oder Honig an den Nuggi geben.
Keine süssen Zwischenmahlzeiten essen. Süsses in Form von Desserts sollte man nur zu den Hauptmahlzeiten geben.
Eistee, Apfelsaft oder Orangensaft sind wie Desserts zu behandeln und sollten nicht dauernd zur Verfügung stehen. Apfelsaft und Orangensaft zudem verdünnen. Zum Durstlöschen Wasser oder ungesüssten Tee verwenden.
Nach dem Zähneputzen kein «Bettmümpfeli» geben.