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Badeferien lassen sich heute von zu Hause aus buchen – Internet-Reiseportale machen es möglich. Aber nicht alle gleich gut.
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K-Tipp 10/2013
22.05.2013
Gery Schwager
Für die Reise ans Meer brauchen viele Ferienhungrige keine persönliche Beratung. Ihnen genügt es vollauf, im Internet herumzustöbern, um dann gleich auch online zu buchen.
Doch wie erspriesslich ist die Badeferienbuchung in Internet-Reisebüros? Der K-Tipp hat zehn Schweizer beziehungsweise speziell auf Schweizer Kundschaft ausgerichtete Portale genauer angeschaut. Auf jedem Portal wurden die vier gleichen Buchungsanfragen eingegeben (siehe Kasten...
Für die Reise ans Meer brauchen viele Ferienhungrige keine persönliche Beratung. Ihnen genügt es vollauf, im Internet herumzustöbern, um dann gleich auch online zu buchen.
Doch wie erspriesslich ist die Badeferienbuchung in Internet-Reisebüros? Der K-Tipp hat zehn Schweizer beziehungsweise speziell auf Schweizer Kundschaft ausgerichtete Portale genauer angeschaut. Auf jedem Portal wurden die vier gleichen Buchungsanfragen eingegeben (siehe Kasten), um herauszufinden: Wie viele passende Arrangements werden aufgelistet? Bleibt der Arrangementpreis im Buchungsverlauf stabil – oder steigt er? Und wie benutzerfreundlich ist der Buchungsprozess?
Das sind die wichtigsten Resultate:
- Fünf der zehn Reiseportale lieferten zu den vier Anfragen mehr als 150 Arrangements zur Auswahl. Da ist die Chance gross, ein den persönlichen Vorlieben entsprechendes Angebot zu finden. Die meisten Vorschläge gabs auf Holidaycheck.ch: 796 an der Zahl.
- Eine stattliche Trefferzahl ist jedoch von begrenztem Nutzen, wenn es bei vielen Angeboten nach ein paar Klicks dann plötzlich «leider bereits ausgebucht» heisst. Auf Travel24.ch, Kuoni.ch und Ebookers.ch erwiesen sich um die 11 Prozent der zunächst aufgelisteten Arrangements als nicht buchbar.
- Ärgerlich ist auch, wenn ein Angebot im Laufe des Buchungsprozesses plötzlich teurer wird. Der K-Tipp hat dieses «Phänomen» schon vor zweieinhalb Jahren kritisiert (siehe Ausgabe 19/10), und es ist noch immer verbreitet. In der vorliegenden Untersuchung gabs einzig auf Tui.ch keine Preisanstiege. Lastminute.ch, Kuoni.ch und Travel.ch dagegen konnten in diesem Punkt nicht glänzen: Sie garnierten die Arrangementpreise mit einer Auftragspauschale, die erst gegen Ende der Buchung ersichtlich wurde.
- Deutlich besser stehen Lastminute.ch und Kuoni.ch punkto Benutzerfreundlichkeit da. Beide erfüllten hier sämtliche Kriterien. Sie verzichteten zum Beispiel darauf, eine Reiseversicherung voreinzustellen. Und sie verführten auch nicht zum sofortigen Buchen mit dem Verweis, das Angebot sei nur begrenzt verfügbar.
- Erfreulich ferner: Auf allen Reiseportalen war es möglich, eine neue Reisedestination abzufragen, ohne die bereits eingegebenen Daten zu Reisetermin und -dauer, Abflugort und Teilnehmerzahl neu eingeben zu müssen. Auch gab es überall eine Telefon-Hotline zum Gratis- oder Normaltarif.
Auftragspauschale von 30 Franken
In der Bilanz hat Lastminute.ch von allen untersuchten Portalen am besten abgeschnitten: Neben der Benutzerfreundlichkeit trugen auch Anzahl und Buchbarkeit der angebotenen Arrangements zum Spitzenplatz bei. Unerfreulich war dagegen, dass sich die Angebote wegen der Auftragspauschale jeweils um 30 Franken verteuerten. Schlusslicht Hotelplan.ch wiederum lag zwar punkto Benutzerfreundlichkeit noch gut im Rennen, vermochte aber bei der Trefferzahl nicht zu überzeugen.
