Früher musste man für eine Nähmaschine tausend oder mehr Franken ausgeben. Heute gibts Einsteigermodelle für weniger als 100 Franken. Der «Kassensturz» wollte klären, wie gut günstige Produkte nähen, und schickte 13 Maschinen zwischen 111 und 699 Franken in ein Fachlabor – darunter mechanische Modelle und solche mit Computer. Bei mechanischen Geräten müssen die Stiche von Hand eingestellt werden. Solche Geräte sind in der Regel günstiger als computergesteuerte Modelle, dafür haben sie weniger Nähfunktionen.
Die Ergebnisse des Tests: Gute Einsteigermodelle gibts ab 225 Franken. Nicht alle Nähmaschinen kommen mit allen Sticharten gut zurecht. Einige Maschinen zeigten zudem Schwächen bei komplexeren Aufgaben wie dem Knopfloch. Ein weiteres Problem war die komplizierte Bedienung. Oder der Motor war unangenehm laut.
Folgende Nähmaschinen erreichten die Gesamtnote «gut» (die ersten vier Modelle mit Computer, die weiteren vier mechanisch):
So finden Sie die passende Nähmaschine
Das sind die wichtigsten Tipps für Kauf und Bedienung einer Nähmaschine.
Vor dem Kauf: Erkundigen Sie sich im Laden nach dem Zubehör. Was benötigt man wirklich? Was ist serienmässig, was kostet extra?
Ausstattung: Die meisten Nähmaschinen haben eine Vielzahl von Funktionen. Lassen Sie sich davon nicht blenden: Die wichtigsten Funktionen sind in der Regel auch bei günstigen Modellen Standard. Zentral ist die Frage: Kann die Maschine auch langsam gut nähen – und schafft sie das bei dickeren Stoffen ebenfalls? Die Nähgeschwindigkeit sollte stufenlos regulierbar sein.
Beratung: In guten Geschäften kann man mehrere Modelle unterschiedlicher Preisklassen testen und mitgebrachte Stofflappen probenähen. Tipp: Lassen Sie sich die wichtigsten Handgriffe zeigen – Einfädeln, Spulen, Nähfusswechsel und Stichauswahl.
Handhabung: Gute Nähmaschinen transportieren den Stoff so, dass ohne Handkorrektur eine gerade Naht entsteht. Wichtig ist zudem: Einfädeln und Reinigung sollten einfach sein. Beim Nähen darf es nicht zu Schwankungen der Fadenspannung kommen. Das Stichbild beim Knopfloch sollte immer gleich sein.
Bildschirm: Bei elektronisch gesteuerten Maschinen sollten auf dem Minibildschirm unter anderem Stichlänge, Nadelposition und der empfohlene Nähfuss auf einen Blick ersichtlich sein. Ein beleuchteter Bildschirm erleichtert das Ablesen.
Nähfuss: Bei hochwertigen Maschinen ist der ganze Nähfuss austauschbar – und nicht bloss der untere Teil (Sohle). Der Nähfuss sollte sich leicht auswechseln lassen. Wichtig auch: Der Druck des Nähfusses muss verstellbar sein. Dicke Stoffe und Samt lassen sich leichter nähen, wenn der Druck geringer ist.
Freiarm: Je schmaler der Freiarm, auf dem der Stoff aufliegt, desto besser lassen sich Hosen- und Ärmelpartien nähen. Mit einem zusätzlichen Anschiebetisch können auch grössere Teile wie Vorhänge und Quilts gut genäht werden.
Stichpalette: Die am häufigsten verwendeten Stiche sind Steppstich und Zickzack – wobei sich Stichlänge und -breite einstellen lassen. Teurere Modelle haben in der Regel einen Dreifach-Steppstich für besonders strapazierfähige Nähte – zum Beispiel im Hosenschritt oder bei der Verarbeitung von Segeltuch.
Motor: Anders als ein Wechselstrommotor liefert ein Gleichstrommotor konstante Durchstichkraft bei fast allen Materialien.
Freihandsystem: Ein mit dem Knie bedienbarer Hebel hebt und senkt den Nähfuss. Die Hände sind damit frei für schwierige Passagen.
Mögliche Extras: Mechanischer Nadeleinfädler, zweistufiges Fusspedal, integrierter Fadenabschneider und Stick-Automatik. Knopfloch-Automatik ist sinnvoll, wenn häufig genäht wird.