Dazu bemerkt Hotelplan.ch, die Reiseziele Formentera, La Gomera und Thassos seien keine klassischen Familienferien-Destinationen, da sie «nur mit Umsteigen und/oder Fähre zu erreichen» sind. Für solche Destinationen empfehle man den Besuch im Reisebüro. Travel.ch kündigt an, das Angebot für Badeferien bereits diesen Sommer auszubauen. Auch andere Verbesserungen seien geplant – etwa bezüglich der Preisstabilität während des Buchungsprozesses.
Bei Travel24.ch heisst es, man habe wegen Verträgen mit Veranstaltern «auf gewisse Modalitäten, wie Bezahlart und -gebühren, keinen Einfluss».
Holidaycheck.ch wiederum hält unter anderem fest, dass die im Buchungsprozess angebrachten Hinweise wie «Tipp: Buchen Sie jetzt, bevor das Angebot weg ist» nicht gleichzusetzen seien mit künstlichen «Verknappern» im Stile von «nur noch 5 Plätze verfügbar». Gegen Letztere habe man sich «sehr bewusst entschieden». Und Tui.ch will mit der voreingestellten Reiseversicherung verhindern, dass Kunden ungewollt ohne Versicherung buchen, weil sie vergessen, das betreffende Häkchen zu setzen.
So wurde getestet
Wie gut lassen sich Badeferien-Arrangements auf Reiseportalen buchen? Um das herauszufinden, hat der K-Tipp auf zehn Portalen jeweils vier Buchungsanfragen eingegeben:
- Formentera, 2 Erwachsene, 5.–12. 8. 2013, ab Bern-Belp
- La Gomera, 2 Erwachsene und 2 Kinder, 3.–17. 8. 2013, ab Basel-Mulhouse
- Thassos, 2 Erwachsene und 2 Kinder, 5.–19. 8. 2013, ab Zürich
- Antalya, 2 Erwachsene und 3 Kinder, 3.–17. 8. 2013, ab Zürich
Für jedes Portal wurde die Zahl der Arrangement-Vorschläge (Gesamtzahl der Angebote) ermittelt, die exakt den Anfragen entsprachen. Zudem interessierte, wie viele dieser Arrangements sich im Lauf des Buchungsprozesses verteuerten und wie viele nicht buchbar waren.
Die Benutzerfreundlichkeit der Portale hat der K-Tipp mit folgenden Fragen erhoben:
- Ist ein «Merkzettel» verfügbar, wo interessante Angebote gespeichert und damit später leicht wiedergefunden werden können?
- Lässt sich ab der Startseite mit maximal fünf Klicks buchen (Klicks zur Eingabe von Reisedaten wie Ziel, Abflughafen, Teilnehmerzahl usw. nicht mitgezählt)?
- Bleiben die Reisedaten gespeichert, können also neue Destinationen abgefragt werden, ohne dass alle Daten neu einzugeben sind?
- Hat man neben der Buchung fixer Pauschalarrangements auch die Möglichkeit, Hotel und Flug im gleichen Buchungsdurchgang individuell zusammenzufügen?
- Wird darauf verzichtet, freiwillige Leistungen wie zum Beispiel eine Reiseversicherung oder eine Automiete voreinzustellen?
- Wird darauf verzichtet, mit Bemerkungen im Stile von «jetzt schnell buchen» oder «nur noch wenige Plätze» zum Buchen zu drängen?
- Steht stets eine kostenlose Bezahlvariante zur Verfügung?
- Wird darauf hingewiesen, wann die Buchung spätestens bestätigt wird und was zu tun ist, falls die Buchungsbestätigung ausbleibt?
- Gibt es eine Gratis-Hotline oder eine Hotline zum Normaltarif?